Statt 47 Jahren Haft: 6ix9ine noch in diesem Jahr wieder frei?

Tekashi 6ix9ine könnte noch dieses Jahr wieder auf freiem Fuß sein: Daran glaubt zumindest sein aktueller Anwalt Dawn Florio. Im Gespräch mit dem amerikanischen Nachrichtenmagazin TMZ verrät er seine Taktik: Alle Personen die 6ix9ine bereits bei den Behörden verraten hat (mehr dazu unten) und sich jetzt im anstehenden Prozess im September verantworten müssen, sollen ebenfalls gestehen und Deals mit den Behörden eingehen. Eine Snitchception quasi. Dadurch wären die Vereinbarungen zwischen 6ix9ine und der Justiz erfüllt und der anstehende Prozess im September hinfällig, da alle beteiligten bereits gestanden hätten. In dem Fall würde der dann 23 jährige Rapper gemütlich in die Freiheit spazieren. So in der Theorie, aber mal der Reihe nach:

Seit November 2018 sitzt Daniel Hernandez, besser bekannt als 6ix9ine, im Gefängnis und wartet auf sein endgültiges Urteil im September 2019. Seine kriminelle Laufbahn begann bereits 2015, als er im Zusammenhang mit sexuellen Handlungen an einer 13-Jährigen zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt wurde. Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen bekannte er sich schuldig und ging schon damals einen Deal mit der Staatsanwaltschaft ein.

Einige Delikte später wurde er im Oktober 2018 zu weiteren vier Jahren verurteilt, die ebenfalls zur Bewährung ausgesetzt wurden. Diese sollte allerdings nicht lange halten: Aufgrund von illegalem Waffenbesitz im Zusammenhang mit Bandenkriminalität, Drogenbesitz- und Verkauf, Beteiligung an einem bewaffneten Raubüberfall uvm. sitzt er nun hinter Gittern und hatte zunächst eine Gefängnisstrafe von mindestens 47 Jahren zu erwarten. Jegliche Versuche seines Anwalts ihn durch die Zahlung einer Kaution in Millionenhöhe wieder frei zu boxen, hat der zuständige Richter verwehrt.

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Anstatt auf seinen finalen Urteilsspruch im September zu warten, zeigt sich der Rapper mittlerweile den Behörden gegenüber höchst kooperativ und hat seine Taten in 9 Fällen gestanden. Um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, ist er einen Deal mit den Bundesanwälten eingegangen, bei dem er weitere Namen von Mittätern preisgeben sollte.

Darunter auch sein ehemaliger Homie Kintea „Kooda B“ McKinzie (nach dem er seine Single „KOODA“ benannt hat). Dieser soll zusammen mit Antony Ellison und Denard Butler am versuchten Mord an Rapper Chief Keef im Jahr 2018 beteiligt gewesen sein. Zu diesem habe 6ix9ine selbst aufgerufen und dem beteiligten Kooda B im Vorfeld 20.000 $ versprochen. Alle Beteiligten befinden sich mittlerweile in Haft.

Vor Gericht sagte er dazu:  „I paid a person to shoot at a rival member of Nine Trey to scare him. The shooting took place in Manhattan. I did this to maintain or increase my own standing in Nine Trey.“  Seit 2017 war 6ix9ine Mitglied der Nine Trey Bloods, einer New Yorker Straßengang.

Ob 6ix9ine tatsächlich eine erhebliche Strafmilderung oder sogar die Erlassung seiner Gefängnisstrafe erhält, ist aktuell noch nicht ersichtlich. Fest steht, dass er durch den Verrat diverser Gang-Mitgliedern nicht nur sich, sondern auch seine Familie in höchste Gefahr gebracht hat. Falls es zu einer Entlassung Ende diesen Jahres kommen sollte, gibt es bereits diverse Stimmen, die seine weitere Lebenszeit in Freiheit unter einen Monat einschätzen. Ob daran ein Zeugenschutzprogramm etwas ändern kann, bleibt fraglich.

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