JAW: ?Diese Tracks haben mich beeinflusst"

Image and video hosting by TinyPic

JAW aka Dr. Jotta hat sich, abgesehen von ein paar Auftritten und dem Feature auf dem Snowgoons Album in letzter Zeit was seinen musikalischen Output angeht, eher rar gemacht. Nichtsdestotroz hat der aus Freiburg stammende Begründer des Labels Weisse Scheisse sich mit seinen bisherigen Releases und seinen anspruchsvollen lyrischen Darbietungen, gipfelnd in seinem 2010 veröffentlichten Album „Täter-Opfer-Ausgleich„, seinen ganz eigenen Platz in der Riege der Rapper erkämpft; von denen man ob ihres erwiesenen Talentes in Zukunft im Zirkus von Deutschrap eine Anhebung des gesamtlyrischen Niveaus erwarten kann.

Seine emotionsgeladenen, oft zynisch und welt-, bzw. menschenverachtend daher kommenden Reflektionen und Projektionen der Realität haben uns veranlasst mal nach den musikalischen Einflüssen von Jotta zu fragen: (Die Gewichtung ist eher chronologisch als eine strenge Wertung zu verstehen)

#10: Adele ? Someone like you (2011)

JAW: ?Unglaubliche Sängerin, deren internationaler und kommerzieller Erfolg wieder hoffen lässt, dass gute und ungekünstelt-tiefgreifende Musik sich doch durchsetzt und vor allem ein breiter Bedarf danach herrscht. Freu mich sehr über diese Entwicklung. Someone like you ist groß und ich verbinde ne Menge toller Momente damit, vor allem mit meiner Herzensdame.


#9: Radiohead ? Weird Fishes (2007)

?In Rainbows? ist wohl das erste Album was ich von vorne bis hinten geliebt habe und mir nach einigen Jahren erstmals wieder was aufgetischt hat, was mich lange Zeit nicht losgelassen hat. Tolles Album, tolle Band, in musikalischer Sicht oft mit vielen experimentellen Ansätzen, jedoch nie, ohne den Song über Strecken in unglaublicher Intensität zu baden.


#8: Sting ? Bring on the night (1985)

Der alte Sting-Haudegen hat nicht nur unglaubliche Musik geschrieben und gesungen, auch seine Texte reißen Dimensionen der Bildsprache und Tiefgründigkeit auf, die man im Rap so vermutlich nie finden könnte. Vor allem hat er meist Melancholie mit Hoffnung verknüpft und das auf eine nahezu heilerische Art und Weise.


#7: Eminem ? When to stand up (Unreleased)

Eminem hat vor allem abseits seiner eigenen Platten um die Jahrtausendwende technisch nicht mehr überbietbare Strophen veröffentlicht. Nie wieder hat mich jemand in Sachen geistreiche Inhalte und absolute technische Filigranität so beeindruckt und derart Maßstäbe gesetzt.


#6: Cage ? Among the sleep (2002)

Cage ist nicht nur ein unglaublicher Rapper, er hat auch ne Menge zu berichten und vieles, mit dem ich mich wohl sehr gut identifizieren konnte. Psychischer Abgrund trifft technischen Hochgenuss. Hör ich auch heute noch gerne.


#5: Necro ? Light my fire (2007)

Mit seinen harten, schnörkellosen Beats und dem nicht minder penetrant-aggressiven Rapstyle hat er es schon immer irgendwie geschafft, absolute Souveränität und Kompromisslosigkeit auszustrahlen. Hat mich oft gut gepusht und mir mit dem letzten Album vielzähliges Grinsen ins Gesicht gezaubert.


#4: Wu Tang Killa Beez ? Bastards (1998)

Ich glaub damals war Wutang noch so ne Art Geheimtipp, ich hatte aber das Glück ein Tape bei einem Krankenhausaufenthalt geschenkt zu bekommen. Am krassesten bin ich dann auf der Compilation der Killa Beez hängengeblieben, vor allem auf Bastards von den Ruthless Bastards wegen des unvorstellbar heftigen Beats.


#3: Curse ? Wüstenblume (2001)

Image and video hosting by TinyPic

Vielleicht einer meiner meistgehörten Songs. Bin davon ne Zeit nicht mehr weggekommen und hab in Gegensatz zu vielen Anderen sein ?Rumgeheule? nie als solches wahrgenommen. Hat mich mit einigen Tracks sehr berührt.


#2: Azad & Warheit ? Dunkle Tage (2004)

Azad war dann die zweite Quelle, die sich vom locker-entspannten bis belanglosen Spaßrap der 90er abgehoben hat. Endlich Düsternis, Intensität und sogar mit einer gewissen lyrischen Motivation. Vor allem die Beats waren so genau mein Geschmack.


#1: Westberlin Maskulin ? Chillin Killin (2000)

Das war glaub ich so mit der erste Song, den ich damals aus der Berliner Ecke mitbekommen habe und es war ein ziemlicher Einschnitt für mich. Teilweise geschockt, teilweise fasziniert habe ich dann glaub ich ne lange Zeit nix anderes mehr gehört. Endlich mal sowas wie ne Antihaltung in deutscher Rapmusik..das war sehr prägend.?