Ex-Bundesjustizministerin fordert Kontrolle für Raptexte

Seit dem 6. November 2018 vertritt die 68 jährige FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger das Land Nordrhein-Westfalen als offizielle Antisemitismus-Beauftragte. In den Jahren von 1992 bis 1996, sowie zwischen 2009 und 2013 war die studierte Juristin als Bundesjustizministerin tätig. In einem Interview mit der Bild-Zeitung hat sich Frau Leutheusser-Schnarrenberger nun zu einer etwaigen Kontrolle geäußert, die deutsche Rap-Texte ihrer Meinung nach dringen nötig hätten. So sagt sie:

Ich halte diese Szene und vor allem den Gangsta-Rap für sehr gefährlich. Denn die oft antisemitischen oder homophoben Songs erreichen meist junge Menschen von 12 bis 18 Jahren…. So sickern antisemitische Gedanken aus den Kopfhörern und Musik-Boxen immer weiter in die Gesellschaft ein.

Dabei gibt sie außerdem zu Bedenken, dass es in den Bereichen der Filme und Computerspiele starke Jugendkontrollen gibt, während in der Musik weitestgehend darauf verzichtet wird. Als einzige Instanz könne man hier die Indizierung nennen, die zwar die Bewerbung und den Verkauf eines bestimmen Produktes an Minderjährige untersagt, im Zeitalter von Streaming allerdings keine größere Rolle mehr spielt.

So spricht sich Leutheusser-Schnarrenberger für eine Studie aus, die die Wirkung von explizit antisemitischem Rap auf junge Menschen erforschen soll. Dabei kommen natürlich schnell Erinnerungen an den Echo-Skandal aus dem letzten Jahr hoch, bei dem Kollegah und vor allem Farid Bang mit Vorwürfen des Antisemitismus konfrontiert wurden und durch ihre Auszeichnung für eine Welle der Empörung gesorgt hatten.

 

 

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