Weltfrauentag: Die erfolgreichsten Künstlerinnen 2020

Seit 1911 ist der 8. März internationaler Weltfrauentag. Weltweit soll dabei auf Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht werden. Der perfekte Zeitpunkt um einen Blick auf die erfolgreichsten Künstlerinnen des letzten Jahre zu werfen. Spotify veröffentlicht dazu mehrere Statistiken und fragt sich: „Welche starken weiblichen Stimmen beeinflussen zurzeit das globale und deutsche Musikbusiness?

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Weltweit

Plattz 1: Billie Eilish

Weltweit sticht 2020 vor allem eine Frau heraus, die sich auf jeden Fall auch zur Urban-Culture zählen lässt: Billie Eilish. Das Ausnahmetalent gehörte im Spotify Jahresranking bereits 2019 zu den meistgestreamtesten Künstlerinnen. 2020 macht sie genau dort weiter, wo sie letztes Jahr aufgehört hat. Mit über 60 Millionen Hörer*innen pro Monat ist sie dabei die erfolgreichste Künstlerin überhaupt. Neben ihrer Musik wird Billie Eilish vor allem aber auch als Vorbild für junge Frauen gefeiert. Sie gilt dabei als der nächste Schritt weiblicher Emanzipation im Musikbuisness. Gab es vor Billie Eilish natürlich auch schon starke weibliche Künstlerinnen die jungen Mädchen als Vorbilder fungierten, so war deren Empowerment meist an das positive Herausstellen ihrer Weiblichkeit geknüpft. Die Hits von damals hießen „I am Beautiful“, „Stronger“, „So what“ oder „Run the World“. Die Pinks und Christina Aguilerasdieser Welt definierten feminine Stärke, neben Unberührbarkeit und Selbstbestimmung auch durch Schönheit, Weiblichkeit und Attraktivität. Billie Eilish entkoppelt weibliches Selbstbewusstsein vom Begriff der Sexiness. Sie zeigt sich meist in Oversized geschnittenen Klamotten. In einem Interview mit der Vogue erklärt sie sich. Sie drücke wolle durch ihren Kleidungsstil verhindern, dass die Aufmerksamkeit der Hörer weg von ihrer Musik, hin zu ihrem Aussehen und ihrem Körper gelenkt werde. So zeigt Billie Eilish, dass Frauen auch mit dem Verzicht auf sexualisierte Darstellung Erfolg haben können

Eine weitere beeindruckende Geschichte aus Billies noch so jungem Leben: Mit „No Time To Die“ ist sie gerade zur jüngsten Künstler*in aller Zeiten geworden, die einen James Bond Titelsong aufnehmen durfte. Für alle, die ihre, jetzt schon legendäre, Performance des Songs bei den BRIT Awards verpasst haben, sei nochmal auf dieses Video verwiesen:

Platz 2: Taylor Swift

Auf Platz zwei der meistgestreamtesten Künstlerinnen weltweit landet Taylor Swift. Früher noch als stimmlose „Industrie-Plant“ abgestempelt, trat sie 2018 mit ihrer klaren Haltung bei der Senatswahl in Tennesse aus diesem Image heraus. Sie äußerte sich öffentlich gegen Marsha Blackburn, die in ihrer vorherigen Amtsperiode gegen eine gerechte Bezahlung für Frauen und gegen ein Gesetz, das Frauen vor häuslicher Gewalt, Stalking und Vergewaltigung schütze gestimmt hatte, und wurde damit ebenfalls zu einer Symbolfigur im Kampf für Feminismus und Gleichberechtigung.

 

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I’m writing this post about the upcoming midterm elections on November 6th, in which I’ll be voting in the state of Tennessee. In the past I’ve been reluctant to publicly voice my political opinions, but due to several events in my life and in the world in the past two years, I feel very differently about that now. I always have and always will cast my vote based on which candidate will protect and fight for the human rights I believe we all deserve in this country. I believe in the fight for LGBTQ rights, and that any form of discrimination based on sexual orientation or gender is WRONG. I believe that the systemic racism we still see in this country towards people of color is terrifying, sickening and prevalent. I cannot vote for someone who will not be willing to fight for dignity for ALL Americans, no matter their skin color, gender or who they love. Running for Senate in the state of Tennessee is a woman named Marsha Blackburn. As much as I have in the past and would like to continue voting for women in office, I cannot support Marsha Blackburn. Her voting record in Congress appalls and terrifies me. She voted against equal pay for women. She voted against the Reauthorization of the Violence Against Women Act, which attempts to protect women from domestic violence, stalking, and date rape. She believes businesses have a right to refuse service to gay couples. She also believes they should not have the right to marry. These are not MY Tennessee values. I will be voting for Phil Bredesen for Senate and Jim Cooper for House of Representatives. Please, please educate yourself on the candidates running in your state and vote based on who most closely represents your values. For a lot of us, we may never find a candidate or party with whom we agree 100% on every issue, but we have to vote anyway. So many intelligent, thoughtful, self-possessed people have turned 18 in the past two years and now have the right and privilege to make their vote count. But first you need to register, which is quick and easy to do. October 9th is the LAST DAY to register to vote in the state of TN. Go to vote.org and you can find all the info. Happy Voting! 🗳😃🌈

