Artist Spotlight: Young Guru (Updated)

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Auf den ersten Blick mag es ein wenig vermessen klingen, einen Sound- Engineer als Künstler zu bezeichnen. Schließlich handelt es sich dabei um einen Ausbildungsberuf. Im Fall von Young Guru lässt sich diese Zuordnung aber definitiv vertreten. Nicht nur weil er übers Sound mischen hinaus auch hin und wieder als DJ und Produzent in Erscheinung tritt, sondern vielmehr weil das was er an den Reglern zaubert durchaus die hohe Kunst seines Faches darstellt.

Guru machte sich besonders durch seine Rolle als In-House-Engineer der Baseline Studios und Roc-A-Fella Records einen Namen. So gut wie alle Releases aus dem Hause, das Jay und Dame bauten, wurden von Guru persönlich abgemischt. Darüberhinaus arbeitete er außerhalb des Camps mit Heavyweights á la Eminem, Nelly, Mariah Carey und Missy Elliott zusammen. Nachdem das Roc-A-Fella- Imperium in seiner ursprünglichen Form zusammenbrach, blieb Young Guru sowohl für Jay Z, als auch für andere Def Jam Records– Artists, wie Kanye West und Rihanna der Go-To Guy. Darüberhinaus stellte er seine Dienste auch Undergroundgrößen wie Ghostface Killah und Talib Kweli, Britpoppern Coldplay und auch für Drakes Debüt „Thank Me Later“ zur Verfügung. Das engste Arbeitsverhältnis pflegt er aber nach wie vor zu Jay Z, der, selbst wenn er mit anderen Künstlern kollaboriert, darauf besteht, dass Guru dabei ist, um seine Vocals zu mischen.

Es handelt sich also um jemanden, der über einen unvergleichbares Insiderwissen über einige der wichtigsten Alben urbaner Musik der letzten 10 Jahre verfügt. Aus diesem Grund ist er immer wieder gefragter Interviewpartner, wenn es darum geht Behind-The-Scenes Informationen zu bekommen. In diesen Gesprächen brilliert Young Guru regelmäßig mit einer Mischung aus technischem Fachwissen, einer sehr fundierten Perspektive auf die geschäftliche Seite des Rap-Zirkus und natürlich amüsanter Anekdoten zu den Entstehungsprozessen von Klassikern von „The Blueprint“ bis „Watch The Throne“.

Kürzlich war Guru Gesprächsprtner von Al Lindstrom. Dabei sprach er unter anderem über seine Rolle bei Roc Nation und den Aufnahmen zu „Watch The Throne“, was von Jay Electronicas Album zu erwarten ist, wie sich das Game im digitalen Zeitalter verändert hat und weiterhin verändern wird und was J. Cole in diesem Zusammenhang richtig macht.

Guru war außerdem vor Kurzem bei der Red Bull Music Acadamy in Madrid eingeladen um über seine Erfahrungen im Music- Business zu referieren. In den folgenden kurzen Clips spricht Guru über den Mastering- Prozess von Jays „Blueprint 3“, die speziellen Herausforderungen die sein Job mit sich bringt und darüber, was wichtiger ist als Geld.

UPDATE! Hier die vollen zwei Stunden der Veranstaltung:

Für alle Technik- Nerds gibt es HIER auch noch einen Artikel, in dem Guru detailiert beschreibt, wie er arbeitet, was für Equipment er benutzt und sogar den Mastering-Prozess von Jays „Run This Town“ bis auf die einzelnen Spuren herunterbricht. Wer noch mehr Insiderinfos und Anekdoten aus dem Mund des jungen Gurus hören möchte, sollte darüberhinaus auf Youtube mehr als fündig werden.