Das Feuilleton ist weiterhin entzückt, Ali As macht mit seiner Band Münchens Straßen unsicher und Cros Autogrammstunde versetzt Eltern in Angst: Wir halten es zusammen mit den wichtigsten Begebenheiten aus den rotierenden Sphären des deutschen Hip Hop fest, um die letze Maiwoche akkurat zu den Akten legen zu können.
Das einstige Sorgenkind Deutschrap wächst unaufhaltsam und gedeiht prächtig. Albenproduktionen gehen in zahlreicher Menge und in teilweise solch rasantem Tempo vonstatten, wie es wohl für niemanden abzusehen war. Allein im Juni und Juli erwarten uns die Langspielplatten von Muso, Jinx, Battleboi Basti, Genetikk, EstA, Sinan G, MC Fitti, Morlockk Dilemma, Funkverteidiger, AchtVier, Shindy, RAF Camora und Timeless. Für die darauf folgenden Monate sind zusätzlich noch neue Alben von Summer Cem, Separate, Herr von Grau, Massiv und DCVDNS angekünigt.
Parallel zu dieser Reihe an Ankündigungen veröffentlichte Mosh36 gestern sein Video „Danke“. Dabei zeigt er sich auf reflektierte Weise bei jenen Menschen erkenntlich, die ihn zu der Person gemacht haben, die er heute ist:
Dankbarkeit zeigen wollte augenscheinlich auch Cro, als er eine Autogrammstunde zu der Neueröffnung eines Schuhladens im Bremer Einkaufszentrum gab.
Leider hat Deutschlands meistgestreamter Künstler die Rechnung ohne das Hysterie-Potential seiner jungen Anhänger gemacht, weshalb die ganze Angelegenheit für die meisten Beteiligten in großer Aufregung endete. So soll es laut der Bild sogar Verletzte gegeben haben.
Unruhige Menschenmengen wird es vermutlich auch beim Videodreh der Single „Maus“ gegeben haben, bei dem Kellerkommando unwissende Passanten mit einer sich räkelnden nackten Frau konfrontierten. Das ganze gibt es nun mit einem freudig grinsenden Frontman zu bewundern.
Zum Thema Maus: Kool Savas lässt sich wohl ebenfalls gerne neben gut gebauten Eye Candies ablichten.
Gestern Charity Elemente mit @podolski10 @sturmboxing und vielen anderen. War ein schöner Abend. Küssle twitter.com/koolsavas/stat…
— Kool Savas (@koolsavas) 21. Mai 2013
Aus Realness-Anklagen machen sich die oben genannten Helden herzlich wenig. Ganz im Gegensatz zu folgendem Gesellen:
Auch Bushido hat seine eigene Art mit öffentlichen Unterstellungen umzugehen. Bring it on:
@oliverpocher wir sehen uns bestimmt mal
— Bushido (@Bushido78) 22. Mai 2013
@oliverpocher Knastwitze sind dir beim Echo schon nicht gelungen oder hast du etwa den Polizeigriff vergessen?
— Bushido (@Bushido78) 22. Mai 2013
@bushido78 Natürlich nicht! Ich schreibe das hier auch gar nicht selber! Ist ein Fake-Account! Lief alles über meine Generalvollmacht!
— Oliver Pocher (@oliverpocher) 22. Mai 2013
Zeitgleich sieht es offenbar danach aus, als hätte sein Schützling Shindy Post vom Anwalt bekommen.
Jan Delay steht dem Medienprofi Bushido derweil in nichts nach und schart seine Twitter-Follower um sich. Grund genug für die Bild der Sache einmal genauer auf den Zahn zu fühlen:
Auch Veysel und KC Rebell können sich über die Gunst ihrer Anhänger freuen. Der eine ist in dieser Woche mit seinem Debut-Release „43 Therapie“ auf Platz 23 der deutschen Albencharts eingestiegen. Der zweite kann sich auch in der zweiten Verkaufswoche über einen Platz in den Top 40 für „Banger Rebellieren“ freuen.
In diesem Zusammenhang sind Haftbefehl und Kollegah nicht minder erfolgreich. Im Gegenteil ziehen sie derzeit alle Sympathien auf sich. So schlugen die Aussagen eines Spiegel-Journalisten diese Woche hohe Wellen, als dieser Haftbefehls Jugendeinfluss ungewohnt differenziert bilanzierte und seine Texte sogar als „Bildungsroman“ titulierte.
Genauso entwickelt sich Kollegah allmählich zum Dauergast der deutschen Tageszeitungen und Nachrichtenmagazine. Zuletzt gab er der Welt ein eloquentes Telefoninterview über seine und Farids Intelligenz sowie ihre Wirkung auf die Jugend.
Sollte er eines Tages jedoch weder in den Hitlisten noch bei bei Stefan Raab in Erscheinung treten dürfen, hat der gestählte Traum eines jeden Pornoproduzenten bereits einen Plan B parat: