When We Were Young (Pt.1): u.a. mit MoTrip, Kollegah, K.I.Z., Casper & RAF Camora

Heutzutage verkaufen Kollegah, Casper und Co. zigtausende Alben und sind zu festen Begriffen in der Rap- und Popwelt avanciert. Doch auch mittlerweile sehr bekannte Rapper mussten damals kleinere Brötchen backen und in ihre Fähigkeiten auf verschiedenste Weise unter Beweis stellen. Wir haben für euch ein paar frühe musikalische Stationen einiger heute sehr erfolgreicher Rapper herausgesucht.

Motrip & Elmo:

Mit „So wie du bist“ und dem dazugehörigen Album „Mama“ erlebt Motrip derzeit den vorläufigen Höhepunkt seiner bisherigen Rapkarriere. Vor knapp 10 Jahren sah das allerdings noch ganz anders aus. Da wurden ein paar Freunde aus der Gegend zusammengetrommelt und unter dem Banner „Talclan“ ein Musikvideo abgedreht, in der Hoffnung die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu ziehen. Die unterschiedlichen Qualitäten der Protagonisten zeigen sich dabei recht deutlich: während MoTrip und Elmo mit ihrem gemeinsamen Part herausstechen (ab 2:07), kann man beispielsweise mit der genölten Sing Sang Hook allerhöchstens Tiere quälen:


K.I.Z:

Nicht nur auf dem der Premium Box zu „Hurra die Welt geht unter“ beiliegenden Mixtape „Früher waren die besser“ kann man sich die ersten musikalischen Schritte von K.I.Z. anhören. 2004, also sogar noch vor ihrem ersten Royal Bunker Release „DasRapDeutschlandKettensägenMassaker“ sind K.I.Z. einzeln in der Reimliga Battle Arena gegen andere Rapper angetreten.

Tarek hat unter dem Pseudonym „Schwiegersohn“ mühelos einen talentfreien Gegner zerpflückt:

Maxim trat als „Stiefvater“ gegen BOZ an, der damals ebenfalls in der RBA aktiv war. U.a. serviert er uns dabei einen Doubletime-Part (ab 5:50):

Nico nannte sich in der RBA nicht nur „Warmer Bruder“, sondern bot seinem Battlegegner passenderweise auch gleichgeschlechtliche Liebe an:


RAF Camora & Chakuza:

RAF Camora war bereits in jungen Jahren aktiv und stand frühzeitig mit diversen Crews im Rampenlicht. 2003 erschien beispielsweise dieses Musikvideo, in dem man u.a. einen RAF Camora (ab 4:13) mit Dreadlocks, Muskelshirt und Proll-Lederjacke genießen kann. Auch musikalisch weilte RAF Camora noch auf anderen Pfaden: so bekommt man vom Indipendenza Oberhaupt einen Dancehall angehauchten Part auf französisch inklusive Stimmlagenwechsel (bei dem RAF klingt, als hätte er ein mittelgroßes Hühnerei verschluckt) serviert.

Chakuza war ebenfalls in dem Clip dabei und hebt sich mit seinem schon damals leicht mürrisch und rau vorgetragenem Part von den anderen Gute-Laune-Rappern in dem Video ab:

2006 war RAF Camora in der Crew Family Bizz aktiv und gab auch in dieser Zeit weiterhin französische Lines zum Besten. Ebenfalls in dem Clip mit einem Part dabei: Joshi Mizu:


Kollegah:

Nicht nur K.I.Z. waren kurzzeitig in der RBA aktiv, auch viele weitere Deutschrapper nutzten die Plattform um sich in den Anfangstagen ihre Karriere mit anderen Rappern zu messen. Zu den prominentesten Vertretern zählte u.a.
auch Kollegah, der als DerKollegah in der RBA antrat und im Zeitraum 2004-2005 mit seinem damals neuartigen Rapstil für Furore sorgte. Den Großteil seiner Gegner deklassierte er in dieser Zeit, auch wenn er u.a. dieses Battle gegen BOZ verloren hat:

Zudem gab sich Kollegah auch als Young Latino aus und rappte aus der Sicht eines 13 jährigen Rapper mit gepitchter Stimme seine Parts ein:

Hier noch Kollegahs damaligeRBA Bewerbung, bei der es sich offenbar um einen der ersten veröffentlichten Kollegah Parts überhaupt handeln soll:


Cro:

Cro duellierte sich in der Prä-Pandamasken Zeit als „Lyr1c „ mit anderen MC’s ebenfalls in der RBA. Bereits 2006 ging das Chimperator Signing in den „Battle Modus“ über, ehe er dann später mit „Raop“ irrwitzige Erfolge verzeichnen konnte:

2015 trat Cro – mittlerweile Inhaber mehrfacher Platinauszeichnungen – überraschend wieder in der RBA an und gewann prompt sein Battle gegen BlaDesa:


Casper:

Auch Casper nutzte verschiedene Plattformen um sich in Rapdeutschland einen Namen zu machen. So gehörte er beim ersten „Feuer über Deutschland“ Teil u.a. zusammen mit Timi Hendrix dem Team Bielefeld an, das gegen Team Stuttgart (Maeckes & Plan B, Franky Kubrick, Tim Xtreme) an den Start ging. Während Casper, damals noch im Hip Hop Dress unterwegs, trotz einiger Denglish-Phrasen bereits seine Rap-Fertigkeiten unter Beweis stellen kann, gibt es ansonsten auch viel Rapper-typisches Rumgepose von Franky Kubrick und Tim Xtreme:

Zudem ging Casper als Monster Cody auch kurzzeitig bei der RBA an den Start und lieferte gegen einen ziemlich schlechten Gegner einen guten Part ab:


Marteria:

Marteria trat im Sommer 2007 mit seiner Crew bei Feuer über Deutschland 2 an. Ob er an dieses Battle noch positive Erinnerungen hat, ist fraglich, da sein Team dann doch sehr böse auseinandergenommen worden ist. Marteria selber brachte zwar noch den besten Part seiner Crew, so richtig gut war seine Leistung aber auch nicht. Leider wurde das Battle für Youtube gekürzt, sodass einem z.B. die vielen guten Lines von Mighty Mo vorenthalten werden:


257ers:

Die 257ers battleten 2008 bei Feuer über Deutschland 3 als noch weitestgehend unbekannte Crew gegen ein Team mit dem recht bescheuerten Namen Du Kuckst Klan. Die Essener sind dann auch dem kraft- und einfallslosen Gegner überlegen, wobei das Battle insgesamt eher etwas ereignislos anmutet. Erwähnenswert sind Keules guter Part, Shneezins Teddybär-Anzug und ein, angesichts der leicht  zähen Performance, relativ gelangweilter Staiger als Moderator.