Review: Brisk Fingaz - Einzelkämpfer

Brisk Fingaz - Einzelkämpfer (Cover)
Brisk Fingaz – Einzelkämpfer (Cover)

Als In House Producer des Bozz-Lagers, sowie auf Produktionen von Azad, Samy Deluxe, Massiv, Chakuza oder Kool G Rap konnte sich der Hannoveraner Brisk Fingaz einen Namen machen. Damit beweist er, dass er sich von Crew-Gelaber nicht einschüchtern lässt – Blick über das Vinyl bringt’s. „Einzelkämpfer“ ist nach „Gegenwind“ und „The Unbeatablez“, welches zusammen mit Phrequincy, Sti und Shuko 2007 entstanden ist, der insgesamt dritte Fußabdruck auf Solopfaden.

Auf der vorliegenden Scheiblette greift Brisk Fingaz weit um sich. Insgesamt konnte er 25 Künstler auf 16 Tracks positionieren, um diese mit seiner Handschrift zu versiegeln. Ganz schön voll ist es auf dem Rundling geworden. Allerdings auch populär: Azad, Chakuza, Kool G Rap, Massiv, Damion Davis, Curse, Franky Kubrick, Jonesmann, Donato, Godsilla, Morlockk Dilemma, Manuellsen, Trauma und Germany geben sich unter anderem das Mikro in die Hand. Beginnt „Einzelkämpfer“ im typischen Rappresenter-Durchschnitt mit Later und DJ CSP auf ‚Spiegelglatze‘, findet man mit ‚Das Licht – The Light‘ mit Azad sowie Kool G Rap das erste kleine Highlight. Auf einer knallenden Snare und ruhigem Rhythmus setzten die Protagonisten das „Licht“-Thema in Sachen Metaphern gut um.

Chakuza überrascht daraufhin mit ‚Vergiss mich nicht‘ auf Militärsnare und dezentem Piano. ‚Das ist echt‘ wirkt mit Damion Davis vor allem Beat-technisch gut umgesetzt, Timecy’s Lines verpuffen etwas ins Leere. Donato kann auf ‚Blutiges Spiel‘, gesanglich unterstützt von Menoosha, mit tiefgehenden Beats auf smoothen Beat unter die Haut gehen, Freestyle rollt dann ganz gut (‚One In Your Life‘), Curse ist gewohnt gut (‚Schon wieder über die Liebe‘) und flowt und double-timed auf einem herrlichen Gute-Laune-Beat. Auch wenn es Griot bestimmt drauf und die Schweiz wahrscheinlich die schönsten Berge der Welt hat, kommt der Akzent in diesem Kontext dezent peinlich. Von den Featuregästen (Jeyz, Sera Finale, Jonesmann ist gesanglich vertreten) auf ‚Wer es will‘ kann im Grunde nur Morlockk Dilemma mit seinem humorischen Battletext durchschlagen. Letzterer schlägt auf ‚Vertauschte Vorzeichen‘ ein zweites Mal ein und beschreibt zwei Leben von Jugendlichen auf konträre Art und Weise. Trauma und Germany schließen das Album mit ‚Leben‘ mit einem der besten Songs der Platte ab. Die beiden philosophieren in erster Güte und mit hervorragendem Wortgeschick über einem ruhigen, sanften mit Klavierklängen versehenen Beat. Wunderbar.

Einzelkämpfer“ ist ein sicherlich sehr solides bis gutes Album. Brisk Fingaz zieht einen roten Faden durch seine Beats und kann der CD einmal mehr seinen persönlichen Stempel aufdrücken. Eben jenen vermisst man allerdings bei der Auswahl der Featuregäste, diese wirken zu sehr zusammengewürfelt und im Gesamten gesehen nicht wirklich stimmig. Trotzdem findet man hier und dort einige Perlen wieder, welche zu dem Kauf – und vor allem auf Basis der Prominenz – oder zumindest zum Reinhören anregen sollten.

Bewertung: 3,5 von 6
Bewertung: 3,5 von 6

By: Daniel Schmidt