Review: 2 Chainz - Based On A T.R.U. Story

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Über die Reinkarnation Tity Bois als 2 Chainz und seinen erstaunlichen Aufstieg zum womöglich meist gefeaturtsten Rapper der derzeitigen US-Hip-Hop-Landschaft wurde hier an anderer Stelle schon ausführlich geschrieben. Nun hat der inzwischen bei Def Jam Records untergekommene Trapstar aus College Park, Georgia seinen lang erwarteten Solo-Erstling vorgelegt, der ihn nun endgültig in der oberen Riege der amerikanischen Sprechgesangskünstler etablieren soll.

Wie nicht anders zu erwarten, ist „Based On A T.R.U. Story“ gespickt mit Features von prominenten Fürsprechern und alten Weggefährten. So ist Lil Wayne, der erst kürzlich wieder seine enge Freundschaft zu Tity-2-Necklace betonte, auch gleich auf dem fulminanten Intro Song „Yuck“ vertreten – und stinkt mit seinem zunehmend lustlos wirkenden Geseiher erstmal merklich gegen den mit deutlich frischeren Lines auftrumpfenden 2 Chainz ab.

Eine bessere Figur machen da seine Protegés Nicki Minaj und Drake auf den beiden Singleauskopplungen „I Luve Dem Strippers“ und „No Lie„. Während Nicki einen Part abliefert, der einen fast ihre derzeitigen Pop-Experimente vergessen lässt, macht Drake einfach das, was er meistens tut und killt mal eben die Hook.

Die ebenfalls bereits bekannte Kanye West Kollabo „Birthday Song“ geht auch ganz gut durch, kann aber die hohen Erwartungen, die mit „Mercy“ gesetzt wurden, leider nicht erfüllen.

Aber auch ohne namenhafte Unterstützung kann’s der Kollege 2 Chainz. „Crack„, „Dope Peddler“ und „Im Diffrent“ sind sehr amtliche Trap-Banger, „Money Machine“ und „Wut We Doin“ sogar noch etwas besser. Mit dafür verantwortlich sind dabei mit Southside, Bangladesh, DJ Mustard, Drumma Boy und Mike Will Made It einige Vertreter der aktuellen A-Liga für derartige Bass-Massagen.

Doch es werden auf „Based On A T.R.U. Story“ vereinzelt auch andere Töne angeschlagen. Die beiden R’n’B-Nummern „Extremely Blessed“ mit dem talentierten The Dream und „In Town“ mit dem für seinen Pop-Appeal berüchtigten Mike Posner funktionieren überraschend gut und auch die etwas introspektiveren Tracks „Stop Me Now“ mit Playaz Circle-Partner Dolla Boy sowie „Ghetto Dreams“ mit den beiden Legenden Scarface und John Legend wissen ohne Snare-Staccati und Synthie-Hits zu überzeugen.

Insgesamt ist 2 Chainz mit „Based On A T.R.U. Story“ ein Album gelungen, auf dem die Vorzüge des 35-Jährigen klar im Vordergrund stehen und dem die angesprochenen Songs dennoch ein wenig Abwechselung verschaffen. Dass 2 Chainz nicht der vielseitigste MC auf diesem Planeten ist und man hier kein lyrischen Höhenflüge erwarten kann, sollte jedem bewusst sein. Aber das was er kann – nämlich Swag-Rap mit höchstem Unterhaltungswert – stellt 2 Necklace hier noch einmal ohne nennenswerte Ausfälle unter Beweis. Die durchweg guten Bonus-Tracks („Countdown“ mit Chris Brown, „I Feel Good“ und insbesondere die beiden bereits bekannten Hits „Riot“ und „Like Me„) runden die Sache dann noch vernünftig ab. Eine durchaus solide Geschichte.