Juliano veröffentlicht Debütalbum "Schattenspiel"

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Iserlohn also schon wieder. Der oft rezitierte Zufall kann da beim besten Willen nicht mehr sein Unwesen getrieben haben. Denn wenn man sich die Rate ansieht, mit der talentierte Rapper wie Juliano aus dem Sauerland sich in deutschlandweite Gehörgänge ballern, wird einem Angst und Bange. Kellersound, Nico Suave, Dendemann – zwar keine massiven Maskenmännerklone aus der Hauptstadt, die in den Charts ganz vorne mitwirken – aber seit Tag 1 Garanten für gute Rapmusik made in Germany.

Nach der „Paine, Ache, Retour“-EP, die 2006 in Zusammenarbeit mit Profound entstand, ist zwei Jahre später alles ein Stück größer: aus einer EP ist ein ganzes Album, aus Egomanie sind interessante Featurebeiträge und aus dem rapfokusierten Juliano ist ein junger Mann mit vernünftiger Sicht auf die Welt geworden. – some Grown-Up-Shit, okay? Reifes Denken, dass sich fast wie ein roter Faden durch das Album „Schattenspiel“ schlängelt. Sei es der selbstreflektierende „Leerlauf“ oder das bedrückende „Feelings“. Besonders „Schmetterlingseffekt“ liefert die Momentaufnahme eines jungen Mannes der nach sorglosen Kindertagen und dem Abitur jetzt eine ungewissen und doch zuversichtlichen Ausblick wagt und dabei auch nicht den Blick für das Hier und Jetzt verloren hat.

Doch es geht auch anders: Juliano beispielsweise ist ein typischer Representer, der zwischen Frauengeschichten und Fangegröhle in der Dortmunder Südkurve mal eben das ganze Wesen des vielseitigen MC’s Juliano abdeckt. Vielseitigkeit, die man auch erkennt, wenn sich der Oestricher sich gekonnt auf einem Profound-Remix von Klez.es‘ „Strandlied“ platziert. Indie-Rock trifft reifen Rap und kreiert Two-Step-Herzschmerz ohne Sand im Getriebe. „Du & Ich“ erklärt Liebe, ohne peinlich zu sein und rundet mit präzisen Cuts von DJ Dier eine reife Widmung an die bessere Hälfte ab.

Die Beitragspalette befreundeter Rapper ist breit, bunt und beeindruckend. Für das Tunnelblick-Camp representen DJ Exzem und Deckah, wobei Letzterer auch noch mal eben den Beat für „Ein Tag wie jeder andere“ aus dem Handgelenk geschüttelt hat. Der Hagener Lake gibt sich auf „Nie mehr so“ gemeinsam mit Juliano und Jinx gewohnt tiefsinnig-weitblickend. Jinx steuerte desweiteren noch den Beat für „No Struggle“ bei und verbreitet mit Juliano im Tagteam über ein Neo-Soul-Brett Optimismusstimmung par excellence.

Und auch sonst enttäuscht „Schattenspiel“ nicht mit pessimistischen Retrospektiven auf verspieltes Glück oder überflugartige Zukunftsvisionen von der Übernahme des sogenannten Games. Was sich auf knapp 60 Minute Spielzeit breit macht und durch die ganz eigenen, keinem Trend folgenden, Beats von Profound und Burn the Beat (Highuli Bros‘) verfeinert wird, ist „einfach nur Juliano“ – vom Morgen hin zum Gestern und ein Stück weit auch im Jetzt.

Ein Snippet gibts es hier, weitere Tracks unter: myspace.com/loerresino


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