Chuck D veröffentlicht Brief von 2Pac aus dem Jahr 1995

Public Enemy Leader Chuck D teilte heute über seinen Twitter-Account einen an ihn gerichteten, handschriftlichen Brief von 2Pac aus dem September 1995. Zu dieser Zeit saß 2Pac gerade noch wegen sexuellem Missbrauch im Knast und stand offenbar in Briefkontakt mit dem legendären Frontmann der für ihre politischen Aussagen bekannten Crew.

In dem Brief bedankte sich 2Pac für Chuck Ds Support und huldigte seine Arbeit für die Kultur, um ihn anschließend nach einigen Gefallen zu bitten. Er plane ein „program“, bei dem er sich Chucks Beteiligung wünsche, außerdem habe er eine Rolle in einem Film für ihn Vorgesehen. Weiterhin spricht 2pac davon, dass er kurz zuvor bei Death Row Records unterschrieben habe und ein Album mit dem Titel „Euthanasia“ plane. Er sei kurz vor seiner Haftentlassung und würde umgehend mit der Arbeit beginnen, sobald er das Gefängnis verlassen habe. Für einen dafür vorgesehenen Song namens „Da Struggle Continuez“ wünsche er sich Gastparts von Chuck D und Sister Souljah, die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls Mitglied von Public Enemy war.

2pac schließt den Brief mit der positiven, kämpferischen Botschaft, dass er daran glaube, zusammen mit Chuck D einen Unterschied machen zu können und jede Absicht habe dies auch umzusetzen:

„I do believe we can make a difference and have every intention of doing just that. Stay strong! Keep me in.“

Zweifelsohne ein interessantes Zeitdokument. Den kontroversen Albumname „Euthanasia“ wurde für 2Pacs Death Row-Debüt zugunsten des weitaus zahmeren Titels „All Eyez On Me“ verworfen und eine Kollabo mit Chuck D kam in 2Pacs letztem Lebensjahr wohl ebenfalls nicht mehr zustande. Ein zu Lebzeiten unveröffentlichter Track mit dem Titel „Da Struggle Continues“ fand allerdings Jahre später seinen Weg ins Internet.

Chuck D ist aktuell wegen seiner Kritik am New Yorker Radiosender Hot97 im Gespräch, dem er anlässlich seines jährlichen Summerjam-Festivals vorwirft, die Hip-Hop-Kultur zu verraten, die schwarze Community nicht ausreichend zu unterstützen und Frauen zu marginalisieren.