Jahres-ABC 2013: Der Alphabetische Jahresrückblick #2

Nachdem bereits 2012 als zweiter Frühling für deutschen HipHop gefeiert wurde, schrieb das vergangene Jahr die Erfolgsgeschichte der hiesigen Szene konsequent weiter. Mit dem näherrückenden Jahresende wird es Zeit auf zwölf der ereignisreichsten Monate in der deutschen Rapgeschichte zurückzublicken und einige der auffälligsten Entwicklungen und Sachverhalte hervorzuheben. Wir haben 26 der bemerkenswertesten und unterhaltsamsten Themen des Jahres ausgewählt und präsentieren sie euch in unserem „Jahres-ABC“ in alphabetischer Reihenfolge.

Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit den Buchstaben N-Z. Teil 1 findet ihr hier!

Streaming Charts, Download Charts, Independent Charts und -die wichtigsten zum Schluss- Media Control Charts: 2013 gab es kein Halt mehr, was die triumphalen Verkaufserfolge unserer Rapschaffenden anbelangt. Und fast jeden Monat knackte einer von ihnen die Poleposition. Lassen wir die Nummer 1 Alben des vergangenen Jahres noch mal Revue passieren: JBG 2, Kompass ohne Norden, D.N.A., Hoch2, NWA, Triebwerke, Eksodus, Rich Kidz, Hinterland und 30-11-80. In der Hoffnung, dass diese Glückssträhne der Szene möglichst weiter erhalten bleibt, gab es zahlreiche Erklärungsversuche für dieses, ja man darf es so nennen, Phänomen. Obwohl das Risiko der Ǔbersättigung, die „platzenden Blase“, immer wieder hervorgehoben wird, hindert es unsere nationalen Künstler nicht an ihren gehäuften Releaseankündigungen für 2014.

Rapper mit einem gesetzten Alter haben es mitunter nicht immer leicht in der hiesigen Raplandschaft. So stellen ältere Rapper allzu gerne eine beliebte Zielscheibe für die verbalen Angriffe junger und hungriger MC’s dar. Weiterhin fällt es einigen Vertretern der älteren Generation mitunter schwierig ihren musikalischen Horizont zu erweitern, so dass sie sich stur an überholte Rap Dogmen halten und infolge dieser Haltung die musikalische Qualität leidet. Zwei Rapper haben aber in diesem Jahr gezeigt, dass sie trotz eines gewissen Alters gute Musik veröffentlichen können, die sich auch im Jahr 2013 frisch und unpeinlich anhört. Zum einen haben wir da sido, den man vielleicht nicht auf den ersten Blick als „Old Rapper“ bezeichnen würde. Im Endeffekt blickt der ehemalige Maskenmann jedoch auch schon auf eine Rapkarriere zurück, die bereits locker eine Dekade überschritten hat. Mit seinem neuen Longplayer „30-11-80“ gelang es sido in diesem Jahr dann ein Album hinzulegen, das auf ungezwungene Weise einen gereiften Rapper zeigt: weder versucht sido verkrampft an alte Aggro Berlin Stilmittel anzuknüpfen noch klingt er verbittert oder musikalisch überholt. Vielmehr spiegelt das Album einen Musiker wider, der sich parallel zu seinem Lebensalter auch musikalisch stets weiterentwickelt hat, auch wenn die aktuellen Themen aus der Sichtweise des Paul Würdig vielleicht nicht allen Rapfans gefallen. Auch Lakmann hat bereits einige Jahre im Rapgeschäft auf den Buckel und 2013 war wohl zumindest aus musikalischer Sicht ein erfreuliches Jahr für den Creutzfeld & Jakob Spitter. Zwar verwehrt sich der MC weitestgehend den Zwängen der Musikindustrie, hat es aber trotzdem geschafft mit einem Mixtape sowie dem Crew Album mit Witten Untouchable die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu ziehen. Dies gelang dem MC ohne große Promostunts, sondern allein durch seine gelungenen Parts, die beweisen, dass sich ein Rapper auch noch nach mehreren Jahren im Rapzirkus technisch weiterentwickeln kann. Definitiv „Old But Gold“.

