Iggy Azalea: ?The Next Tupac?

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In den letzten Monaten konnte nach Female MCs wie Kreayshawn oder Azealia Banks nun eine weitere weibliche Newcomerin in der Reichweite der Rapmedien große Kreise ziehen.

So kam T.I. auf sie zu, um sie bei seinem Grand Hustle Imprint zu signen, das XXL Magazine kürte sie dieses Jahr als erste Frau überhaupt zu einem ihrer Freshmen und auch von Interscope Records wurde sie unter Vertrag genommen, dessen Chef und Strippenzieher Jimmy Iovine sie einfach mal als ?the next Tupac? in den Himmel pries.

Höchste Zeit also einen näheren Blick auf die Erscheinung der 21-jährigen Iggy Azalea zu werfen:

Schon als Teenager war die gebürtige Australierin namens Amethyst Amelia Kelly fest entschlossen, ihren Traum einer Karriere als Hip-Hop-Artist zu verwirklichen und schmiss kurzum die High School, um in die USA auszuwandern und dort eigenständig ihre Ambitionen als Rapperin zu verfolgen.
Ihre ersten öffentlichen Schritte (abgesehen von einem so gut wie unbeachteten My-Space Account) erfolgten daraufhin in Form von kurzen Videos auf ihrem Youtube-Channel, in dem sie nicht nur musikalisch auf sich aufmerksam macht:

Im September letzten Jahres folgte dann ihr erstes Mixtape ?Ignorant Art? in Zusammenarbeit mit dem Produzententeam D.R.U.G.S.. Als erste Videoauskopplung wurde von den neun darauf befindlichen Anspielstationen der Track ?PU$$Y? ausgewählt, der sich wie die Nachfolger ?My World? und ?The last Song? in kurzer Zeit zum Viral-Clip entwickelte und in dem Iggy ihren Vorreitern Lil Kim oder Nicki Minaj in Sachen Sex-Talk in nichts nach steht:

Azaleas Debutalbum ?The New Classic? soll nun im Juni erscheinen. Um die Wartezeit zu verkürzen, wurden bereits die erste von Bei Maejor produzierte Singleauskopplung ?Murda Bizness? und Aufnahmen aus dem Studio mit ihren neuen Grand Hustle Homeboys im Netz veröffentlicht:

Während mit T.I. und A$AP Rocky zwei Rapgrößen hinter ihr stehen (der eine als Mentor, der andere als Liebhaber) kassiert sie auf der Seite ihrer weiblichen Kolleginnen Seitenhiebe: Azealia Banks, die ohnehin an kaum einer Frau im Geschäft ein gutes Haar lässt, twitterte folgenden Kommentar über den XXL Freshman-Ritterschlag ihrer Konkurrentin:

?Iggy Azalea on the XXL freshman list is all wrong. How can you endorse a white woman who called herself a ?runaway slave master???

T.I. verteidigte daraufhin sein ?Igga Monster? in einem Interview und holte zum Gegenschlag aus:

?Strategically if she [Azealia Banks] really cares about a freshmen cover maybe she could hope that she?ll suck enough to get shelved and then next year when the freshmen cover comes back around, maybe she?ll still be a freshman?.

(Ex-) Ruff Ryders Dame Eve, ihres Zeichens diesmal wirklich kurz davor ein neues Album zu releasen, gab jüngst ihren Senf zu verschiedenen aktuell aufgestellten Rapperinnen ab und sprach sich für eine der beiden Kontrahentinnen aus:

?I like Azealia Banks, I think her style is dope. If you listen to her lyrics, she knows how to wordplay and I think that?s cute. I?m not really into the Iggy Azalea chick. I can?t really fuck with her music, but her look is crazy. I just can?t believe it.?

Die Glaubhaftigkeitsvorwürfe scheinen Iggy Azaleas weiteren Karriereaufstieg aber keinen Abbruch zu tun: Gegenüber dem VIBE Magazine gibt sie zukünftige Kollaborationen mit u.a. Yelawolf und Kendrick Lamar bekannt. Zuletzt drehte sie ein Video ab, in dem sie die Indie Rapformation FKi in dem von Diplo produzierten Track ?I think she ready? featured:

Auch das Video zum dem Track „Murda Bizness“ mit T.I. wurde kürzlich veröffentlicht:

Es bleibt also interessant zu beobachten, ob sie sich auf Dauer als ernstzunehmende Künstlerin an der Seite ihrer vorwiegend männlichen Kollegen etablieren kann, anstatt sich ausschließlich auf ihre Wirkung als blonde Männerfantasie mit der Bad-Bitch-Attitüde zu verlassen. Der stellenweise angestrengte southern accent ist dem Glaubhaftigkeitsproblem auch nicht unbedingt zuträglich, jedoch ist durch das Dazutun der beiden Plattenfirmen im Rücken und den entsprechenden Investitionen in Produktion und Promotion schon sehr sicher von einem Erfolg des kommenden Debutalbums auszugehen.