Real Recognize Real: From Top To Bottom Special

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Das Leben im Rapbusiness kann so schön sein: man verkauft mit jedem neuen
Release einige Hunderttausend Einheiten, verdient sich als Producer ein goldenes Näschen oder vergrößert als Rapmogul stetig seine Macht. Leider kann es aber auch gut passieren, dass man vom allseits geliebten Rapstar in die Sphären der Vergesenheit gerät, was besonders im schnelllebigen Rapgeschäft der Fall ist.

Ein aktuelles Beispiel stellt die Karriere des Scott Storch dar: der Producer hatte eine lange Zeit lang die Billboard Charts on lock und produzierte fleißig Hits am Fließband: ‚Lean Back‘ (Terror Squad), ‚Just A Lil Bit (50 Cent), ‚Let Me Love You (Mario), ‚Baby Boy'( Beyoncé Knowles), ‚Can’t Hold Us Down (Christina Aguilera) etc. 2007 soll Storch laut Forbes 17 Milionen Dollar verdient haben. Der riesige Erfolg ist dem guten Mann mit der häßlichen Sonnenbrille dann aber wohl völlig zu Kopf gestiegen. So verprasste er sein Producer Money für Luxusschlitten, Häuser und Bitches (Lil Kim…). Zudem verlor er seinen Geschäftssinn und produzierte musikalische Einzeller wie Paris Hilton und Hulk Hogan’s Tochter Brooke Hogan. Der sinnlose Beeef mit Timbaland inklusive dem peinlichen Dissvideo ‚Built Like That‘ sowie das intensive Beanspruchen seiner Nasennebenhöhlen durch den ausgiebigen Konsum von Kokain waren wohl auch nicht sehr förderlich für die Karriere des Kanadiers. Zwischendurch gründete Storch sogar mit seinem Leidensgenossen DMX die Wir-haben-zwar-unsere-Karriere-in-den-Sand-gesetzt-aber-Spaß-mit-Cocaine-kann-man-immer-haben WG.

Mittlerweile ist der Producer pleite, hat einen Drogenentzug hinter sich und versucht sich wieder auf das zu konzentrieren, was er am Besten kann, nämlich Hits zu produzieren. Mal schauen, ob es für ihn wieder nach oben geht.

Hier noch einmal der Dissklassiker(…) gegen Timbaland mit dem rappenden(!) Scott Storch: Cocaine is a hell of a drug!

Hier zeigt Storch seinen Fuhrpark. Ob er mittlerweile wieder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt?


Auch andere Rap Protagonisten haben sich für den Scott Storch Way entschieden und leben diesen to the fullest aus. Um die verschiedenen Tiefflieger und Pleitegeier zu analysieren, wird nach dem Scott Storch Bewertungsschema vorgegangen: so wird die Differenz zwischen Karrierehöhepunkt und Tiefpunkt in Augenschein genommen, sinnlose Aktionen wie Beefs, Drogen oder Sonstiges beachtet und als Bonus eine musikalische Zusammenarbeit mit dem Piano Man besonders honoriert.

Ja Rule:

Ja Rule war einmal ganz oben: vor allem sein 2001er Album „Pain Is Love“ inklusive der Singles ‚I’m Real feat. Jennifer Lopez und ‚Always On Time‘ mit Ashanti verkaufte sich phänomenal. Durch die Irv Gotti Erfolgsformel (Irv Gotti Beat & schmalzige R&B Hook) verbuchte Rule Hit um Hit. Irgendwann jedoch wendete sich das Blatt: der aufstrebende 50 Cent rüttelte mit zahlreichen Schmähungen an Ja’s Streetcredibility und auch musikalisch gesehen hatte die die Hörerschaft nach einiger Zeit keine Lust mehr auf die ewige Konstellation ‚Ja Rule als singender R&B Thug + Ashanti bzw. irgendeine andere R&B Bitch. So kam es, dass der New Yorker von Album zu Album irrelevanter wurde. Auch ein Rundumschlag gegen 50 Cent auf dem Album „Blood In My Eye“ half da nicht mehr viel. Einen vorläufigen Höhepunkt der Talfahrt war die peinliche Posse um Ja Rule’s Album „The Mirror“: ursprünglich für September 2007 angekündigt erschien das Album nach zahlreichen Verschiebungen schließlich im Juli 2009… zum Free Download. Von 6x Platin mit „Pain Is Love“ zum Free Download Album „The Mirror“: das muss man Ja Rule erst einmal nachmachen…Einen weiteren Pluspunkt sammelt Rule durch die Zusammenarbeit mit „Uns Storch“ auf der (guten) Single ‚Clap Back‘. Holllaa!