Prinz Pi veröffentlicht bereits seit Jahren konstant gute Musik und weist seit jeher eine respektable Fangemeinde auf, die seine Alben kauft, sich mit Merch eindeckt und die Konzerte besucht. Zwar hat sich sein 2008er Major Ausflug mit dem Album „Neopunk“ nicht wirklich gelohnt, doch in diesem Jahr dann konnte der Berliner im Zuge des Deutschrap Hypes seine Popularität nochmals immens steigern. Mit „Kompass ohne Norden“ lieferte das Multitalent ein nachdenkliches und reifes Werk ab, das zwar einige Pi Fans der ersten Stunde ob der poppigen Klänge verärgerte, dafür aber umso erfolgreicher abschnitt. Mit der überwiegend Klavier-begleiteten Musik sowie der melancholischen Grundstimmung konnte Prinz Pi einige neue Zuhörer gewinnen, wobei ein nicht kleiner Teil der Rapfans sein Coming-of-Age Album mit Caspers Output verglich. Nicht wenige sind dabei sogar der Meinung, dass Friedrich Kautz in diesem Jahr das konsequentere und kohärente Werk über die Jugend und das Erwachsenwerden aufgenommen hat. Da kann man dann auch über das relativ offensichtliche Product Placement im „Fähnchen im Wind“ Video hinwegsehen.

Deutschrap im Jahr 2013 ist erfolgreicher denn je und inzwischen kann man mit Rap wieder gutes Geld verdienen. Diese grundsätzlich positive Entwicklung ist natürlich auch allen erdenklichen Rap Protagonisten nicht entgangen, und so kommt es dass Rapper nach längerer Abstinenz wieder zurückkommen, neue Festivals organisiert werden und einige Rapper mittlerweile im Jahrestakt Alben releasen um den Zyklus „Album-Tour-Album“ in ihre DNA aufzunehmen. All diese Aktivitäten sind im Prinzip natürlich nicht verwerflich, doch bereits das Jahr 2013 hat gezeigt, dass die Quantität im Rapgame deutlich zugenommen hat. Ob in der Folge dann die Qualität der Musik zwangsläufig leiden wird, werden die kommenden Monate zeigen. Es ist aber jedenfalls nicht auszuschließen, dass Rapper XY durch den allgemeinen Release Rausch dazu getrieben wird eine undurchdachte Palette an Songs anzubieten, die eigentlich kein Mensch wirklich braucht. Ob es zudem schnell zu einer Ǔbersättigung des Markts kommen wird, wenn motivierte Jungspunde ihre ersten Veröffentlichungen auf den Markt bringen, „alte“ Rapper wieder aufkreuzen und gesetzte Rapper sich genötigt fühlen ihre Fans jährlich mit einem Album und 10 Musikvideos zu beglücken, sollte zumindest kritisch beobachtet werden.

Bei diesem Begriff kommen wir auf MC Fitti zu sprechen: MC Fitti war so ziemlich überall dieses Jahr: Bei Markus Lanz, zweimal auf Tour, im Video von DJ 〓tzi, auf der Spongebob CD, als Drittplatzierter beim BuViSoCo und als musikalische Untermalung der aktuellen Saturn Werbekampagne. Es gibt kaum ein popmusikalisches Terrain, das die Figur mit den verspiegelten Gläsern nicht betreten könnte. Die eigententümliche Marke MC Fitti erweist sich als gut gebuchter Entertainer zwischen Friedrichshain-Kreuzberg, Ballermann, Ischgl und Hip Hop Festivals. Unterstützt von namenhaften Sponsoren von Vitamin Water bis VW, legte das Haarwunder auch in Sachen Output ganz gut vor: In den letzten 12 Monaten sahen wir sein Album auf Platz 2 gehen und ganze 12 Videosingles im Netz erscheinen. MC Fitti ist eine unerschöpfliche Rampensau.

