Interview: Kollegah über "Bossaura"

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In seiner bisherigen Rapkarriere konnte Kollegah bislang mit jedem Solorelease seine Fans zufriedenstellen und erntete mit jedem neuen Tonträger reichlich Applaus und positive Resonanzen. Als der selbsternannte Boss der Bosse ein neues Sololabum für den Herbst 2011 ankündigte, freuten sich seine Anhänger logischerweise im Voraus auf ein weiteres potenzielles Punchline Gewitter in Albumlänge aus dem Hause Selfmade Records. Mit Ankündigung des ursprünglichen Albumtitels „Flex, Sluts & Rock N‘ Roll“ und der dazugehörigen ersten Videoauskopplung allerdings versetzte musste Felix Antoine Blume seine Fans zum Teil in ungläubiges Staunen und wurde zum vielleicht ersten Male in seiner Laufbahn als Rapper mit deutlicher Kritik konfrontiert. Die Zuhörerschaft beschwerte sich über die Autotune Hook, den umständlichen Albumtitel und die verringerte Punchlinedichte. Zwar konnte Kollegah durch den Namenswechsel in „Bossaura“ und dem gleichnamigen 6 Minuten langen Punchline Ungeheuer in Trackform seine zahlreichen Fans besänftigen, doch steigerte sich mit jeder neuen Videoauskopplung mit eingesungener Autotune Hook der Widerstand der eingefleischten Supporter, die die soundtechnische Entwicklung ihres Lieblingsrappers nicht nachvollziehen wollten.

Trotz dieser teils massiven Kritik am neuen Sound des Selfmade Spitters, chartete Kollegah in dieser Woche etwas überraschend knapp hinter dem „23“ Projekt der Rapriesen Sido & Bushido auf Rang 5. Damit kann er seinen bislang erfolgreichsten Einstieg feiern und die Gewissheit haben, dass auf seine vielen Fans Verlass ist. Welchen musikalischen Weg T.O.N.I nun in Zukunft einschlagen wird, bleibt erst einmal ungewiss.

Momentan tourt Kollegah zusammen mit seinem Labelpartner Favorite quer durch die Bundesrepublik. Visa Vie traf ihn beim Tourstopp in Hamburg um ausführlich über die erfolgreiche Chartplatzierung und die Kritik am neuen Album zu reden. Weitere Themen sind das „23“ Album, Congo, Kollegah’s Reiseverhalten, sein Katzenfetisch, Stromberg, das Jura Studium, Saad, seine Kochkünste und das Tourleben.