Maskulin vs. Kollegah & Farid Bang: Beef für beendet erklärt

Die Ereignisse zwischen den seit langem verhärteten Fronten zwischen Flers Maskulin Lager und Kollegah, Farid Bang und dessen Banger Musik-Label auf der anderen Seite scheinen sich seit einigen Wochen überschlagen zu haben. Am Wochenende erreichten die Streitigkeiten einen erneuten Höhepunkt, als Farid Bang und Kollegah mit einigen Gleichgesinnten im Schlepptau einen geplanten Auftritt Sillas in Köln im Rahmen der La’Clas Jam stürmten, die Bühne enterten und anstelle von Silla eigene Songs performten. Von der Aktion vorgewarnt, war Silla dem Veranstaltungsort ferngeblieben.

Nachdem Silla in einem gestern veröffentlichten Statement besonnenere Töne anschlug, nahm Kollegah seinerseits heute noch einmal Bezug auf die Geschehnisse und gab an, sich mit der Aktion vom Wochenende sowie dem heute als YouTube-Video veröffentlichten Hausbesuch bei Fler lediglich für jahrelange Ansagen von Seiten Flers und Sillas revanchieren haben zu wollen. Gleichzeitig beteuerte er, dass die Angelegenheit für ihn damit beendet wäre.

Zeigte sich Fler nach Kollegahs Statement zunächst weiterhin angriffslustig, gab es am frühen Abend Entwarnung:

Nachdem von Seiten Banger Musiks zunächst das Begraben des Kriegsbeils bestätigt wurde, gab Farid nun noch einmal weitere Informationen zum Ende des Beefs:

Und auch Fler gab noch einmal Infos zum Waffenstillstand:

Noch bevor allerdings Kollegah sein Statement heute nachmittag online stellte, veröffentlichte Marcus Staiger in seinem tumblr ein Kommentar, in dem er ein paar klare Worte zu der zuletzt brenzligen Situation fand:

„Eindeutige Todesdrohungen werden formuliert, in und außerhalb von Rap-Texten und Rapper stürmen das Konzert eines anderen Rappers, weil sie mit ihm „reden“ wollen. Ich kenne diese Art von „Unterredung“, die meist in Anwesenheit von mehreren „Begleitpersonen“ getätigt werden und in deren Rahmen dann auch gerne mal ein „Stadtverbot“ ausgesprochen wird. Das ist keine wirklich konstruktive Atmosphäre, um klärende Gespräche zu führen und wenn man wirklich nur „reden“ will, dann müsste man das vielleicht ein wenig anders angehen. Will man allerdings einschüchtern und Stärke beweisen, dann sind solche „Besuche“ das richtige Mittel. Allerdings kann ich mich auch noch sehr gut an ein Konzert in Berlin erinnern, in dessen Verlauf ebenfalls die Bühne gestürmt wurde, weil sich ein paar Berliner Rap-„Künstler“ auf den Schlips getreten gefühlt haben und ich kann mich ebenfalls daran erinnern, wie scheiße ich auch diese Aktion damals fand. Das ist scheiße, das war scheiße und das wird für immer scheiße bleiben.“

Gleichzeitig kritisierte Staiger, dass offenbar die halbe deutsche Rapszene sich als „Verbrecher“ gebäre und damit einhergehend ein Klima schüfe, in dem die Kooperation mit der Polizei zur Todsünde erklärt werde.

„Wenn ein Mensch zur Polizei geht, um dort eine Aussage zu tätigen, dann wird er dafür seine Gründe haben. Zunächst einmal ist das sein gutes Recht in der Bundesrepublik Deutschland. Auch wenn ich nicht allzuviel von diesem Staat halte, so finde ich es doch verwunderlich, wie sich Halb Rap Deutschland über diesen Sachverhalt aufspult und so tut, als wäre es die größte Schande der Welt, zur Polizei zu gehen. Plötzlich sind alle in der Mafia, haben das Schwert geküsst und es gilt die Omerta. Das ist ehrenwert, allerdings würde ich mir dann auch wünschen, dass dieses Schweigegelübde auch auf youtube-Videos, Twitteraccounts und Facebookprofile ausgedehnt werden würde. Ich kann diese ganze Scheiße nicht mehr hören, von wegen „Loyalität und Verräter“, „gerade machen“ und Insiderausdrücken wie „starker Rücken“. Wo sind wir denn eigentlich hier? Seid ihr alle weich in der Birne? Ein deutscher Rapper soll zur Polizei gegangen sein. Na und?“

Hoffen wir in diesem Zusammenhang, das nach der Beendung dieser Fehde, diese Thematik nun endgültig abgeschlossen ist und alle Beteiligten sich wieder dem zuwenden, wofür ihre Fans sie feiern. Nämlich ihrer Musik.