Recap KW 33: Old-School-Nostalgie, "Frauenrap" und Newcomer auf dem Vormarsch

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Rapper auf Spurensuche, deutscher „Frauenrap“ kommt zurück und Azad macht seinem Frust öffentlich Luft.
Pünktlich zum Wochenabschluss sinnieren wir noch einmal über die Wichtig- und Nichtigkeiten der letzten 7 Tage und blicken in vertrauter Bündigkeit auf den aktuellen Stand der Dinge.

Dass 2012 ein überaus gutes Jahr für Newcomer aller Sparten des Raps darstellt, ist spätestens seit den kometenhaften Panda-Erfolgen in den Charts bewiesen. So entwachsen derzeit wohin das Auge blickt aufstrebende Künstler aus ihren einsamen Youtube-Bemühungen in den Fokus des Geschehens und können auch in ihren jungen Jahren ernsthaft im Spiel bei den Großen mitmischen. Wie nun über Vegas Facebookseite verkündet, konnte der erst 17-jährige Jumpa (ehemals Jumpa Beatz) nun ein Signing bei Freunde von Niemand an Land ziehen. Der minderjährige Produzent kann in seinem Lebenslauf bereits auf die Zusammenarbeit mit Namen wie Silla, Fard oder Manuellsen verweisen und stellt innerhalb des Labels mit Johnny Pepp und Cristalbeats insgesamt den dritten Beatbastler im Bunde dar.

Auch die derzeitige Bannerträgerin des „Frauenraps“ Schwesta Ewa scheint in dieser Hinsicht Unterstützung durch den Zuwachs an weiblichen Kollegen zu erhalten. Nicht nur wird mit der seit Jahren aktiven Fiva eine Wortakrobatin beim diesjährigen Bundesvision Songcontest vertreten sein, auch VBT-Wettstreiterin ÉSMaticx befindet sich auf dem aufsteigenden Ast wenn man einen Blick auf ihre Youtube-Klicks wirft. Da Zahlen bekanntlich nicht Lügen, dürften wir in Zukunft noch einiges von der jungen Newcomerin mit der außergewöhnlichen Stimme und dem entspannten Wortfluss hören:

Auch die zwischenzeitlich von der Bildfläche verschwundene Lady Bitch Ray scheint an einer Rückkehr ins Rampenlicht zu arbeiten. Noch dieses Jahr soll ihr Buch „BITCHISM – Emanzipation, Integration, Masturbation“ über ihren eigenen Vagina Style Verlag veröffentlicht werden.

Des Spiels überdrüssig angesichts der manipulierbaren Auswirkungen sozialer Netzwerke und fehlender Kompetenz selbsternannter Rapfachkundiger ist dagegen Langzeitpionier Azad. In mehreren Posts auf seiner Facebook-Pinnwand kritisierte er massiv die Entwicklungen der letzten Jahre einhergehend mit dem Aggro-Berlin-Siegeszug und kündigte schlussendlich an, nach der Maxime ?einer gegen alle? die unehrlichen Machenschaften seiner Kollegen zu enthüllen, die ihn an seinen derzeitigen Wendepunkt der Bitterkeit führten.

Der im Zuge dessen indirekt attackierte Bushido lässt es sich dem gegenüber in aller Saturiertheit gut gehen und diniert bei einem Gläschen Rosé mit Orgi. „Rüpelrapper“ unter sich.

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Derweilen stieg am Montag die gemeinsame Single des Ersguterjunge-Regenten und German Dreamer Eko Fresh, ?Diese Zwei?, auf Platz 35 der Singlecharts ein. Unermüdlich setzt Eko jedoch die Promotion für sein kommendes Albumrelease fort, hält seinen alten Zwist mit der JUICE mit einem neuen Seitenhieb aufrecht und nutzt dabei die Gelegenheit sein neuestes Signing Sinan-G ins Blickfeld zu rücken:

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Neben seiner Ankündigung, 1000 Bars zu rappen im Falle eines Platz 1 Einstiegs seiner LP bzw. für jede Chartplatzierung besser als Platz 5 jeweils 100 Bars auf die letztjährigen 500 draufzusetzen, erschien gestern die solide Titelsingle ?Ek to the Roots? über seinen Youtube-Channel.

Während Eko den 90er Jahre Sound erst seit vergleichsweise kurzer Zeit wieder für sich entdeckt hat, hält das Kollektiv der Funkverteidiger die Boom Bap-Fahne schon seit etwas längerem hoch. Aus ihrem Umfeld entstammt auch der Magdeburger Newcomer Fresh Face, der am Freitag in unserem NEXT-Kanal die Videopremiere zum Song „VDDDDBS“ seiner demnächst erscheinenden EP „Fresh Henry der Packernacken“ feierte.

„Back To The Roots“ schauen auch Frauenarzt und Manny Marc mit dem Video zum „Frauenarzt Bassboxxx Remix“ ihres neuen Hits „Feiern? Ok!„. Anders als Eko und die Funkverteidiger, haben sie dabei aber eher die 80er als die 90er im Blick:

Fler hält sich hingegen mit dem Cover-Artwork seiner nächsten Single „Nummer 1“ (Release Date: 21.09.2012) an die derzeitige State Of the Art-Ästhetik. Nun veröffentlichte der Maskulin-Chef einen kurzen Clip vom entsprechenden Foto-Shooting:

Auch Nazar gewährte in der neusten Ausgabe seines „Narkose Videoblogs“ einen exklusiven Blick hinter die Kulissen. Im vierten teil der Blogserie nimmt er den Zuschauer mit ans Set seines spektakulären „Lost In Translation„-Clips.

Nicht nur Fler wurde allerdings diese Woche mit einem neuen Cover ausgestattet, auch die Orsons und Laas Unltd bekamen ein neues Artwork verpasst. Die Einen allerdings freiwillig, der Andere eher weniger:

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