Durchgehört: Nas - Hip Hop Is Dead

Nas - Hip Hop Is Dead
Nas – Hip Hop Is Dead

Von wem wurde Nas nicht alles für seine Wechsel zu Def Jam Records kritisiert: „Wie kann er nur bei seinem ehemaligen Erzfeind Jay Z unterschreiben? Hat er „Super Ugly“ schon vergessen? Das hat er nur wegen dem Geld gemacht! Und jetzt nennt er sein Def Jam Debüt auch noch „Hip Hop Is Dead“!“ Sicherlich nicht der beste Albumtitel, den ich bis jetzt gehört hab, aber er hat für reichlich Gesprächsstoff gesorgt und das hat ja bekannterweise auch seine Vorteile.

Nun erscheint es am 19. Dezember, sein mittlerweile achtes Studioalbum (die Lost Tapes nicht mitgerechnet), und alle sind gespannt wie Nas sich bei Def Jam entwickelt hat. Ich habe ?Hip Hop Is Dead? durchgehört.

1 – Money Over Bullshit

Den Opening Track für das Album haben L.E.S. und Wyldfyer produziert. L.E.S. produziert schon für Nas seit seinem Debütalbum „Illmatic“ aus dem Jahre 1994. Der Track ist an alle ?Hater? adressiert. Der Beat ist schön düster und Nas geht sehr gut drüber.

„I’m paid from this shit, Got bitches high as Hell and they fuckin‘ like AIDS don’t exist“

2 – You Can’t Kill Me

Erneut ein etwas härter Track, der wieder von L.E.S. Produziert worden ist.

3 – Carry On Tradition

Auf diesem Joint erzählt Nas über seine Unzufriedenheit bezüglich neuer Rapper, die großteils ohne Talent versuchen ins ?Game? zu kommen. Der Scott Storch Beat macht das Ding zu einem richtigen Kopfnicker.

„Fuck a bum wack rapper makin‘ his career out of dissin‘

Peace to the strugglin‘ artists and dead ones gone

We miss ‚em, I promise I’mma carry on tradition“

4 – Where Are They Now

Wie bei ?Get Down? benutzt Nas erneut einen Beat mit James Brown Sample. An dieser Stelle kann ich den Albumtitel nachvollziehen. Schrecklicher Beat. Textlich befasst der New Yorker sich mit alten Raplegenden.

Will.I.Am
Will.I.Am

5 – Hip Hop Is Dead (feat. Will.I.Am)

Die erste Singleauskopplung: Zunächst sehr gewöhnungsbedürftig, wird bei mehrfachen Hören aber eigentlich ganz cool. ?Roll to every station, murder the DJ? Vielen DJ’s wird schon länger vorgeworfen, sie würden nur Tracks spielen, für die sie auch ?belohnt? werden. Sicher ein problematisches Gebiet. Auf ?Heavy Rotation? wird der Track wohl so nicht kommen….

6 – Who Killed It?

Salaam Remi und Will.I.Am sind an dieser Produktion beteiligt, die sehr coole Drums hat. Nas spielt ein wenig mit seiner Stimme, was mir überhaupt gar nicht gefällt. Der Beat wird auch schnell langweilig.

7 – Black Republican (feat. Jay Z)

Ja ja, wir erinnern uns noch an ?That this Gay-Z and Cockafella Records? oder ?That nigga never sold aspirin, now how he Escabar?? Jetzt kann man einerseits von Größe sprechen, da die beiden Streithähne sich wieder versöhnt haben oder man legt es als einen „Business Move“ aus, der aber wiederum (wenn es so wäre) Hip Hop sicherlich auch nicht zum wieder Leben erweckt. Der Track ist trotzdem dick. Ein schön pompöser Beat von Wyldfyer und L.E.S..

