Amir Tataloo: Eine Petition soll ihn vor dem iranischen Knast schützen

Der iranische Rapper Amir Tataloo wurde in der Türkei festgenommen. Ihm droht die Auslieferung in den Iran. Eine Petition setzt sich für seine Freilassung ein. Warum ihr diese unbedingt unterschreiben solltet:

Bereits Samstag berichtete HipHop.de vom Fall Amirhossein Maghsoudloo, aka Amir Tataloo. Der Iran ließ den Regierungskritischen Rapper per „Rote Ausschreibung“  von Interpol suchen. Ziel war die Auslieferung an sein „Heimatland“. Die Türkei reagierte auf die Forderungen und ließ Tataloo in Istanbul festnehmen.

Interpol ist die „Internationale kriminalpolizeiliche Organisation“, sie ist ein Verein zur Stärkung der Zusammenarbeit nationaler Polizeibehörden. Das Problem bei der Sache: Der Verein wird nicht nur zur Suche von Verbrechern, sondern oft auch von Regierungen missbraucht um Regime-Kritiker aus dem Weg zu räumen. Wer mehr dazu wissen möchte sollte sich diesen Zeit-Artikel von 2017 durchlesen.

Im Fall Tataloo geht es wohl genau darum: Während der offizielle Vorwurf der iranischen Regierung lautet, er würde mit seinen Texten zum Drogenkonsum ausrufen, kann man wohl davon ausgehen, dass vor allem seine kritische Einstellung zum iranischen Regime zu der Festnahme führte. Tataloo ist der Regierung aus Teheran schon länger ein Dorn im Auge.

Auf change.org gibt es bereits eine Petition, die die Türkei dazu auffordert den Rapper freizulassen und ihm seine Papiere zurück zu geben. Jede Unterschrift zählt. Als HipHop Community sollten wir uns dafür einsetzen, dass der Rapper nicht in den Iran abgeschoben wird. Dort drohen ihm Haft, Folter, vielleicht der Tod. Bereits 2016 wurde Tataloo im Iran zu fünf Jahren Haft und 74 Peitschenhieben verurteilt.

Dass das iranische Regime keinen Spaß bei Kritik versteht ist längst bekannt. Seit der islamischen Revolution im Jahr 1979 regieren die Ajatollahs mit eiserner Faust. Menschenrechtsverletzungen durch das Regime sind an der Tagesordnung. Allein im Jahr 2018 soll es im Iran laut Human Rights Watch zu mindestens 225 Hinrichtungen gekommen sein.

Für Amir Tataloo wäre eine Auslieferung in höchstem Maße gefährlich. Er setzt sich in Texten und auf Instagram immer wieder gegen die Regierung und für eine offenere Gesellschaft ein. Nicht zuletzt mit feministischen Botschaften wie dieser:

Mehr internationale Tracks findet ihr in unserer Playlist: