Dr. Dre verklagt Death Row Records auf 3 Millionen Dollar Schadenersatz

Die finanziellen Streitigkeiten rund um die Profitverteilung bei Death Row Records haben Labelgründer Suge Knight schon öfter in Atem gehalten. 2005 wurde er sogar auf 106 Millionen Dollar Schadensersatz verklagt, die einem inhaftierten Mitinvestor aus der Gründungszeit von Death Row zugestanden hätten. Das Label musste anschließend Konkurs anmelden und wurde 2008 öffentlich versteigert.

Damit waren die Unstimmigkeiten um mögliche zurückgehaltene Gewinne offenbar immer noch nicht geklärt, denn jetzt fordert auch Dr. Dre einen weiteren Teil vom Death Row-Kuchen. Suge Knight selbst ist seit dem Konkursfall von 2006 nicht mehr involviert oder irgendwie verantwortlich, Dr. Dre’s Anklage trifft daher die neuen Eigentümer, WIDEawake. Diese hatten nach der Ǔbernahme von Death Row Records wieder begonnen, ältere Tracks aus „The Chronic“-Zeiten digital zu verkaufen – offensichtlich ohne die Rechte für ein derartiges Vorgehen zu besitzen.

Dr. Dre ist in einem derartigen Fall nicht zimperlich und hat die neuen Eigentümer von Death Row Records auf 3 Millionen Dollar Schadensersatz verklagt. Ihm stünden jeweils rund 1,2 Millionen Euro für Urheber-Anteile und für Gewinnbeteiligung an den digitalen Verkäufen zu, dazu verlangt er noch einmal rund 600.000 Dollar für seine Beteiligung als technischer Mitarbeiter von Death Row. Die genaue Anklageschrift lässt sich hier nachlesen.

Andre Young, wie Dr. Dre mit bürgerlichem Namen heißt, ist mit einem geschätzten Vermögen von über 250 Millionen Dollar einer der wohlhabendsten Hip Hop-Künstler überhaupt. Bei der Anklage geht es ihm also wahrscheinlich eher um die Verteidigung seines geistigen Eigentums als um den zusätzlichen Profit aus dem Schadenersatz.