Mobb Deep: Beef auf Twitter? / Reaktionen von u.a. Sido, Eko & Silla

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Gestern noch als einen der durchgeknalltesten Rapper beschrieben, heute prompt wieder in den Schlagzeilen. Allerdings war es dieses Mal offenbar Prodigys Mobb Deep-Partner Havoc, der dessen Namen in zweifelhafterweise ins Gespräch brachte.

Schon seit Jahren hatte es Gerüchte gegeben, dass die einstigen Homies Prodigy und Havoc nur noch sehr widerwillig miteinander arbeiten und sich lediglich aufgrund ihres gemeinsamen Erfolges hin und wieder zusammenraufen würden. Dass sich Mobb Deep, eine Crew, die in den 90er Jahren die Straßen-Kodizes mit am höchsten hielt, allerdings eines Tages ausgerechnet auf Twitter an die Kehle gehen würden, hatte sich wohl niemand träumen lassen. Grade auch weil nach Prodigys Rückkehr aus dem Knast, bisher alles nach Friede, Freude, Eierkuchen aussah.

Doch genau das geschah, als ein aufgebrachter Havoc in der Nacht von Ostersonntag auf -montag Folgendes twitterte:

„@prodigymobbdeep we got a meeting, lets see if u built to show ur face. prodigy abitch and I?m gonna show it, follow!! ground breaking new. i got niggas in the jail system to to back up that prodigy was fucking homes in jail. prodigy prove me wrong! please. i have a big announcement?. and niggas that was locked wit him know the truth. now i will silence?. and let the jails take care of the rest. thats on everything, i had to smack P ask him. prodigy u pussy! u long island ass bitch. I?m about to expose u! i can?t wait till niggas in jail that was wit u back my shit up!! next time i see u , u getting layer out, on camera!! i can?t wait! how u say u live in jersey, but right there in queens??? I?m on top of u? pause? foot on thy neck!!! in a minute?. niggas that was in the jail wit him gonna blow him up first hand.!!!! prodigy a hider not a rider.“

Havoc wirft also Prodigy vor ein Feigling zu sein und behauptet, beweisen zu können, dass Prodigy während seines Gefängnisaufenthaltes Sex mit Männern gehabt hat. Außerdem behauptet er ihn geschlagen zu haben und droht dies wieder zu tun. Naheliegend, dass einige bei solchen Aussagen vermuteten, dass Havocs Account gehackt wurde und jemand damit sein Unwesen trieb – soll ja vorkommen. Doch Hav stellte umgehend klar:

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Auch gegenüber Radio- und MTV-Moderator Sway Calloway bestätigte Havoc die Echtheit der Nachrichten. Neben weiterer Beleidigungen folgten anschließend auch Tweets, die andeuteten, dass Havoc Prodigy aufgrund unvorteilhafter Erwähnung in dessen Autobiographie „My Infamous Life“ attackiere. Was vor dem Hintergrund, dass das Buch schon seit einem Jahr im Handel erhältlich ist, doch etwas absurd wirkte.

Bald meldete sich dann auch Prodigy selbst zu Wort. Dabei vermied er aber auf die Vorwürfe Bezug zu nehmen, sondern gab lediglich zu Protokoll:

Kurz Zeit später veröffentlichte nun das Source-Magazin ein offizielles Statement von Havoc, in welchem dieser angab, dass er sein Handy an einer Tankstelle habe liegen lassen und somit keiner der fragwürdigen Tweets von ihm stammte:

?Just getting back into NY after my Easter weekend with family and friends in Jersey. I left my phone at a gas station yesterday evening while on my way to Jersey after a glorious Knick?s game. To all Mobb Deep fans: it?s business as usual! It?s Mobb Deep all day!!! My twitter account @THEREALHAVOC will be down until further notice. The only other real account is @PRODIGYMOBBDEEP. Ignore the rest. One!?

Verwunderlich ist dabei allerdings, dass einige von Havocs Wutnachrichten, gar nicht von seinem Telefon, sondern via web gesendet wurden (siehe oben). Obwohl also offiziell alles gesagte revidiert wurde, bleibt doch ein sehr fader Beigeschmack nach diesem mehr als merkwürdigen Intermezzo.

Prodigy gab sich jedenfalls anschließend alle Mühe, die Maskerade aufrecht zu erhalten. Zum einen behauptete er kryptisch, dass die Situation eine Falle gewesen sei, bei der man nun falsche Freunde erkannt habe. Zum anderen twitterte er ein Photo eines Geschenkes, was er nun für Havoc besorgt habe: Ein Gürtel mit Handyfach…

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Was für ein Haufen Sch…!

Update: Bei der heutigen Morning Show des New Yorker Radio-Senders Power 105.1 veröffentlichte der sog. Breakfast Club bestehend aus DJ Envy, Angela Yee und Charlamagne Tha God einen vermeintlichen Telefonaruf Havocs, in dem dieser wiederum gegen Prodigy schießt. Anschließend checkten die Moderatoren mit N.O.R.E., der ebenfalls aus Queensbridge kommt, ob es sich wirklich um Havoc handelt. N.O.R.E. bestätigte. Nur wenig später rief Havoc dann live in der Sendung an, um wiederum abzustreiten, dass er der Anrufer gewesen sei.

Oh Mann… Die beiden Anrufe könnt ihr euch hier geben.


Derweil verfolgten über den gestrigen Tag auch viele andere Rapper die Geschehnisse, die sich zwischen Havoc und Prodigy auf Twitter abspielten. Immerhin handelt es sich bei der Crew aus Queensbridge um eine der einflussreichsten Gruppen, die HipHop je gesehen hat und die mit „The Infamous“ und „Hell On Earth mindestens zwei Alltime-Classics produziert haben.

Hier die Reaktionen einiger deutscher Künstler auf Twitter:

Silla retweetete außerdem:

Inspiriert von Mobb Deep starteten Ali A$ und Pretty Mo gleich mal ihre eigene Privatfehde:

Weiterhin meldete sich auch Mobb-Compagnon The Alchemist zu Wort, wenn auch wenig aussagekräftig:

Rapradars Elliott Wilson, der das Geschehen laufend kommentierte, brachte zwischendurch auf den Punkt, was wohl viele dachten: