Der perfekte Beat #2: Shuko

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Jeder gute Produzent hat so seine Inspirationsquellen. In unserem neuen Format „Der perfekte Beat“ stellt die produzierende Zunft den ihrer Meinung nach „perfekten Beat“ vor. Also, die Produktion von der sie meint, dass sie am ehesten an DEN perfekten Beat entlang ihres Geschmacks rankommt.

Im zweiten Teil haben wir den Mainzer Shuko gebeten uns seinen „perfekten Beat“ vorzustellen. Auch er gehört zu den begnadedsten Beatbastlern dieses Landes, der geographisch in Deutschland bisher für alle relevanten Lager an den Reglern saß: Ob Frankfurt (u.a. Azad, Jeyz, Vega, Jonesmann), Berlin (u.a. Fler, sido, Alpa Gun, Massiv), Hamburg (u.a. Nico Suave & Dendemann) oder im Westen Deutschlands (Snaga & Pillath, Kollegah, Farid Bang, Casper) – da wo Künstler federführend waren, steuerte Shuko seine brachialen, ausgefeilten Produktionen bei. So auch auf der aktuellen „Easy„-Single von Cro mit dem Beat zu „Konfetti„.

Aber auch auf internationaler Ebene hat er renommierten Rappern aus Europa und den USA seine Instrumentals auf den Leib geschneidert, die oft amerikanischen Hochglanz-Produktionen in Nichts nachstehen: Dabei arbeitete er zusammen mit u.a. Rick Ross, Lil Wayne, Saigon, Talib Kweli, Omarion, Keith Murray & Ill Bill & Vinnie Paz – um nur ein paar Namen zu nennen.

Aktuell kann man sich das Instrumental zu „Business Paris“ aus Kollegahs „Bossaura„-Album in seinem Soundcloud-Account kostenfrei zu Gemüte führen. Aber nun genug der Vorworte, hier gehts los:

Shuko: Den perfekten Beat? Mhh, was macht einen Beat perfekt? Ist es der
Erfolg der mit dem Beat in Verbindung gebracht wird oder doch nur
musikalische Skills? Für mich persönlich zählt eine Kombination aus
beiden was einen perfekten Beat ausmacht und davon gibt es unzählige.

Somit war es für mich schwer ein Beispiel zu finden um diesen zu
analysieren. Nas – „The World Is Yours ist einer meiner Lieblingstracks, aber auch nur weil Nas darauf einen der besten Songs seines Lebens spittet.

Nach langem Überlegen von Camp Lo mit „Luchini“, Dr. DreStill Dre.“
oder auch Pitch Black – „It´s all real“ bin ich dann bei 50 Cent´s „Best
Friend“ gelandet.

50 Cent feat. OliviaBest Friend (2006, Beat: Hi-Tek)

Das Grundelement des Beats ist ein Sample von Valerie Simpson („Silly
Wasn’t I“) welches einer meiner Lieblingsproduzenten Hi-Tek gekonnt
einsetzt. Die Drums kommen dreckig mit einem super Punch daher. Man
hört, dass Hi-Tek mit der MPC 3000 arbeitet, super wie er auch die
HiHats shuffelt. Die Kick ist perfekt auf das Sample gelegt und
erzeugt so auch einen gewissen Bounce. Die Snare kommt mittig und
leise Bongo Sounds-erzeugen zusammen mit der Snare ein leichtes
Offbeat-Gefühl. Der Delay auf dem Vocalsample, der alle 2 Takte
einsetzt bringt etwas Breite in den doch sehr monolastigen Beat.

Was ich bei Beats auch immer Wichtig finde ist ein Hybrid aus Sample und
Live-Instrumenten und hier hört man gerade im Intro ein sehr schönes
Piano und einen kleinen dezenten Lead-Sound sowie im gesamten Beat
einen Glockensound der dezent in den Hintergrund gemischt wurde. Der
Bass wird kaum wahrgenommen und ist ein Subbass, der unter der Kick
liegt und im unteren Mittenbereich alles sehr warm und weich klingen
lässt. Was für mich den Beat aber wirklich besonders macht ist der
Groove, dass teil groovet einfach wie Sau. Der Beat ist jetzt nicht
mega aufwendig zu produzieren aber die Kunst eines guten Beats ist die
Einfachheit! Weniger ist mehr und darin ist Hi-Tek wirklich klasse!

Best Friend“ entstammt dem Soundtrack zu 50 Cents Film „Get Rich Or Die Trying„. Der aus Ohio stammende Hi-Tek ist u.a. bekannt geworden durch seine Produktionen für Reflection Eternal (mit Talib Kweli) und Black Star (mit Mos Def) oder auch zahlreichen Produktionen für das G-Unit-Camp.

Der perfekte Beat #1: 7inch