Hier die Ja Rule Duets. Classic Material:

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Suge Knight:

Bis Mitte der 90 Jahre war Suge Knight unangefochtener König der West Coast und ein Rapmogul in der gesamten Rap Szene. Mit Dr. Dre, Snoop Dogg und später noch 2Pac hatte er 3 absolute Superstars in seinem Roster, die Millionen von Platten verkauften und dem Blood aus Compton sicherlich einige Dollar auf seinem Konto bescherten. Zudem rankten sich um den riesigen und stets mit Zigarre im Mund auftretenden Labelchef zahlreiche Legenden: so soll er Dr. Dre aus seinem Vertrag mit Ruthless Records bekommen haben, indem er mit ein paar netten Jungs aus der Nachbarschaft und ein paar Baseballschlägern in das Büro der Verantwortlichen hereinspaziert ist. Auch soll der Ex Bodyguard den Poprapper Vanilla Ice aus dem 20. Stock eines Hotelzimmers gehangen haben um an die Tantiemen von ‚Ice Ice Baby‘ zu kommen. Nachher heizte bzw. begann Suge den East Coast/ West Coast Beef mit seiner Rede bei den Source Awards 1995 an und mit dem daraus folgenden Weggang von Dr. Dre sowie dem tragischen Morden an 2Pac und Notorious B.I.G. ging dann auch der Stern von Suge sehr schnell unter. Erst landete der Hühne im Gefängnis und dann gab auch noch sein letztes erfolgreiches Pferdchen Snoop Dogg seinen Abschied gen No Limit Records bekannt. Alles was nun folgte war ein Trauerspiel: die Death Row Künstler (z.B. Crooked I, Kurupt etc.) konnten keine Alben relasen und suchten sich neue Brötchengeber, Suge Knight beefte mit einem Haufen Leute (v.a. mit Snoop Dogg) und durfte dann schließlich das Label wegen Bankrotts schließen. Die einzigen Highlights die der Ex Labelchef heute noch bringt, sind eher alles andere als schön: entweder verprügelt Suge seine Freundin auf Ectasy und lässt sie danach verschwinden(!) oder er lässt sich von ca. 1.50 großen Barber Shop Mitarbeitern bzw. von Akon’s Weed Carriern die Fresse polieren. Wie dem auch sei: Suge’s Karriere ist vorbei und beweist, dass Mafia Methoden nicht immer den langfristigen Erfolg bringen. Was bleibt zu sagen? Am Ehesten wohl: No Money, Mo Problems…

Hier Suge Knight’s Auftritt bei den Source Awards 1995. Sein Kommentar erhitzt die Gemüter und auch P. Diddy konnte nicht mehr schlichten. Auch gut ist Snoop’s Reaktion hinsichtlich der buhenden Fans.

Hier ein Video zu Suge’s erstem Knockout. Anscheinend war es ein Barber Shop Mitarbeiter, der ihn aus den Latschen geboxt hat…

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Yung Berg:

Nicht falsch verstehen: Yung Berg war niemals in irgendeiner Weise relevant oder hatte so etwas wie ausschweifenden Erfolg. Doch eins muss man dem Jungspund lassen: er hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft sich eine beträchtliche Anzahl an Hatern zuzulegen und hat seine eigene Karriere mit peinlichen Moves recht ordentlich verbaut. So startete der Hänfling Beefs mit Flo Rida und Brisco und selbst der sinnliche R&B Romantiker Ne-Yo wollte Yung Berg schließlich 3 Finger slappen. Schlimmer kam es dann für den Schmuserapper mit der großen Klappe als er Probleme mit echten Goons bekam: Detroit Banger Trick Trick bzw. sein Weed Carrier Diesel schnappten sich seine häßliche Kette, weil Berg Detroit disrespektiert haben soll und Maino sah sich in einem Club dazu veranlasst den aufmüpfigen Rapper mit der Faust zu displinieren (Zitat: „People are saying that the smack was so loud- you could hear it over the music“). Ebenfalls kein cleverer Move war Yung Berg’s Statement über schwarze Frauen:

„I?m kinda racist?I don?t like dark butts?You know how some women prefer light skin men or dark skin men. It?s rare that I do dark butts ? that?s what I call dark skinned women?I [don?t date women] darker than me.“

Summa summarum lässt sich sagen, dass Yung Berg ein echter Sympathieträger ist, der definitiv mal mit Scott Storch zusammenarbeiten müsste.

Detroit Goon mit Yung Berg Chain:

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DMX:

DMX hatte 5 Nr.1 Alben in Folge und war ein unangefochtener Superstar mit einer dunklen Aura, der nötigen Portion Charisma und reichlich Platin Hits. Zudem konnte er sogar im Kino mit „Exit Wounds“ und „Born 2 Die“ (aka „Cradle To The Grave“) respektable Erfolge verbuchen. Wie kam es dann zu seinem krachenden Absturz, der ihn für einige Monate ins Gefängnis brachte und den er erst vor kurzer Zeit stoppen konnte? 16bars.de versucht die Analyse:

  1. Als Rapper sollte man einfach nicht sein Karriereende ankündigen. Das nimmt einem sowieso keiner mehr ab. DMX wollte mit seinem fünften Album „Grand Champ“ abtreten, aber das konnte man einfach nicht ernst nehmen. Die Erwartungen an einem Comeback sind dann meist einfach zu hoch und können nur enttäuscht werden.

  2. Wenn man Hunde als seine besten Freunde bezeichnet, dann sollte man sie pflegen und nicht zu Tode kommen lassen und dann in seinem Garten vergraben.

  3. Man sollte einen klaren Kopf bewahren und sich nicht hemmunglos dem Konsum von Crack und anderen Rauschmitteln hingeben.

  4. Das Guiness Buch der Weltrekorde in allen Ehren, aber man sollte nicht den dämlichen Versuch starten den Rekord im Sich-innerhalb-weniger-Zeit-möglichst-oft-verhaften-lassen zu brechen (z.B. für Fahren ohne Führerschein, Drogenbesitz, Tierquälerei und gefälschtem Ausweis).

  5. Man sollte NIEMALS zusammen mit Scott Storch in einem Haus leben. Das ist doch ein schlechter Umgang!

  6. Einen Pluspunkt gibt es aber dann doch noch für X: Beefen mit Ja Rule erhöht immer das Selbstbewußtsein.

Bleibt zu hoffen, dass der Darkman nun nach seinem Gefängnisaufenthalt wieder zur Vernunft kommt und endlich wieder Hits bringt. Die ersten Tracks gehen jedenfalls in die richtige Richtung.

Hier DMX und Scott Storch in a true love story:

My Dog Earl from jeff on Vimeo.

Jüngst kam es dann doch wieder zur Eskalation: DMX im Clinch mit einigen Security Leuten, die ihn nicht auf die Bühne lassen wollen. Don’t fuck with the Dog!

