Review: Capone-N-Noreaga - The War Report 2

The War Report 2
The War Report 2

Da ist sie also…Die Fortsetzung zum 1997 erschienenen „War Report“ der beiden „Brother from another Mother“, Capone-N-Noreaga. Wer den Erstling kennt, wird wissen, dass er, neben „Illmatic“ und „The Infamous“ zu einem der Top 3 Eastcoast- / Queensbridge-Alben der Neunziger gehört und eigentlich in keiner Hip Hop-Plattensammlung fehlen sollte. Im Jahr 2000 erschien der Nachfolger „The Reunion„, die vorerst letzte gemeinsame Platte der Beiden. Die ständigen Knastaufenthalte Capones, ließen Nore Platz für diverse, kontinuierlich schlechter-werdende Soloalben (inklusive peinlichen Reggaeton-Ausflügen), bevor Mitte 09 das, etwas zusammengewürfelt wirkende Comebackalbum „Channel 10„, auf den Markt kam und allgemeine Enttäuschung hervorrief.

Nun also „The War Report 2„. Das Vorabvideo „Thug Planet“ hat ja schon gut Welle gemacht und auch der Fakt, dass das Ganze über Raekwons „Ice H2O“-Label erscheint, macht irgendwie Lust auf Mehr. Der gute Man, der lustigerweise auf der CD-Tracklist 3 mal falsch betitelt wird (Rea statt Rae), hat ja letztes Jahr selbst sehr erfolgreich an sein fünfundneunziger Meiserwerk „Only Built for Cuban Linx„, angeknüpft und eines der besten Alben in 2009 auf den Tisch gelegt.

Mit entsprechend hohen Erwartungen, lege ich also die gute Scheibe ein und nach einer Minute, CNN-typischen Intro-Nachrichtenstories, haut mir der erste Track „Pain“ direkt mitten in die Fresse und erzeugt ein geiles „Back In The Days“-Gefühl. Auf der, von Alchemist produzierten Granate, zeigen die beiden, dass sie 13 Jahre später, immer noch perfekt harmonieren, was sich auch über die komplette Spielzeit von knapp 60 Minuten, sagen lässt. Tracks wie „Dutches V. Phillies V. Bamboo„, „Brotha from Anotha„, oder das, an Tragedy Khadafi gerichtete „Live On Live Long Pt. 2„, knüpfen perfekt an den Erstling an, was nicht zuletzt auch an der extrem guten Produzentenauswahl liegen mag. Neben dem bereits genannten Alchemist, haben u.A. Scram Jones, Neo Da Matrix, DJ Green Lantern und Araab Muzik die Ehre, Pone und Nores Ghettogeschichten musikalisch zu untermalen. Weg von Bling Bling, Bitches und Champanger, wieder hin zur Straße, scheint mir hier das Motto zu sein, das konsequent durchgesetzt wird. Die roughen Eastcoast-Beats und Themen wie Loyalität, verstorbene Kollegen, oder sonstige Straßengeschichten, stehen den Beiden auch einfach viel besser, als nervige Autotune-Club-Nummern wie „Rotate“, vom letzten Album.

Auch die Featureauswahl lässt sich sehen und wirkt nicht eingekauft, d.h. kein Ron Browz oder T-Pain, stattdessen eine Faith Evans, die auf dem Banger „Hood Pride“ eindrucksvoll klarmacht, wie Stolz sie auf ihre Hood ist. Raekwon, der drei Mal vertreten ist, liefert wie gewohnt solides Material und glänzt vorallem auf „The Oath„, an der Seite von Busta Rhymes. Eastcoast-Fans kommen bei „With Me„, trotz eines erstaunlich schlechten Nas-Parts, allemal auf ihre Kosten, auch hier ist der genial produzierte Buckwild Beat hervorzuheben. Wenn sich dann auf „Bodega Stories“ auch noch Jadakiss, Styles P und Sheek Louch die Klinke in die Hand geben um über ebensolche „Bodega Stories“ zu fachsimpeln, hat man schon das Gefühl, hier passiert was großes. Und dennoch sind die Features nur ein netter Beigeschmack, das Album hätte auch ohne sie funktioniert, denn es tut einfach mal wieder gut „Cnn as its finest“ zu hören. Natürlich sind auch 2-3 „schwächere“ Tracks, wie „Scarface„, oder „Favor For A Favor“ auf dem Kriegsreport vertreten, aber nichts das aus der Reihe fällt, oder stört und so lässt sich das Album von Track 1 bis Track 15 wirklich gut durchhören. Sehr gut produzierter Eastcoast Rap, auf durchgängig hohem Niveau, alles in Allem ein absolut würdiger Nachfolger zum ersten Teil. Für Fans des Genres ein Muss!

By: Tobi

Bewertung: 5 von 6
Bewertung: 5 von 6