Am 11. Juni wurde das Video zu Shindys Track „Stress ohne Grund“ veröffentlicht und löste einen medialen Shitstorm sondergleichen aus. Bushidos Feature-Part, gespickt mit Lines gegen bundesdeutsche Politiker versetzte schon bei Veröffentlichung des Tracks die Boulevardmedien in Aufruhr, als dann einige der genannten Bürgervertreter auch noch Strafanzeige gegen „Bu“ stellten, rotierten so gut wie sämtliche Medienorgane wochenlang scheinbar nur noch um dieses Thema. Bild, Spiegel, Focus, Tagesthemen: alle berichteten über Bushidos „Hass-Video auf Youtube“. Anstatt die vermeintlich schlechte Presse stillschweigend über sich ergehen zu lassen, ging Bushido in die Vollen und stellte sich bereitwillig den Fragen von N24, den Tagesthemen und dem ORF, postete so gut wie jeden nennenswerten Artikel auf Twitter und informierte frühzeitig über die bevorstehende Indizierung von Shindys Album „N.W.A.„, von dem der Song stammte. Bis heute hat sich aus den Klagen von Klaus Wowereit und Serkan Tören nichts nennenswertes ergeben, das mediale Interesse flachte irgendwann wieder ab, doch Shindy kann nun auch dank des klugen Mediencoups seines Labelchefs auf ein Nr.1-Debüt zurückblicken, dessen Neuauflage es nach der Indizierung prompt wieder in die Top 10 schaffte. Trotz des großen medialen Spektakels rund um den „Skandal-Song“ sollte dabei nicht vergessen werden, dass Shindy mit seinem Debut musikalisch überzeugen konnte und einen eigenen und frischen Stil einführte. In seiner Antwort auf den „Disstrack“ des Bild-Kolumnisten Franz-Josef Wagner (s.u.) brachte Bushido die Situation insgesamt treffend auf den Punkt: „Bitteschön, ich habe gerne euer Sommerloch gestopft.“

K.I.Z. haben auf die Charts geschissen und einen anderen Weg für ihren Output gefunden. Sei es in Teilen durch derbe Skills und freshe Lines als Verbales Style Kollektiv oder als Entrepreneure mit dem It-Getränk Tarexplosion. Auch Tareks Hamster unternahm den nächsten Schritt in Richtung Medienstar, während die Plattendreher-Fraktion aus Nico und DJ Craft im Club durchdreht.
Und last but not least: Ihr Mixtape „Ganz oben“ brachte frischen Wind ins relativ ernst gewordene Spiel. So wurde mit Liebe ins Detail Adolf Hitlers Selbstverständnis vertont und stellte die Hörerschaft vor eine moralische Herausforderug. K.I.Z.s entspannte Haltung gegenüber und kreativer Umgang mit der 〓ffentlichkeit stellte eine Art Gegengewicht zu großen Teilen der jetzigen Szene dar, deren Inszenierung immer häufiger Produkt langer, perfektionistischer Planung zu sein scheint. Da geht was.

Trotz des überbordenden Erfolgs von deutschem Rap im vergangenen Jahr, gab es natürlich auch Veröffentlichungen und Personen, die nicht die Aufmerksamkeit bekamen, die ihnen zweifelsohne zugestanden hätte. Auch wenn eine allumfassende Berücksichtigung auch an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde, sollen einige Aspekte hier noch einmal hervorgehoben werden: Während es dieses Jahr unzählige Künstler mit ihren Alben in die Top 10 der Charts schafften, blieb beispielsweise Gerards „Blausicht“ mit einer Höchstplatzierung auf Rang 27 deutlich zurück. Dennoch darf das Album wohl als eines der progressivsten, durchdachtesten und womöglich besten des Jahres betrachtet werden. Megaloh und Kontra K gelang zwar mit ihren jeweiligen Alben der begehrte Einzug in die Top 10 der Charts, an einigen Rapfans scheinen „Endlich Unendlich“ und „12 Runden“ trotzdem vorbeigegangen zu sein. Da es sich auch hier um äußerst hörenswerte LPs handelt, sollte man diese Lücke bei Bedarf schleunigst schließen. Während auf Videoebene zumeist die Machwerke von sido, Bushido, Alligatoah oder Eko Fresh lobende Erwähnung fanden, lieferte auch Nazar mit „An Manchen Tagen“ einen bemerkenswerten Clip ab, der ebenfalls zu den besten des Jahres gezählt werden darf. Zu guter Letzt sollte noch erwähnt werden, dass auch im Erfolgsjahr 2013 den hiesigen Produzenten nicht die Würdigung zu teil wurde, die sie eigentlich verdient hätten. Etablierte Größen wie Beatzarre, Djorkaeff, DJ Desue, Joshimixu, Gee Futuristic, Abaz, M3 und Juh-Dee lieferten wie gewohnt hohe Qualität ab, derweil schafften es junge Produzenten wie Reaf, Sonus030, Nvie Motho, Press Play, David Lauren, Elias, Dieser Morten, Ghanaian Stallion und viele mehr mit ihrem Sound (weiter) auf sich aufmerksam zu machen.

