Interview: sido über "Blutzbrüdaz"

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Kurz bevor sich das Jahr 2011 dem Ende neigt, können sich Deutschrap Fans noch einmal auf ein echtes Highlight freuen. Dabei wird naürlich Rap Musik als solches ein wichtiges Thema darstellen, doch wird Hip Hop dieses Mal in einen anderen Kontext eingebettet. Vielmehr bekommen die Anhänger des deutschen Sprechgesangs nämlich ein neues visuelles Werk in Spielfilmlänge serviert. Nach langer Wartezeit endlich, wurde nun sido’s Kino Debut „Blutzbrüdaz“ fertiggestellt und wird ab dem 29.12. 2011 auf den Leinwänden der hiesigen Lichtspielhäusern präsentiert werden. In dem Film schlüpfen sido und B-Tight in die Rolle zweier Nachwuchsrapper, die trotz aller Alltagsprobleme den musikalischen Druchbruch schaffen wollen. Pararellen zu den eigenen Karrieren des A.i.d.S. Duo’s sind da natürlich unübersehbar, doch soll es sich trotzdem in erster Linie um einen fiktiven Plot handeln. Der bereits veröffentlichte Trailer überraschte wohl viele Zweifler und Skeptiker und lässt auf einen humorvollen und unterhaltsamen Streifen hoffen, in dem auch die beteiligten Rapper eine gute Figur abgeben:

Hier habt ihr die Möglichkeit in den Soundtrack reinzuhören.

Mit dem Kinostart geht für den Berliner eine aufsehenerregende und turbulente zweite Jareshälfte vorbei, die mit dem „23“ Projekt begonnen hatte. Bereits im Vorfeld stürzten sich die Medien auf den musikalischen Schulterschluss sido’s mit seinem einstigen Erzfeind Bushido und was folgte war eine beachtliche Werbekampagnge rund um das sich selbst proklamierende Album des Jahres. Den letztendlich soliden Einstieg auf Rang 3 der Media Control Charts werteten dann aber Einige gerade wegen des enormen Aufwandes in der Promophase als kleine Enttäuschung. Auch kann man es sicherlich als überraschend werten, dass „23“ nicht das meistverkaufteste Rap Release des Jahres darstellt, denn verkaufstechnisch musste sich das Album Kool Savas und seiner „Aura“ geschlagen geben.

Vor einigen Wochen wurden sido und Bushido dann zu Markus Lanz geladen, was der Moderator zum Anlass nahm um die beiden ins Kreuzfeuer zu nehmen. Dabei machte der Ex-Maskenmann eine gute Figur und schmetterte die vorurteilsbeladeten Fragen des ZDF Mannes mit Humor und der nötigen Portion Frechheit ab. Aufgrund seiner kommenden Projekte, wird sidosowieso keine Zeit haben sich über die klischeehaften Fragen kleingeistiger deutscher Moderatoren aufzuregen, denn der Rapper wird in nächster Zeit vor allem im österreichischen TV zu sehen sein, wenn es heißt: Sido macht Band.

Nun steht der Release zu „Blutzbrüdaz“ an und die Hoffnungen auf ein erfreuliches Ereignis sind immens. Bereits Anfang Dezember wurde der Soundtrack zum Film veröffentlicht, auf dem wohl eine beispiellose Armada an hochkarätigen Rapacts verpflichtet wurde. Eine solche Mühe bei der Künstlerauswahl steigert dann noch einmal die Vorfreude auf den kommenden Film und lässt auf ein ähnlich gutes Machwerk hoffen.

Visa Vie traf sido nun in Berlin zum Interview. Dabei wird ausführlich über den Kinofilm, die Dreharbeiten, die Besetzung der Nebenrollen und Schauspielunterricht gesprochen. Weitere Themen sind der Soundtrack zum Film, das Resumé zum „23“ Album, Kool Savas‚ Erfolg mit „Aura“, der Auftritt bei Markus Lanz, Gaby Decker, Peter Maffay’s Distanzierung von der gemeinsamen Zusammenarbeit und Farid Bang.