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Damon Dash:

Damon Dash gründete zusammen mit dem damals noch unbekannten Jay Z das Label Roc-A-Fella Records und dank seinem Geschäftssinn und Jigga’s Talent wurde die New Yorker Company schnell zu einer Goldgrube. Dame und Young Hov scheffelten mit CD Verkäufen, der Roc-A-Wear Klamottenmarke und Roc-A-Fella Films Millionen an Dollar und Dame genoß den Ruhm in vollen Zügen. Als Jay Z dann aber mit dem „Black Album“ seinen Rückzug ankündigte und dann natürlich doch kurze Zeit später wieder back in this bitch war, war kein Platz mehr für den gutem Dame im Boot. Erst verlor er Roc-A-Fella Records an seinen einstigen Weggefährten und dann floppte der Versuch mit der Damon Dash Music Group an alte Erfolge anzuknüpfen kläglich (was nicht überrascht, da Dame Dash mit Sizzla auch nur einen Künstler gesignt hatte). Mittlerweile ist der einstige Rapmogul anscheinend relativ broke und nach Jay Z hat nun noch seine andere Frau, nämlich seine Ehehgattin auch die Scheidung eingereicht. Vor kurzem hat Dame einen neuen Comeback Versuch mit seinem neugegründeten Label Black Nation gestartet. Mal sehen, was da passiert…vieleocht geht es ja weiter mit dem Motto: No Money More Problems…

Hier ein Video aus guten Zeiten. Dame Dash kann vergnügt sich im ‚Big Pimpin‘ Video mit Bitches und Champagne. Den Schampus wird er sich heute wohl eher nicht mehr leisten können…

Dame Dash stürmt ein Def Jam Meeting zum „Black Album“ und beschwert sich ausgiebig, dass ihm nicht Bescheid gesagt wurde. Vieleicht hätte er da schon merken müssen, dass man ihn für überflüssig hält…

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Mase:

In der goldenen Bad Boy Records Ära Mitte der Neunziger konnte der Harlem Rapper mit seinem Debut „Harlem World“ allein in den USA 3x Platin einfahren. Nach seinem zweitem Album „Double Up“ jedoch entschloss Mason Betha das Mic an den Nagel zu hängen um sich der Religion zu widmen und Pastor zu werden. Das allein ist auch voll ok. Nicht okay waren dann aber seine sehr verwirrenden Comeback Versuche: zuerst war er der nette Mase („Bad Boy Gone Clean“), dann tauchte er an der Seite der G-Unit auf und war wieder Murda Mase(mit diesem Namen begann er ursprünglich seine Rap Karriere). Das G-Unit Kapitel wurde aber schnell wieder beendet, da der geldgeile Geldgeier P. Diddy seinen Schützling nur für einen Betrag weggeben wollte den 50 Cent nicht zahlen wollte/konnte. Demnach verschwand Murder Mase wieder in Versenkung und kümmerte sich um seine christliche Gemeinde. Nun ist der rappende Pastor schon wieder back like cooked crack, aber die Frage ist, ob das noch jemand braucht?

Mase lädt ein. Ist jemand dabei?

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Coolio:

Mit ‚Gangsta’s Paradise‘ und ‚C U When You Get There‘ konnte Coolio Mitte der 90er immense Erfolge feiern. Der West Coast Rapper, der seine Rap Karriere übrigens an der Seite von WC mit der Gruppe ‚WC and the Maad Circle‘ startete, hat es dann aber vollbracht sich konsequent nach unten zu arbeiten und hat dabei kein Fettnäpfchen ausgelassen. Zunächst wurde er in Deutschland wegen Ladendiebstahls verhaftet. Später dann folgten nach dem musikalischen Niedergang Auftritte beim englischen Big Brother und eine eigene Kochsendung. Im März 2009 wurde der Rapper dann am Flughafen festgenommen, weil man Crack sowie das dazugehörige Pfeifchen bei ihm fand. Noch viel schlimmer allerdings ist wohl sein Auftritt in der Pro7 Comeback Show zu werten. Danch braucht wohl jeder erst einmal Drogen um wieder klar zu kommen…

Damn Coolio was war da los? Warum die Comeback Show? Den noch weit schlimmeren Auftritt, bei dem Coolio ‚Smells Like Teen Spirit‘ performt habe ich zum Glück nicht gefunden, also muss jetzt dieses Video herhalten. Schön allerdings sein Ausraster am Ende:

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Das nächste Real Recognize Real erscheint demnächst! Watch out!


Folge 1: Weed Carrier Spezial


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