Die erste und bisher einzige Rap-Late Night-Show in Deutschland wurde Ende 2012 auf dem Youtube Channel zqnce gelauncht und konnte mit jeder weiteren Folge an medialer Relevanz gewinnen. In 3 umfangreichen Folgen ergaben sich Begegnungen in Konstellationen, wie man sie bisher noch nirgends gesehen hat: So trafen Jimi Blue, sido, MoTrip und Pillath aufeinander, Celo & Abdi trafen auf Curse und Marteria und Manny Marc setzte sich an den runden Tisch mit RAF Camora, Tua und Azad. Es wurde geraucht, getrunken, gespielt und die gemeinsame Leidenschaft zur Musik geteilt- und es wurden verborgene Talente aufgedeckt. Es war uns dieses Jahr eines der größten Freuden, an diesem Projekt beteiligt gewesen zu sein.

Einige der herausstechendsten „What the fuck“-Momente des Jahres:

Motrip und Joka schreiben einen Text für einen YouTube-Rentner. Kay One tritt im ZDF Fernsehgrten auf und veröffentlicht seine Single auf Englisch. Kool Savas löscht seine Social Media-Kanäle, nimmt sich eine Auszeit in Kanada und taucht wenig später in einem Video von Brutos Brutaloz auf. Fettes Brot bekommen ihr eigenes HDF-Video. Kai Pflaume demonstriert ein ums andere Mal sein Rapaffinität. Die Polizei in NRW und in Berlin versucht mit Hilfe von dilettantischen Rap-Songs potentielle Bewerber anzusprechen. Al-Gear schickt seinem Widersacher eine Maske voller Sperma. Herr von Grau werden bei ihrem Tourstopp in Berlin ausgeraubt und verlieren ihre Existenzgrundlage. Ein talentfreier Amateur, der sich „Der Unbesiegte“ nennt, holt sich Snoop Dogg und Kurupt auf seinen Song. Kollegah leit einem House-Projekt für den Titel „Partyschiffpirat“ seine Stimme. Jonesmann macht einen Track für Dunkin Donuts, D-Bo über Kondome. SadiQ trifft sich mit dem vom Verfassungsschutz beobachteten Salafisten-Prediger Pierre Vodel. Franz- Josef Wagner veröffentlicht einen „Disstrack“ gegen Bushido (s.o.). Naya Isso besingt ihren „Hipedi Hop“. Silla sucht bei Taff einen HipHop-Bunny für sein Video und Dú Maroc spielt bei einer RTL2-Reality-Serie mit.

Wenn wir Bilanz ziehen über die ganzen Erfolge und qualitativen Beiträge des Deutschraps im Jahr 2013, muss dabei das Eingeständnis folgen, dass Frauen immer noch nicht richtig mitmischen. Als einzige weibliche Vertreterin, die sich einen unverwechselbaren Namen machen konnte, ist Schwesta Ewa zu nennen.
Auch wenn sie sich nach ihrem Mixtape Zeit für neue Tracks lässt und dieses Jahr nichts veröffentlichte, wurde es nicht still um die Frankfurterin- Facebook, Auftritten mit K.I.Z. und TV Magazinen sei Dank. Und auch hier die Erkenntnis: Wie interessant die Rapperin ohne ihre skandalträchtige Geschichte wäre, kann niemand trotz ihrer Fähigkeiten am Mikro eindeutig sagen. Wie hat sich das weibliche Geschlecht darüber hinaus im Deutschrap eingebracht? Aus der Wurfkiste des VBT gab es Beiträge von Pilz und Naya Isso. Auch Vist trat dieses Jahr im Zusammenhang mit Battleboi Bastis Album in Erscheinung und veröffentlichte ein eigenes Video. Weiterhin kündigte Kitty Kat ihr Comeback an, Bahar disste Summer Cem, Lumaraa machte mit einigen Videos von sich Reden und Sookee zog ihr Ding abseits des Mainstream weiter durch. Dennoch scheint es, als ob der Aufschwung des Genres bisher an den Damen vorbeigegangen sei und nach wie vor einige potentielle Nischen in der Szene unbesetzt bleiben.