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Platz 3: Ariana Grande

Noch im letzten Frühling konnte sie die Liste anführen, diese Jahr belegt Ariana Grande den dritten Platz. Neben ihrer Musik machte sie 2019 auch politisch auf sich aufmerksam. In einer Popszene, in der Frauen immer noch als stumme Schönheiten mit tollen Stimmen, aber ohne Meinung inszeniert werden, ein wichtiges Zeichen. Mit einem offiziellen Statement auf Instagram und Twitter warb sie bereits im November 2019 öffentlich für den linken US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten Bernie Sanders. Dieser dankte es ihr ebenfalls mit einem Tweet:

 

Deutschland

Platz 1: Loredana

In Deutschland belegt Billie Eilish „nur“ den zweiten Platz. Platz eins der meistgestreamtesten Künstlerinnen geht an Deutschrap. Oder besser gesagt an Loredana. Die Schweizerin wird längst im HipHop Game respektiert, bekommt auch innerhalb der männlichen Rapszene Zuspruch. Auch wenn sich Loredana nicht explizit als feministische Gallionsfigur positioniert, greift sie so in ihrer Arbeit und ihrem Leben doch viele Forderungen der Gleichberechtigungsbewegung mit auf. Bei ihrem letzten Album präsentiert sie sich bereits im Titel als „King Lori„. Auch in ihren Texten nimmt sie, sonst als klassich männlich konnotierte Eigenschaften und Aussagen auf. In diesem Zug befreit sie sich aus der Rolle der „abhängigen“ Frau im Männerzirkus Deutschrap und kehrt die Verhältnisse um. Dabei steht sie ihren männlichen Kollegen auch in Sachen Protz und hervorgehobener Attitude in nichts nach:

Ja, ich zähl‘ jetzt mein Cash ganz allein hier im Bett
Du gehst saufen und verlierst schon wieder im Roulette
Du rufst an, sagst: „Hey Lori, brauch‘ ’n bisschen Geld“
Aber nein, für dich gibt es hier kein Cent

Platz 2: Billie Eilish

Auch in Deutschland schafft es Billie Eilish in die Top drei, muss sich aber wie erwähnt, Loredana geschlagen geben.

Platz 3: Juju

Den dritten Platz schnappt sich ebenfalls eine Rapperin. Genauer gesagt an Juju. Auch wenn sich die Berlinerin nicht gerne abstempeln lässt „Ihr nennt es Feminismus, ich nenn es einfach Menschlichkeit„, so setzt sie sich doch, ähnlich wie Loredana, gegen den Bruch traditioneller Geschlechterrollen ein. Denn während Männer für übertriebene Selbsdarstellung immer noch gefeiert werden, wird Frauen für ihren Flex oft Arroganz vorgeworfen. In ihrem Track „Bling Bling“ reagiert Juju auf solche Vorwürfe, indem sie mit den selben Mitteln antwortet, mit denen sich sonst Männer gegen sie und andere Frauen wenden:

Komm, komm, ice me out, Bitch, ich bin eine Frau
So schlau, du verkaufst dich, du siehst nur mein Gesicht
Ja, du siehst nur meinen Ausschnitt und sagst, ich bin ’ne Bitch
Nein, find‘ ich überhaupt nicht, ich lebe meinen Traum

Deutschrap war und ist eine männerdominierte Szene. Die Loredanas, Jujus und Shirin Davids der Szene brechen diese Strukturen auf. Neben den „Großen“ Künstlerinnen, gibt es aber auch Newcomerinnen wie badmómzjay oder Céline, die gerade dabei sind die Szene neu aufzumischen. Im Untergrund agieren Rapperinnen wie Antifuchs oder Ebow und tragen zum neuen Sound der Straße bei. Dabei wird Liste an Frauen, die sich im Rapgame breit machen, immer länger.

Alle Statistiken zum nachlesen:

Top 10 der meistgestreamten Künstlerinnen auf Spotify weltweit (1.1.2020 bis 1.3.2020):

  1. Billie Eilish
  2. Taylor Swift
  3. Ariana Grande
  4. Halsey
  5. Camila Cabello
  6. Selena Gomez
  7. Dua Lipa
  8. Nicki Minaj
  9. KAROL G
  10. Tones and I

Top 10 der meistgestreamten Künstlerinnen auf Spotify in Deutschland (1.1.2020 bis 1.3.2020):

  1. Loredana
  2. Billie Eilish
  3. Juju
  4. Halsey
  5. Camila Cabello
  6. Selena Gomez
  7. LEA
  8. Tones and I
  9. Dua Lipa
  10. Ariana Grande

Playlist: Swag! Female Takeover

In der Spotify Playlist “Swag!” werden regelmäßig die besten aktuellen Hits, die heißesten Neuerscheinungen und die coolsten Newcomer*innen präsentiert. Zum Weltfrauentag gestaltet die deutsche Spotify Musikredaktion ab dem 6. März einen Female Takeover der Playlist, sodass ausschließlich Songs weiblicher Künstlerinnen gefeatured werden. Zudem bietet Spotify die Playlist “International Women’s Day Top 50” mit den 50 meistgestreamten Künstlerinnen der Spotify Hörer*innen an:

 

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