kennybeats: Der aktuell interessanteste Produzent auf Twitch

Kennybeats ist mittlerweile zwar schon gut 10 Jahre im “Game”, vor allem aber in den letzten beiden Jahren hat sich seine Brand als Producer etabliert. Der bekennende Ableton Live Nutzer hat im März vergangenen Jahres seine YouTube Show “The Cave” gestartet”, in welcher das aus Connecticut stammende Multitalent Beats für Künstler wie Joji, JPEGMAFIA, Danny Brown, Lil Yachty und Maxo Kream maßschneidert. Ein kleiner Höhepunkt der Serie ist sicherlich die Folge mit Vince Staples, der wohl zu einem der unterhaltsamsten Rapper aktuell zählen dürfte.

“Kennybeats is the police – he’s my one white homie”

Mit Beginn der Corona Krise hat sich der charismatische Produzent nun auch der Plattform Twitch angenommen. Dort zeigt er seiner Fangemeinde, wie er Beats produziert, welche Plug-Ins er warum nutzt, wie seine Vocal-Chains aussehen und gibt Einblicke in die Musikindustrie. Das alles macht er sehr wortgewandt und sympathisch, vor allem auch mit einer ungebremsten Energie. Da wird dann halt auch mal ein alter Taperecorder ausgepackt, um bestimmte Eigenschaften des analogen Sounds auf das Sample zu übertragen oder es wird zur Gitarre gegriffen.

Regelmäßig veranstaltet kenny auch Beat-Battles, bei denen er ein Sample zur Verfügung stellt, welches motivierte Produzenten meistens innerhalb von 2 Stunden zu einem Beat formen müssen. Als Gast-Juroren waren u.a. schon Timbaland und Denzel Curry dabei.

Dabei ist relativ schnell eine sehr produktive Community zusammengewachsen. So zeigen die Gewinner mittlerweile auch, wie sie ihre Beats produziert haben.

“You really need to check your privilege, especially if you are a white, straight man”

Nicht nur seine Beats und sein Medienverständnis sind progressiv, sondern auch seine Wortwahl, für die meisten zumindest. So lässt der 29 jährige seine Zuschauer wissen, dass er es in Zukunft nicht mehr akzeptieren werde, wenn in seinem Chat das Wort “Pause” im Kontext von “No Homo” genutzt werde. Diese Wortwahl sei homophob und fände keinen Platz mehr in seinem Chat oder im Real-Life. Auch er hätte das früher nicht so verbissen gesehen, aber er habe dazu gelernt.

Kennybeats selbst spiegelt seinen Twitch Content nicht auf YouTube, dafür aber fleißige Fanaccounts wie “fliko” oder “SUWOO!”, die einen Großteil dort hochladen. Auf Twitch findet ihr den Produzenten hier.

Zuletzt hat kennybeats übrigens u.a. den Song „Little Bird“ von UK Rapper SL produziert:

geschrieben von Yunjah