Recap KW3: Polit-Provokationen, Helden der Kindheit & Gefakte Klicks

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Tone ist zurück auf der Bildfläche, Bushido schüttelt wieder am Ohrfeigenbaum und Joe Rilla bringt sein Leben zu Papier: Mit Blick auf den aktuellen Tatbestand in der Welt des Deutschrap rekapitulieren wir zum Ausklang der Woche an guter alter Stelle noch einmal die wichtigsten Ereignisse der letzten Tage und lassen die ein oder andere kurzweilige Fußnote Revue passieren.

Erst letzte Woche gab es eine ganze Reihe an geplanten Albenreleases für die kommenden Monate zu vermelden. Wie sich diese Woche unverhofft herausstellte, muss die Zahl der kommenden Veröffentlichungen erneut nach oben korrigiert werden. Allen Ǔberraschungen voran mischt sich eine Kundgabe Tones, von dem es seit 2009 keine neue Solo-LP mehr gab, unter die angekündigten Releases für 2013:

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Auch DCVDNS lässt es sich konsequenterweise nicht nehmen, ebenfalls ein heißes Eisen ins Feuer zu legen und sein Glück mit einem eigenen Album zu versuchen. Laut Pressemitteilung des Untergrundvertriebs Distributionz, soll das gute Stück den Titel „Der Wolf im Schafspelz“ tragen und bereits im Mai zum Erwerb freigegeben werden:

„In vielen Songs und Interviews stellte sich der Brillenträger lieb und ungefährlich dar, um sich problemlos in die deutsche HipHop-Szene zu schleichen. Nun ist er mitten im Game und hat seine AK47 dabei…Schluss mit lustig!”

Was Megalohs Release betrifft, werden dem Berliner seit geraumer Zeit marketingtechnisch die Weichen gestellt und der Weg für sein vielversprechendes Debut „Endlich unendlich“ gebahnt. Nach seiner eindrücklichen „Momentum“ Reihe legt er nun mit einer Videoserie namens „Metrik“ nach. Im neusten dritten Teil mit Großstadt-Parkhaus-Flair steigert Megaloh wieder souverän die Erwartungen an sein Erstlingswerk:

„Die Passion Whiskey“, das letzte Release Sillas, konnte bereits Einiges an Lob einheimsen und verschaffte dem Protagonisten ein zufriedenstellendes, letztes Jahr. Nachdem Silla mit seiner körperlichen Transformation für offene Münder und ungläubiges Verblüffen sorgte, schließt sich nun der Kreis durch eine seiner prägenden Kindheitserfahrungen anno ’94 mit dem WWF-Wrestler Razor Ramon:

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Genauso wie Mean Machine Silla, verfügt dessen Labelchef Fler über eine gewisse Mitteilungsfreude, wie dem geneigten User bereits ins Auge gestochen sein dürfte. Um diese Tradition gebührend weiterzuführen, brach auch diese Woche Flers Kontakt zur Außenwelt nicht ab. Gespickt mit subtilen Unterstellungen sorgen die Twitter-Mitteilungen des Maskulin-Chefs in Reaktion auf einen JBG2-Fan also dieser Tage erneut für Gesprächsstoff:

Joe Rilla hingegen hat sich seit geraumer Zeit vom Rapspiel verabschiedet und sich erfolgreich seinem musikalischen Projekt Haudegen zugewandt. Nichts desto trotz macht sein Werdegang als Rapper immer noch einen großen Teil seiner Lebensgeschichte und Persönlichkeitsfindung aus, weshalb auch dieses Kapitel ausführlich in seiner ab Februar erhältlichen Biografie „So fühlt sich Leben an“ beleuchtet wird.

Ebenfalls öffentlichkeitswirksam rührte Bushidos seiner Zeit seinen Lebensweg mit dem Film „Zeiten ändern dich“ auf. Falls nochmal Interesse an einer derartigen Aufarbeitung der persönlichen Erlebnisse bestehen sollte, ließen sich seither jedenfalls wieder reichlich mediale Ereignisse des Gangstarap-Archetypen zusammentragen, um ein ganzes Buch zu füllen. Neuster Nachtrag: Bushido postet über seinen Twitteraccount die Israelische Landkarte in den Farben Palästinas als Profilbild.

Während die Israelische Botschaft die ganze Angelegenheit ziemlich gelassen nimmt und die Aktion der Lächerlichkeit preisgibt, meldeten sich vielbeschäftigte Politiker zu Wort, um die staatstragende Reichweite der Handlungen Bushidos zu untermauern und die Souveränität des Burdaverlags auf nationaler Ebene zu zementieren. So erklärte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich gegenüber der Bild am Sonntag, Bushido müsse dieses Bild sofort von seiner Twitter-Seite entfernen, sonst könne er nicht länger als Beispiel für gelungene Integration dienen. Verantwortungsbewusst, wie der Familienvater Ferchichi nunmal ist, zog er seine Konsequenzen:

Zwischen seinem “Zeiten ändern dich” Filmpartner Moritz Bleibtreu und Wegbegleiter sido scheint unterdessen ebenfalls was im Busch zu sein. So gab es in letzter Zeit bereits so einige öffentliche Sympathie-Bekundungen der beiden mitzuverfolgen. Bis sich das Geheimnis um ihre freundschaftliche Nähe lüftet, dürfen wir also gespannt sein, was genau zwischen den geschäftstüchtigen Weltmännern Sache ist:

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