Gegen das System: David Banner veröffentlicht "Sex, Drugs & Video Games"

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Heute veröffentlicht David Banner sein neues Album „Drugs & Video Games„. Der Mississippi-Representer hat für das Projekt Herrscharen an Featuregästen zusammengetrommelt (u.a. A$AP Rocky, Lil Wayne, Chris Brown, Snoop Dogg, The Game, 2 Chainz, Big K.R.I.T. und Bun B) und mit ein paar Vorab-Singles und Videos die Werbetrommel gerührt.

Soweit, so unbemerkenswert. Bemerkenswert ist allerdings das Banner sich mit „Sex Drugs & Video Games“ nicht weniger vorgenommen hat, als die Art und Weise zu revolutionieren wie Musik vertrieben wird. Oder um es mit seinen Worten auszudrücken: „The goal of Sex, Drugs & Video Games is to show the world urban music is still valuable.“

Inspiriert von einem direkten Vertriebsmodel, welches der US-amerikanische Comedian Louis CK im letzten Herbst erfolgreich umsetzte, bietet David BannerSex, Drugs & Video Games“ auf seiner Website zum Download an und bittet lediglich um eine Spende von mindestens einem Dollar. Ziel ist es laut Banner dabei, die etablierten Vertriebswege zu verlassen und sich als Künstler von den negativen Einflüssen der Major-Unternehmen zu befreien. Die Musik soll direkt vom Künstler an den Endkonsumenten gelangen, um so dem Hörer die künstlerische Vision in ungefilterter Form zu präsentieren, frei von der Einflussnahme der Großindustrie und ihren Geboten der Massentauglichkeit.

Gleichzeitig soll Musikpiraterie der Wind aus den Segeln genommen werden, indem das Produkt zu einem vergleichsweise spottgünstigen Preis angeboten wird. Anstelle von mindestens 9.99 auf iTunes, bekommt man so ein ganzes Album für einen Dollar, von dem man sich sicher sein kann, dass er direkt beim Künstler landet und nicht auf den Konten eines Großkonzerns, wo er später in das Promo-Budget des nächsten Pop-Sternchens fließt. Unter diesen Voraussetzungen kann eigentlich niemand, dem tatsächlich etwas an dem Künstler und seiner Musik liegt, vor sich selbst verantworten, die Musik trotzdem noch zu „stehlen“.

Comedian Louis CK machte vor, dass dieses Konzept funktionieren kann und einige weitere, wie beispielsweise Kanye Wests Homie Aziz Anzari, taten es ihm inzwischen gleich. Anstatt bei einem großen TV-Sender anzuklopfen, dass dieser ihm ein einstündiges Stand-Up-Special produziert, sendet und als DVD rausbringt und dabei während des Prozesses Einfluss auf dessen Inhalt nimmt, nur damit am Ende die überteuerte DVD zwar millionenfach illegal heruntergeladen wird, aber in den Ladenregalen versauert, nahm CK die Sache lieber selbst in die Hand. Durch sein vorheriges Schaffen wusste er bereits ein treue Fangemeinde in seinem Rücken und so entschied er sich, für 200.000 Dollar selbst das Special „Live at Beacon Theatre“ zu produzieren und es anschließend gegen einen Preis von 5$ auf seiner Website zu verchecken. Binnen eines Tages hatte er die Produktionskosten wett gemacht, wenige Tage später war er Millionär.

Wie CK vor ihm, will auch David Banner die potentiellen Gewinne allerdings nicht ausschließlich in den Ausbau seines Fuhrparks und seinen persönlich Luxus investieren, sondern plant, sollte er mehr als 2 Millionen Dollar einnehmen, mit diesem Geld bis nächstes Jahr zu selben Zeit independant einen Film zu produzieren und weitere Teile an Charity-Projekte seiner Wahl zu spenden.

Vor einigen Wochen erläuterte Banner das Konzept in aller Ausführlichkeit bei einem Besuch der New Yorker Morning-Radio-Show des Senders Power 105.1 „The Breakfast Club„:

Sex, Drugs & Video Games“ ist umsonst hier erhältlich, spenden kann man auf davidbanner.com.

„I spent a great deal of my own money on this project, so I know you can spend at least $1. Chris Brown and Lil Wayne ain?t cheap. LOL“