Mehr noch als in den Jahren zuvor haben sich neben Verkaufszahlen, Chartplatzierungen und Ticketverkäufen YouTube-Klicks als allgemeiner Gradmesser für Erfolg in der deutschen Rapszene herauskristallisiert. Genauestens wird von Fans und Industrie beäugt, wer in welcher Zeit wieviele Views auf seine Musikvideos, Blogeinträge oder sonstiges bekommt. Angefangen bei den Clips zu „JBG 2„, über Alligatoahs „Willst Du“ und sidos „Einer dieser Steine“ bis hin zu Bushidos rekordverdächtigen Zahlen bei „Leben und Tod des Kenneth Glöckler“ gab es 2013 gleich einige „Klickmonster“. Interessant ist auch zu sehen, dass mit sido, der Aggro.TV im vergangenen Jahr mit „Bilder im Kopf“ eines der beliebtesten Youtube-Videos überhaupt bescherte, und Kollegah, der Anfang 2013 noch mit „JBG 2“ den Selfmade Records-Channel pushte, nun zwei der erfolgreichsten Künstler nun ihre eigenen Kanäle gründeten. Mit Veröffentlichungen von u.a. KC Rebell und Summer Cem konnte außerdem der Banger Channel sehr gute Klickzahlen verzeichnen, was sich mit einem anstehenden Farid Bang-Release erwartungsgemäß auch nicht ändern wird.

Zu Beginn diesen Jahres hatte Laas Unltd definitiv einen Tiefpunkt in seiner Rapkarriere erreicht: zwar hatte Laas mit im „Im Herzen King“ eine neue EP in der Pipeline, doch die erlittenen Karriererückschlage aus dem Vorjahr wogen schwer. Wir erinnern uns: trotz der selbstbewussten Ansagen in Kool Savas Fußstapfen treten zu wollen, entpuppte sich das Album „Im Herzen Kind“ als kommerzieller Flop und in der Folge musste Laas ein ungeahntes Level an Spott und Häme über sich ergehen lassen. Zu allem Ǔberfluß wurde Laas von seinem Dauerrivalen Kollegah und dessen Kumpel Farid Bang auf einem eigenen, nicht sonderlich gut besuchten Konzert heimgesucht. Das entsprechende Videomaterial stellten die beiden streitlustigen Gesellen dann „netterweise“ via Youtube zur Verfügung. Im Interview mit Visa Vie zu Beginn des Jahres sah man dementsprechend einen frustrierten und beinahe resignierten Laas Unltd, dem zu diesen Zeitpunkt wohl die meisten Raphörer schon abgeschrieben hatten. Auch nach der Ankündigung, dass Laas Unltd im Rahmen der Battlemania Champions League antreten wolle, hätte wohl kaum einer damit gerechnet, dass er diese Veranstaltung als Initialzündung für die angeknackste Karriere verwenden kann. Laas nutzte jedoch die Gelegenheit und zerlegte den komplett überforderten Drob Dynamic nach allen Regeln der Battle Kunst. Seine starke Vorstellung verbreitete sich in Windeseile in den sozialen Netzwerken und von sido bis hin zu Fler brachten die Rapkollegen dem oftmals kritisierten Laas ihren Respekt entgegen. Manche Fans sprachen sogar vom besten deutschprachigen Battle Vortrag, den sie je gesehen hatten. Nach vielen schlechten Nachrichten für den Wahlberliner in der letzten Zeit, konnte sich Lass Unltd quasi in nur einer einzigen Nacht rehabilitieren und ein gehöriges Maß an Anerkennung wiedererlangen. Ob er diese selbsternannte „Zweite Chance“ nutzen kann, wird sich dann im März 2014 zeigen, wenn das neue Laas Unltd Album „Blackbook II“ erscheint.