Review: D-Flame - Stress

Stress
Stress

Es gab mal eine Zeit, in der D-Flame omnipräsent war. Das dürfte ungefähr 2000 gewesen sein. ?Heißer? lief auf allen Kanälen und die Hamburg-Posse samt Eimsbush Basement feierte seine Hochzeiten. Nach ?Daniel X? wurde es dann aber etwas leiser um den rappenden und singenden Goldzahn. Bereits auf ?Na Und!? geht der Frankfurter mit Leuten ins Gericht, die ihn damals abgeschrieben haben. Er war eben nie weg und zuletzt sogar mit Dynamite Deluxe auf Tour. Die Zeit ist also reif für ein neues D-Flame-Album – wie das heute öfters mal so üblich ist, veröffentlicht der Frankfurter nun über das eigene ?Souljah Music?-Label mit ?Stress? sein mittlerweile fünftes.

Pluspunkte gibt es gleich zu Beginn mit ?Immer noch?, einer wunderbaren 2008er-Version von seines ?Sie macht mich glücklich?-Tunes aus dem Jahr 2001. Monstershit-Monroe hat für ?Backflash? mal wieder einen Beat von der Festplatte freigegeben, der einmal mehr das hohe Qualitätsniveau des Ostfriesen unter Beweis stellt. Passend dazu erzählt Flame die obligatorische ?Back-in-the-days?-Mär und auf ?Stolzer Vater? vereint die Flamme nicht nur Samy Deluxe und Afrob erneut zur Supergroup ASD, sondern bringt mit ?Stolzer Vater? auch noch die logische Fortsetzung der letzten Kollabo des Dreiergespanns. Trotzdem hat ?Stress? auch seine Schwächen. Reimstruktur und Wortwahl bewegt sich manchmal etwas ungelenk über die präzisen Produktionen von PhreQuincy, die Beatgees oder Jr. Blender. Rapper, Sänger, Chanter? Diese gezwungene Vielseitigkeit wird der Flamme aus FFM manchmal zum Verhängnis.

Ein schlechtes Album ist ?Stress? mit Sicherheit nicht. Besonders auf musikalischer Ebene bleiben einige Produktionen ? ?It?s On? und ?Solution? mit Scola von Dru Hill oder ?Ich Will? – im Ohr hängen und schlagen gekonnt Brücken zwischen geraden HipHop-Tunes, jammendem Dancehall und urtypischem Roots Reggae – aber eine markantes Organ und ein sozialkritische Rundumschläge reichen mir persönlich einfach nicht für etwas Unverwechselbares.

Bewertung: 3 von 6
Bewertung: 3 von 6

By: Jan Wehn