Review: Pal One - Fokus: Rap

Fokus: Rap
Fokus: Rap

Zwei Jahre nach seinem Debütalbum „Palwolf“ meldet sich der Mannheimer Pal One mit seinem zweiten komplett von Monroe produzierten Longplayer „Fokus:Rap“ zurück. Interessant ist, dass der Release von einer lyrischen Auseinandersetzung mit seinem ehemaligen Partner Jonesmann überschattet worden ist. Dieser hatte sich die Unterstützung von Sprachtot gesichert und den Disstrack „Du bist“ abgefeuert. Die vielen Rapforen sahen Jonesmann schon ohne Antwort von Pal One als Verlierer, denn jemanden öffentlich als Nazi zu beschimpfen, der keiner ist, wird eher selten als positiv bewertet. Auf der Jam Session DVD gab Pal noch im Interview an, er wünsche sich mehr Zusammenhalt im Rapgame und Beef sei sowieso nichts für ihn. Daher verwundert es auch nicht, dass er mit einem eher untypischen Track „Kein Käse“ geantwortet hat.

Pal One
Pal One

Im Fokus des ehemaligen Schlossers steht in diesen Tagen sowieso eher sein zweites Soloalbum „Fokus: Rap“. Da Monroe alleine für die Produktionen verantwortlich zu machen ist, sind die Erwartungen an das Soundbild, ohne einen Ton gehört zu haben, schon sehr hoch. Doch leider muss ich schnell merken, dass diese nicht ganz erfüllt werden können. Die Platte fängt mit einen starken Intro an und hört mit einem starken Outro auf. Dazwischen ist alles dabei. Viel „standard“ und belangloses, ein Komplettausfall gibt es jedoch nicht. Tracks wie „Regenschauer“, auf dem Pal seine Vergangenheit – von der Unterschrift unter seinen Ausbildungsvertrag bishin zur selbstgewählten Kündigung und Fokusierung auf das Rapgeschäft reflektiert , können defintiv punkten. Weitere Höhepunkten sind Tracks wie das sozialkritsche „Wie“, zu dem auch ein Video abgedreht wurde, „F… Den Scheiß“ und Bei Uns feat. Curse. Xavier Naidoo’s Part auf „Euer Sohn“, eine Ode an das Elternhaus, wirkt viel zu platt und hätte getrost wegbleiben können. Ebenfalls eher belanglos sind Tracks wie „I’m Your Pal“ und „Tracks & Spits“. Erwähnenswert bleibt noch „Let’s Go“ auf dem die Mannheimer Rapszene mit RCF, Prinze Low & mnemonic ihre Stadt presentet und der Bonustrack, auf dem Pal mit seinen „Hatern“ abrechnet.

Das Problem der Scheibe ist, Monroe wird u. a. an dem Überbrett „Monster Shit“ gemessen, die hier vorgelegten Produktionen kommen leider nicht ganz an dieses Niveau ran. Pal One’s Stärken liegen in den persönlichen und deepen Tracks, die mir hier leider zu kurz kommen. Insgesamt ist trotz Schwächen ein solide Pal One Scheibe enstanden. Man muß nämlich dazu sagen, dass auf einem Album mit 16 Tracks + 1 Bonus selten alle Joints gefallen können.

Bewertung: 3,5 von 6
Bewertung: 3,5 von 6

By: PeSe