Durchgehört: Stephen Marley - Mind Control

Mind Control
Mind Control

Produzent, Sänger und Sohn von Reggae-Legende Bob Marley Stephen Marley hat in diesem März sein Debütalbum „Mind Control“ veröffentlicht. Gerade als Produzent war Stephen in den letzten Jahren nicht gerade untätig,
so produzierte er u. a. für seinen Bruder Damian Marley 2005 das Album „Welcome to Jamrock“, das mit dem gleichnamigen Hit für furore sorgte. Selbst Tony Yayo schien von der Produktion so überzeugt gewesen zu sein, dass er gleich einen Disstrack gegen Fat Joe und die D-Block Jungs auf dem Beat abfeuerte. Doch von Beef und Disstracks sind die Marley’s weit enfernt. Hier stehen politische und sozialkritische Texte, sowie Musik für die Frauen und Clubs im Vodergrund.

1 – Mind Control

Und so geht auch los – sozialkritisch, auch wenn der soulige/funkige Beat hier etwas anderes vermuten lässt. Thematisch geht es um „moderne Sklaverei“ – die Kontrolle des Verstandes. Marley sebst dazu:

„That song is about subliminal slavery, hi-tech slavery, subliminal suppression. It holds you down, it holds a man down from being wholesome.“

Stephen Marley
Stephen Marley

2 – Hey Baby (feat. Mos Def)

Wenn der Beat anläuft, könnte man auch einen Snoop Dogg erwarten, der gleich über Frauen und Weed rappt, denn die Produktion klingt nach einem soften Westcoastbeat. Das mit den Frauen übernehmen Stephen und Mos Def. Einziges Manko: Von Mos Def hätte ich einen Part erwartet der mehr nach Rap klingt, mit diesem Sing-Sang-Gedusel hat er schon sein letztes Album zerschossen.

3 – Officer Jimmy (Interlude)

Die nächsten drei Tracks (inklusive diesem Interlude) beziehen sich scheinbar auf eine Geschichte: Gefängnisaufenthalt wegen dem Besitz von (und jetzt kommts) Marihuana.

4 – Iron Bars ( feat. Julian Marley, Mr. Cheeks & Spragga Benz)

Erneut eine interessante Produktion, der Marley Sohn versteht es verschiedene Musikstile zu verbinden.

5 – The Traffic Jam (feat. Damian Marley)

Minimalistische Beatbox-Produktion, die nur in der Hook noch mit einer Melodie versehen wurde. Trotzdessen einer der besten Tracks – das Ding geht nach Vorne!

Zu diesem Track wurde ein Video gedreht, dass hier begutachtet werden kann: Stephen Marley feat. Damian Marley – Traffic Jam

6 – You’re Gonna Leave

Track mit Chill-Out Flavour und gut platzierten Sample der britischen Sängerin Martina Topley-Bird („Sandpaper Kisses“).

7 – Chase Dem

Typische Reggea Produktion, musikalisch leider wenig innovativ. Thematisch behandelt Stephen Marley korrupte Politiker „Chase Them – Run them politcans“

8 – Lonely Avenue

Hier wurde aus Ray Charles‘ „Lonely Avenue“ eine Reggae-Version gemacht. Gehört allerdings nicht zu meinen Favoriten.

Maya Azucena
Maya Azucena

9 – Let Her Dance (feat. Maya Azucena & Illest8)

Dieser Track erinnert ein wenig an Lionel Richie’s Partyklassiker „All Night Long“, aber auch diese Version dürfte auf der Tanzfläche nicht schlecht ankommen. Der Rappart von Illest8 und der Gesang von Maya Azucena runden den Song gut ab.

10 – Fed Up

Enspannter Beat, mit Flöteneinlage. Wieder mal dem weiblichen Geschlecht gewidmet.

11 – Juna Di Red (feat. Ben Harper)

Dieser Track wird von Ben Harper an der Gitarre unterstützt und fällt ebenfalls in die Kategorie „Chill Out“. Der kurze Kindergesang am Ende kommt sehr gut als Abschluss.

Fazit: Insgesamt ist Stephen Marley ein solides Album gelungen. Ein gute Mischung aus Soul / HipHop / Reggae. Hier und da klingen die Lieder ein wenig sehr typisch und können mich nicht ganz überzeugen, doch das bleibt eine Ausnahme. Aber auch im Reggae erwarte ich eine Weiterentwicklung. Ein weiteres kleines Manko ist auch die Anzahl der Tracks, eine Spielzeit von knapp über 40 Minuten ist nicht zufriedendstellend. Dennoch ist ein abwechlungsreiches Endprodukt enstanden, in das sich, vorallem für Reggae Fans, lohnt reinzuhören. Denn auch wenn sich vieles nicht nach dem typischen Reggae wie z. B. von Bob Marley anhört, sind die Wurzlen klar rauszuhören.

Bewertung: 4 von 6
Bewertung: 4 von 6

By: PeSe