- Raplabel Swisha House
Gerade Rapper aus dem Süden haben es schwer auf dem amerikanischen Markt erfolgreich zu sein. So sind es doch meist die Rapper aus New York und Umgebung wie 50 Cent und Jay Z, die den Markt beherrschen. Einerseits mag das an fehlendem Talent vieler Rapper aus den Südstaaten liegen andererseits an fehlenden Anlaufstellen. So sagte David Banner einst in einem Interview, dass er nur mit dem Produzieren angefangen hat, weil es weit und breit keinen Produzenten in seiner Gegend gab. Eins muß man dem Süden trotzdem lassen, ob man die Stilrichtungen mag oder nicht, sie haben immer versucht sich vom ?typischen? Hiphop abzusondern. Ob es Nelly mit seinem ?Deeeerty Country Grammar? oder Lil ?Whaaaaat?!? Jon mit seinen Crunkausartungen war, man hörte stets die Herkunft aus den Produktionen heraus. Und so ist es auch bei ?Screwed & Chopped?….
- Verstorbene DJ Screw
Wenn man zur Zeit von ?Screwed & Chopped? hört, wird das meist im Zusammenhang mit einem Label genannt: Swisha House aus Houston, Texas. Man kann ja über das Label und deren Künstler Paul Wall und Mike Jones sagen was man will, eins muss man den Jungs aus dem Süden lassen, sie haben es geschafft 2005 ?Screwed & Chopped? salonfähig zu machen. Der bekannste S&C Track aus dem vergangenen Jahr dürfte wohl ?Still Tippin? von Mike Jones sein, der neben seinem Labelkollegen Paul Wall auch noch Slim Thug featured. Slim ist zwar nicht bei Swisha House sondern bei Stark Trak Entertainment (Label von den Neptunes) gesingt, wird aber immer wieder mit Swisha House in Verbindung gebracht. Mit Screwed & Chopped bezeichnet man im allgemeinen die Technik Raptracks stark zu verlangsamen (um die Hälfte und mehr) und verschiedene DJ-Techniken wie Scratches und Wiederholungen einzubauen. Houstons DJ Screw, Mitglied der Screwed Up Click, hat den ?Stil? in den 90igern regional populär gemacht und soll bis zu seinem Tod im Jahr 2000 über tausend Tracks ?gescrewed? haben. Swisha House CEO und Produzent Micheal „5000“ Watts und Paul Wall, der auch als DJ fungiert, bekommen mittlerweile bis zu 5000$ für einen Screwed und Chopped Remix.
- Paul Wall
Paul Wall gilt sowieso zur Zeit als einer der größten ?Hustler? aus dem Süden. Denn neben seiner Rap- und DJ-Karriere und dem 2005er Erfolgsalbum ?Peoples Champ? (ging Platin), beliefert Paul Wall alle großen Rapper aus dem Süden, wie Lil Jon, mit Grills. Der Bling-Bling-Zahnschmuck ist momentan ein boomendes Geschäft und findet immer mehr Abnehmer. Dazu hat er kürzlich die Gruppe ?Expensive Taste? gegründet. Zusammen mit dem ehemaligen Blink 182 Drummer Travis Barker und Skinnhead Rob, für dessen Punkband ?The Transplants? Paul ebenfalls schon S&C Remixe machte. Das für Mitte 2006 geplante Album von Expensive Taste soll aber ein reines HipHop-Album werden.
Der Musikstil S&C wird oft mit dem Getränk Syrup, ein codeinhaltiger Cocktail, in Verbindung gebracht, da dieser für den psychedelischen Touch der Musik verantwortlich sei. Das Getränk soll ebenfalls der Grund für Screw’s Herzinfakt und den daraus resultierenden Tod des DJ’s sein.
Three Six Mafia, die schon Mitte und Anfang der 90iger Tendenzen in die Screwed & Chopped Richtung hatten, widmenten dem Getränk 2000 den Track ?Sippin on Syrup? , an dem sich auch UGK beteiligten. Neben den normalen Alben der Gruppe releaste Three Six Mafia von ihren letzten Alben auch immer eine S&C-Version.
Weitere Rapper und Gruppen die mit dem Musikstil in Verbindung gebracht werden sind u.a. Eightball and MJG, The Geto Boys, Lil Keke und Lil Flip.
