Zeuginnen entlasten Schwesta Ewa vor Gericht

Seit 8 Monaten sitzt Schwesta Ewa mittlerweile in Untersuchungshaft. Die Vorwürfe lasten schwer auf der Alles Oder Nix Rapperin Ewa Malanda, geborene Müller. Menschenhandel, Körperverletzung und Steuerhinterziehung lässt die Anklageschrift gegen sie verlauten. Letzte Woche wurde der Prozess vor dem Frankfurter Landsgericht eröffnet. Jetzt kam es zu ersten offiziellen Zeugenbefragung der Betroffenen.

4 junge, zum Tatzeitpunkt teilweise noch minderjährige Mädchen soll Ewa zur Prostitution gezwungen und misshandelt haben. Eine der jungen Damen habe ihrer Mutter von den Umständen erzählt, worauf hin es zur Anzeige kam. Ewa soll sie aus Polen mit verlockenden Angeboten nach Deutschland geholt haben und in der Anfangszeit für Unterkunft, Klamotten und auch etwaige kosmetische Eingriffe finanziell aufgekommen sein. Diese Leistungen blieben allerdings nicht ohne Folgen. Ewa soll darauf bestanden haben, dass die Mädchen die Schulden im Rotlichtmilieu abarbeiten.

Mit Beginn der Befragungen der Zeuginnen vor dem Landgericht wurde allerdings schnell klar: So richtig anschwärzen wollen die jungen Frauen ihre ehemalige Zuhälterin nicht. Die Vorwürfe der Zwangsprostitution wurden schnell zurückgenommen. Zwei der Damen versicherten, dass sie bereits vorher als Prostituierte gearbeitet haben. Die Zusammenarbeit mit Schwesta Ewa sei aus freien Stücken zu Stande gekommen und soll mit Zwang nichts zu tun gehabt haben.

Lediglich die Vorwürfe der Misshandlung werden von den Zeuginnen nicht vollständig revidiert. Schwesta Ewa soll sehr impulsiv sein und schon bei kleinsten, alltäglichen Problemen aus der Haut gefahren sein. Dabei sei ihr schnell mal die Hand ausgerutscht und auch zu Tritten sei es gekommen. Allerdings kam es daraufhin immer wieder zu Entschuldigungen und Versöhnungen. Allgemein beschreiben die Mädchen das Verhältnis zu Ewa als freundschaftlich. Neben der Arbeit habe man auch gemeinsam Diskotheken besucht und zusammen abgehangen.

Ich schäme mich hier zu Tode“, sagt die Schwesta. „Du musst dich für nichts entschuldigen, Ewa“, sagt eines der Opfer, „ich würde gar nicht hier sitzen, wenn ich nicht müsste“.

Eine der Zeuginnen ging kurzzeitig so weit und sprach von psychischem Druck und Zwang, der von Ewa ausgegangen sei, brach aber nach 45 Minuten die Vernehmung ab, da sie eine Freundin niemals verraten werde.

Die Staatsanwaltschaft geht nach den Zeugenaussagen davon aus, dass die Verteidigung nach dem Prozesstag auf Hafterlassung plädieren werde.

 

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Quellen:

http://www.fr.de/frankfurt/prozess-gegen-schwesta-ewa-zeuginnen-sprechen-von-freiwilligem-sex-a-1295263

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/schwesta-ewa-prozess-zeuginnen-berichten-ueber-freiwilligen-sex-15058028.html