Gestern Abend war sido in der ARD-Talkshow von Anne Will zu Gast und diskutierte zu dem Thema ?Wut im Bauch?. Aus verschiedensten Perspektiven äusserten sich dazu der etwas verstaubt wirkende Ex-Ministerpräsident von Bayern Edmund Stoiber, Journalist Christian Nürnberger, Schauspielerin Veronika Ferres und der Sternekoch Tim Raue als Ex-Gangmitglied (Dj Desue nahm Platz im Publikum) über die Entstehungsfaktoren von Jugendgewalt.
Fragen wie ?Schlagen Sie heute noch zu?? machen klar, welche Rolle für sido in der Runde vorgesehen war. Doch obwohl er sich wie üblich für seinen ?Arschficksong? rechtfertigen musste, gelang es ihm ein bisschen, sich der einseitigen Darstellung als jugendverrohender Rüpelrapper zu entziehen.
Stattdessen kritisierte er, dass man durch die ständige Thematisierung des Songs in Interviews erst recht mit ihm konfrontiert werde und es also nicht verwunderlich sei, wenn alle Kinder das Lied kennen.
Überhaupt hat sido in der Sendung eine gute Figur gemacht ohne sich zu profilieren oder mit pseudo-eloquenten Begriffen (siehe: Samy Deluxe) um sich zu schmeißen, um den Eltern seiner Fans zu gefallen.
Während der etwas verstaubt wirkende Edmund Stoiber und der Journalist Christian Nürnberger über das Verhalten der Banken als Ursache für die Jugendkrawalle spekulierten, bekam Sido ?Wut im Bauch? und brachte den Gesprächsverlauf auf den Punkt: ?Das ist scheißegal, über was ihr da redet?, denn autoanzündende Jugendliche würden sich weder für die Bankenkrise interessieren, noch würden sie bei der Sendung zugucken, weil sie eben damit beschäftigt seien Autos anzuzünden. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Benachteiligung seien eher die Ursachen für Gewaltexzesse von Jugendlichen denen Orientierung und Perspektive fehlten.
Zur Sendung geht es hier.
