Don't Call it A Comeback: El-P und seine zwei neuen Alben

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Seit seinem letzten Album „I’ll Sleep When You’re Dead“ 2007 und der endgültigen Schließung seines Labels Def Jux 2010 war es ruhig um El Producto geworden, dem ehemalige Zentralstück der lebhaften, vorwärtsdenkenden US-Untergrundszene. Seit Anfang der 90er Jahre Vorreiter mit Company Flow und um die Jahrtausendwende Mastermind hinter Definitive Jux hörte man die letzten fünf Jahre nur vereinzelt etwas von dem Angry White Man aus Brooklyn. Eine Digital-EP mit Camu Tao und Allysin Baker gab es, genauso wie das Beat Tape „Weareallgoingtoburninhellmegamixxx3“ einen Gastvers hier und da, wie beispielsweise auf dem hochgelobten „Sit Down, Man“ Mixtape von Das Racist oder Mr. Muthafuckin eXquires „Huzzah (Remix)„. Doch nun ist El-P mit gleich zwei Langspiel-Projekten zurück und die Kritiker jubeln.

Zum einen wäre da, Killer Mikes neueste Platte „R.A.P. Music (Rebellious African People Music“ auf der Jaime Meline, wie El-P bürgerlich heißt, exklusive Produktions-Verantwortung übernahm. Mit Killer Mike, dem von der Major-Industrie ausgespuckten, ehemaligen Outkast-Sidekick, bediente El-P hier jemanden, der ähnlich viel Wut im Buch mitbrachte, wie er selbst. Als versierter Lyricist, dem es aber bisher schwer fiel, seine Kunst den Erwartungen anderer entsprechend zu verpacken, hat Killer Mike bereits so einige Stationen in seiner mehr als 10 Jahre währenden Karriere durchlaufen. Nun ist er inzwischen bei T.I.s Grand Hustle Entertainment angekommen, doch noch vor seinem Einstand dort, wollte Mike gemeinsam mit Indielabel Williams Street Records das Projekt „R.A.P. Music“ verwirklichen. Und Mike wollte offensichtlich die rohe Gewalt des weißen Produzenten aus New York, um seinen Staccato-Flows und Sozio-Polit-Raps das richtige Soundgewand entgegenzustellen.

Das Experiment scheint gelungen: Positive Kritiken allenthalben und Killer Mikes höchster Charteinstieg seit seinem Debüt 2003 zeigen, dass es sich lohnen kann, auch einmal unerwartete Wege einzuschlagen.

In folgendem Interview mit Pitchfork.tv sprachen die beiden Protagonisten, die sich im Übrigen im Vorfeld nicht persönlich kannten, über den Entstehungsprozess von „R.A.P. Music„:

El-Ps zweiter Streich, der nur eine Woche nach Release von „R.A.P. Music“ folgte, ist sein drittes Studioalbum „Cancer 4 Cure„. Die Platte knüpft mühelos da an, wo vor fünf Jahren aufgehört wurde. Donnerndes Drum Machine Gewitter, Synthies aus der Hölle und rücksichtslose Rap-Salven. Dazu Gastbeiträge von den Rockern Paul Banks und Nick Diamonds, den Rap-Newcomern Danny Brown und Mr. Muthafuckin eXquire, sowie Killer Mike, der sich für El-Ps Mikrofon-Einsatz auf „Butane (Champion?s Anthem)“ revanchiert.

Vorgestern feierte das Video zu „The Full Retard„, der ersten Single von „C4C„, Premiere und stellt noch einmal unter Beweis, dass El-P nichs von seinen alten Tricks eingebüßt hat:

„You should pump this shit, like they do in the future.“