Recap KW 26: Urheberrecht, Szene-Wächter und abenteuerliche Features

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Shindy veranlasst die Sperrung von Videos, Massiv kann aufatmen und die Bahn wird Straßentauglich: Wir halten es zusammen mit den wichtigsten Begebenheiten auf dem Parkett deutschen Hip Hop-Geschehens noch einmal fest und rekapitulieren den Stand der Dinge in aller Ǔbersichtlichkeit.

Die guten Nachrichten gleich zu Anfang: Massiv musste sich dem Vorwurf des schweren Raubs vor Gericht stellen und einer nicht unerheblichen Strafe ins Auge blicken. Nun wurde er aber offenbar aufgrund „unklarer Beweislage“ freigesprochen:

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Beim Stichwort Auge kommen wir gerade nicht umhin an Azad zu denken: Adlerauge Azad betrachtet die Szene weiterhin wachsam und unermüdlich von seinem Hochsitz aus. Sobald er auf einen besonders bemerkenswerten Fund stößt, zögert er bekanntlich nicht, sich verbal darauf zu stürzen:

Shindys Karriereanlauf unter mittlerweile Ersguterjunge-Flagge steht offenbar also unter einem guten Stern, wenn man auf die bisherigen Resonanzen blickt. Diese Woche beglückte er uns mit einer kleinen Live-Version von „NWA“ im Schweizer Format „Joiz“, wo kürzlich auch Kay One auf der Couch saß.

Damit sind wir nun beim Thema: Einige Videos Kay Ones wurden nun aufgrund eines Urheberrechtsanspruches von Seiten Shindys gesperrt. Dies bezieht sich auf „V.I.P.“, „Rain on you“ feat. Emory und „I need a girl part II“ feat. Mario Winans. Während AP*-Mitglied *Kns Tha Engineer seinen Labelchef in Schutz nimmt und seine lyrischen Fähigkeiten lobt , behauptet Shindy, dass sogar auch „Prince of Belvedair“ aus seiner Feder stammt.

Fernab dieser Sorgen freut sich Sierra Kidd auf seinen Eintritt in die Rapszene. Wir erinnern uns: Vor wenigen Monaten ließ der bis dato völlig unbekannte Sierra Kidd den etablierten Stab um Vega und RAF Camora Kopf stehen. War das Thema Signing zu der Zeit vollends ungeklärt, legte der Minderjährige Hoffnungsträger nun offenbar mit einer Unterschrift den Grundstein für seine Karriere:

Auch SSIO freut sich nach wie vor bei seinem Label eine Heimat für seine Musik gefunden zu haben. “Nuttööö” mit zwei „t“ und drei „ö“ bezeichnet die erste Single aus seinem Album “BB.U.M.SS.N”. In diesem Sinne richtet er das Wort an die Welt. Hört hört:

Seine AoN-Kollegin Schwesta Ewa arbeitet derweil genauso fleißig an ihrer Außenkommunikation. Dieses Mal teilt sie mit uns eine Reminiszenz an vergangene Tage auf der Reeperbahn:

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Von Taktloss hört man hier und da ebenfalls die ein oder andere Schote. Mit der Fertigstellung seines vor Jahren angekündigten Albums oder anderen musikalischen Projekten haben diese jedoch herzlich wenig zu tun. Umso spektakulöser könnte man daher den neuen Track bezeichnen, den er für das Produzentenalbum von Keyza Soze aufnahm. “Das hier ist ganz großes Kino- peng peng!”

Ganz anders sido: Wie wir spätestens dank Charlottes gottgegebenen Antrieb zur Selbstdarstellung wissen, hat er sich aktuell in Griechenland verschanzt, um dort sein Studio-Lager aufzuschlagen und eine neue Platte aufzunehmen. So weit so gut, aber was hat das mit Helge Schneider zu tun?

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Der Rückblick auf diese Woche wäre nicht vollständig, wenn wir kein Wort über die aktuellen Machenschaften von Cro und Eko Fresh verlieren würden. Diese zwei haben in den vergangenen Tagen einiges aufgetischt, das sie in der Szene von anderen Künstlern abheben dürfte:

Alles begann für Cro mit einem Freemixtape. Loyal zu seinen Wurzeln haute er nun sein vieldiskutiertes zweites Werk dieser Art in gewohnter Qualität raus.
Kurz zuvor veröffentlichte er die Videosingle „Whatever“: Neben der beispiellosen Neuigkeit, dass sein Album nun Doppelplatin erreicht hat und zusätzlich alle daraus ausgekoppelten Singles ebenfalls mit dem Edelmetall ausgezeichnet wurden, konnte man diese Woche das Making-Of der Super-Slow-Motion-Sequenzen bestaunen.

Eko Fresh ist nicht minder ambitioniert bei der Sache: Diese Woche enthüllte er das detailreiche Albumcover für „Eksodus“, entschied sich die Veröffentlichung der LP nun eine Woche vor dem festgesetzten Termin zu verlegen, haute den zweiten Teil seiner Acapella-Reihe raus und packt seine 13-Jahre alte Debut-LP als Stream auf seinen Youtube-Channel.

Und wie reagieren die Medien auf das bunte Treiben? Die können immer noch nicht genug von den rätselhaften Gestalten aus dem Hip Hop-Dunstkreis bekommen. Genetikk beschäftigte diese Woche großflächig die nationale berichterstattende Landschaft und dem Mysterium Kollegah wurde diese Woche sogar im WDR auf den Grund gegangen.

Beeindruckt von der dominierenden Jugendkultur kommt die Bahn zu einem ganz klaren Schluss: Junge Auszubildende lassen sich am geschicktesten mit Hip Hop anlocken. Ganz besonders wenn sich der Staatskonzern dabei so viel Mühe gibt. Nichts wie hin!