Young & Fresh: 50 Cent, Jay Z, Rick Ross & Birdman (Pt. 1)

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Im heutigen Rap Business gibt es nur wenige Rapper, die es geschafft haben zu wahren Rap Mogulen aufzusteigen. Jay Z und 50 Cent gehören mit Sicherheit zu diesem elitären Kreis und haben sich über die Jahre hinweg ein Imperium aufgebaut, welches weit über konventionelle Plattenverkäufe hinausgeht. Auch Rick Ross ist auf dem besten Wege zu einem Major Player und ist, was die letzen CD Verkäufe in den Vereinigten Staaten anbelangt, mit einem 50 Cent mindestens schon gleichgezogen. Um ihren Status als Superstar auch optisch zu zelebrieren, lassen sich die drei Herren und Hauptprotagonisten dieses Artikels desöfteren als seriöse Geschäftsmänner in teuren Anzügen ablichten um auch modisch als echter Mogul warhgenommen zu werden. So weit, so gut. Wir alle wissen aber, dass die Rap Größen von heute, sich wie jeder andere auch von unten bis an die Spitze hustlen mussten. Anhand folgender Videos bekommt man kleine Momentaufnahmen von Rick Ross, Jay Z und 50 Cent bei ihrem Struggle auf dem Weg in die Sphären des Reichtums und Luxus.

Auch ein Curtis Jackson hat einmal klein angefangen: bevor er mit seinen Mixtapes einen unglaublichen Hype kreieren konnte, den Aftermath Entertainment/Shady Records/Interscope Records Deal einfädelte und dann Anfang 2003 mit seinem Klassiker „Get Rich Or Die Tryin“ den Durchbruch zum internationalen Superstar vollzog, dümpelte der G-Unit Rapper jahrelang im New Yorker Untergrund herum. 1999 konnte er den Track ‚Rowdy Rowdy‘ auf dem Soundtrack zum Film „In Too Deep“ platzieren und drehte auch ein Video zum Track. In dem Video sieht man einen 50 Cent, der nicht viel mit dem heute als erfolgreichen Businessmann auftretenden und das Cover der Forbes zierenden Major Player gemeinsam hat. Der 50 Cent von 1999 chillt am Strand mit Bermuda Shorts und extrem geschmacklosen Hawai Hemd bzw. unschönem Anglerhut und versprüht eher wenig bis gar kein Superstar Appeal.

50 Cent – Rowdy Rowdy (1999):


Auf dem Cover seines 1996er Debut Klassikers „Reasonable Doubt“ präsentiert sich Jay Z als Business Mann im feinen Zwirn und mit edler Zigarre und stellte sich in dieser Zeit als abgeklärten Drogenbaron dar. 1989 allerdings sah das Ganze beduetend anders aus: im ‚Hawaiin Sophie‘ Video seines einstigen Mentors und heutigem Erzfeind Jaz O, rockt der Jiggaman ebenfalls kurze Hose, hässliches Hawai Hemd und bis zu den Kniekehlen hochgezogene weiße Tennissocken. Man könnte argumentieren, dass das Video thematisch zum Track passen sollte, aber mal ganz ehrlich: ein echter Drug Lord mit dem nötigen Selbstwergefühl ürde auch im Urlaub nicht wie der 08/15 All Inclusive Tourist herumlaufen. Da hat sogar ein Staubsauger mehr Superstar Potenzial als Jigga in diesem Video.

Jaz O – Hawaiin Sophie (1989):


Auch Rick Ross inszeniert sich am Liebsten als Drogenpate mit Verbindungen zu global agierenden Drogenkartellen in Südamerika. Unvergessen seine damalige Line auf seinem ersten Hit ‚Hustlin‘ aus dem Jahre 2006: „I know the real Noriega“. Mittlerweile ist aber bekannt, dass der gute Ricky Rosé hinsichtlich seiner Dope Dealer Vergangenheit ein klein wenig geflunkert hat und das Leben im Gefängnis eher aus der Perspektive eines Gefängniswärters kennen gelernt hat. 2002 war Ross mit dem in Miami beheimateten Label Slip-N-Slide Records unterwegs. In dem Video zum Trina Track ‚Told Y’all‘ aus dem Jahre 2002 hat Mr. Raus einen Gastauftritt, der ihm heutzutage mit Sicherheit nicht mehr schmecken wird. Wahlweise bekleidet mit einem speckigen L.A. Lakers oder Boston Celtic Basketball Trikot und noch ohne seinen charakteristischen und sympathischen Vollbart, wirkt Rick Ross eher wie your average College Rapper und nicht wie ein Drug Kingpin. Eins steht fest: der echte Noriega hätte dem Miami Rapper in dieser jämmerlichen Montur definitiv nicht einmal die Hand gegeben.

Trina feat. Rick Ross – Told Y’all (2002):

Bonus:

Auch Birdman ist unbestritten ein Rapmogul, der mittlerweile so reich ist, dass er Alben veröffentlichen kann, die sich ausschließlich mit seinem Lieblingshobby dem ‚Stuntin‘ beschäftigen. Im Gegensatz zu 50 Cent und co. aber inszeniert sich der #1 Stunna nicht als Businessmann im Anzug, sondern trägt weiterhin einen eher legeren und gemütlichen Stil, so dass der Kontrast zwischen früherem und heutigem modischen Auftreten nicht so deutlich ist. Allerdings hat auch ein Birdman in jüngeren jahren nicht immer gut vor der Kamera ausgesehen. Während er sich heute in Interviews betont lässig gibt und sehr abgeklärt und aufgeräumt rüberkommt, war das früher nicht immer so. In einem Rap City Interview (ab 1:29) sportet der Labelboss ein lila T-Shirt und schwarzes Durag und zappelt unkoordiniert durch die Gegend, während Mannie Fresh das Reden übernehmen muss. Da fehlte dem Stunna noch die nötige Kamerapräsenz und Souveränität. Heutzutage würde Birdman aus reiner Faulheit einen anderen das Sprechen überlassen und nicht aus Nervosität.