Marcus Staiger kritisiert das Fard & Snaga Video "Contraband" // UPDATE: Staiger und Dako (Out4fame) diskutieren vor der Kamera

Das neue Snaga & Fard Video „Contraband“, mit dem die Beiden die Promophase zu ihrem kommenden Album „Talion II: La Rabia“ eingeläutet haben, wird derzeit kontrovers diskutiert. Während sich viele Fans über einen wütend rappenden Fard und Snaga’s Rückkehr freuen, kritisieren Andere solch Zeilen wie „Contra Tel Aviv“ oder „Und ja, pro Todesstrafe für Kinderschänder“.

Marcus Staiger hat sich der kontroversen Thematik des Songs angenommen und einen offenen Brief verfasst, in dem er die Texte der beiden Ruhrpott Rapper stark kritisiert:

Offener Brief von mir an die Freunde von Talion II

„…Ich kann mit Fards und Snagas Weltsicht ohnehin nicht viel anfangen. Zu weinerlich und zu viel Beschwerde. Dieses Video aber bringt die gesamte systematische Schwäche der beiden auf den Punkt.

Fangen wir mal an, bei der Zusammenarbeit mit der bekloppten Nationalflaggen T-Shirt Firma. Was ist an Nationalismus bitteschön gut? Der Nationalismus hat nur Scheiße hervorgebracht, wird nur Scheiße hervorbringen und ist nur dazu da, die Menschen zu trennen. Also weg mit Nationalflaggen!

Hier könnt ihr den kompletten Beitrag von Staiger lesen

Hier noch einmal das besagte Video von Fard & Snaga:

UPDATE: Inzwischen hat sich Mario „Dako“ da Costa, seines Zeichens Leiter der Event- und Managementagentur Out4Fame in der Sache zu Wort gemeldet, der seit „Feuer über Deutschland„-Zeiten auf verschiedenen Ebenen mit Fard zusammenarbeitet. Ebenfalls über tumblr sprang er für Fard und Snaga in die Bresche und wirft Staiger in seinen Ausführungen u.a. Vorurteile gegen Menschen mit Migrationshintergrund vor. Weiter heißt es:

„Wir fühlen uns von Leute wie euch nicht repräsentiert und erlauben es uns, die Welt wie unsere Leute es erleben und sehen, kund zu tun. Es mag die deutsche Oberschicht stören, aber Sie repräsentieren wir NICHT! Das aus Emotionen heraus die Todestrafe für Kinderschänder verlangt wird, ist nicht gleich zu stellen wie ein Rufmord, aber dir geht es darum Talion so schlecht zu machen wie es nur in deiner Macht steht und dies ist uns bewusst!“

Den gesamten Blogeintrag könnt ihr hier nachlesen.

Staiger antwortete auf die Vorwürfe seinerseits in einem neuen Blogeintrag:

„Ich verstehe, dass du eine Meinungsäußerung verteidigst, weil es dir wichtig ist, dass überhaupt eine Meinung geäußert wird. Lieber Mario, ich will hier nichts einfach schlecht machen. Mir geht es um eine ernsthaft geführte Auseinandersetzung“


UPDATE

Staiger und Dako haben es geschafft sich vor der Kamera zusammen zu finden und im Interview mit Spitters zu ihren jeweiligen Standpunkten zu äußern und diese weiter auszuführen.
Im ersten Teil sprechen die beiden über Kapitalismus und ihre politische Ausrichtung, über ihre Anfänge im Hip-Hop und ihre Ansichten zu diskriminierenden Rap-Inhalten.
Dako ist der der Ansicht Staiger wäre aus Prinzip „Kontra“ und er fordert mehr politischen Rap für die Jugend. Beide sind sich allerdings einig, dass Rassismus dabei nichts verloren hat.

„Contraband“ hatte die Diskussion der beiden angeregt. Ǔber diesen Track, seine Bedeutung und möglichen Auswirkungen diskutieren die beiden im zweiten Teil. Außerdem werden Parteilichkeit, der Palästina-Israel Konflikt und Eliten thematisiert.
Staiger schlägt vor beim Out4fame-Festival im Juni eine Podiumsdiskussion mit Kollegah zu führen. Ob dies stattfinden wird, ist noch offen.

Im letzten Teil debattieren Dako und Staiger über Religion, Nationalismus, Hip-Hop Medien und öffentliche Meinungsäußerung. Auch die Verbindung von Rap mit Politik, Gesellschaft und Kapitalismus früher und heute kommt zur Sprache.