Kelis
Kelis

8 – Not Going Back (feat. Kelis)

Trotz seiner Liebe für die „Hood“, erklärt Nas zusammen mit Kelis auf diesem Track, dass er nicht wieder zu alten Gewohnheiten zurückkehren wird. Meiner Meinung nach einer der besten Stücke auf dem Lonplayer. Schön melodiöser Beat von Stargate. Nur das Gespräch zwischen Nas und Kelis bevor der Beat einsetzt wirkt ein wenig künstlich.

„The hood’s in me forever y’all!

But I’m not going back“

9 – Still Dreaming (feat. Chrissette Michelle & Kanye West)

In Kombination mit Chrissette Michelle vermittelt der Kanye West Beat eine Art Karibik-Flavor, ein ganz gemütlicher Track, ist allerdings nicht so mein Ding. Trotzdem kein schlechter Track.

10 – Hold Down The Block

Wieder ein etwas ruhigere Track, den Mark Batson produziert hat. Gefällt.

11 – Blunt Ashes

Chris Webber Produktion, auf der Nas sein Leben reflektiert. Ganz nett, aber kein Hit. Der Beat ist schön arrangiert und steigert sich im Verlauf des Tracks.

12 – Let There Be Light (feat. Tre Williams)

Kein typischer Kanye West Beat. Ein sehr positiver Track, starker Song. Auch die gesungenen Hook von Tre Williams ist richtig cool.

„No gangbanging in New York tonight.

Just murals of Biggie Smalls bigger than life“

13 – Play On Playa (feat. Snoop Dogg)

Scott Storch on the beat, von dem man sicherlich schon mal aufregendere Produktionen gehört hat. Hätte man man vielleicht ein bischen mehr erwarten können, vor allem weil Snoop Dogg Feature ist.

14 – Can’t Forget About You

Ich bin ja kein großer Will.I.Am Fan, aber das Jazz-Sample hat er ganz gut zusammengeschustert. Zusammen mit Chrissette Michelle, die die Hook singt, ist ein echt jazziges Endprodukt enstanden. Nicht mein Favorit, lässt sich aber sehr gut anhören. Wobei die Scratches hätten draußen bleiben können.

The Game
The Game

15 – Hustlers (feat. The Game)

Da hat es The Game ja doch nochmal geschafft auf einen Dr. Dre Beat, der relativ typisch ist, zu rappen. Ursprünglich sollte der Track ?Q.B. True G? heißen, daraus wurde nichts. Solider Track, allerdings kein Banger, dafür ist Beat leider zu eintönig.

16 – Hope

Ein komplettes Acapella-Stück, wobei ich mich Frage warum Nas und L.E.S. in den Credits als Produzenten aufgeführt werden. Viel zu machen gab es da nicht. Das Stück endet und somit auch das Album mit einer Frauenstimme, die ?Stay Hip Hop stay, I pray Hip Hop stay? trallert. Naja.

Fazit:

Nas ist ein gutes Album gelungen, das man ohne weiteres so durchhören kann,. Die einzigen Lieder die ich immer wieder skippen musste sind „Where Are They Now“ und „Who Killed It?“. Viele schöne gemütliche Joints aber auch härtere Tracks sind auf „Hip Hop Is Dead“ zu hören. Was wirklich stört, ist die Tatsache das Nas öfters erwähnt, dass Hip Hop tot sei. Erstens kann ich mich daran erinnern, dass Nas Tracks (und Videos) wie „Hate Me Now“ mit P. Diddy gemacht hat, die Hip Hop nun wirklich nicht weiter gebracht haben und zweitens wird Nas auch an diesem Album sicherlich gut verdienen und das geht nun mal nur, wenn der Arbeitgeber, in diesem Fall Hip Hop, am Leben ist. „Hip Hop changed“, ist allerdings weit davon entfernt, tot zu sein, allein dieses Album bestätigt diesen Fakt.

Berwertung: 4,5 von 6
Berwertung: 4,5 von 6

Gehört von: PeSe