Recap KW11: revolutionäre Zyniker, revoltierende Nuttööön & rebellierende Banger

Image and video hosting by TinyPic

Maeckes berichtet von seinem Projektbeitrag in Uganda, Schwesta Ewa zieht blank und Farids Bizeps ist einfach zu groß: Aus gegebenem Anlass öffnen wir zu gegebener Stunde noch einmal ein Fass für die vergangenen Tage im Interessensverband Deutschrap e.V. und stellen zum Abschluss der Woche die Uhren wieder auf Null.

Mit Blick auf die gegenwärtig schöpferischen Hochburgen des deutschen Hip Hop werden sich, wenn man Stuttgart einmal außen vor lässt, schnell Berlin, Frankfurt und das Ruhrgebiet mit seinem Schreibtisch Düsseldorf vor unser aller innerem Auge formen. In diesem Sinne stellt der tagesaktuelle Wandel der Kalenderwoche Nummer 11 so etwas wie einen repräsentativen Querschnitt durch unsere blühende und gedeihende Raplandschaft dar:

Die Frankfurterin aus Bahnhofsviertel Schwesta Ewa konnte sich in den letzten Tagen einen großen Schritt weiter in Richtung eigenständige Künstlerin etablieren. Ihr erstes Konzert in Berlin wurde zu einer kleinen nationalen Sensation und lockte neben BILD-Redakteuren und neugierigen Fans auch so manches bekanntes Gesicht ins Getümmel vor die Bühne. Praktischerweise konnte sie K.I.Z. die selbe Ehre erweisen und hatte auf deren Frauenkonzert allem Anschein nach den Status der unangetasteten Ehrengästin inne:

Image and video hosting by TinyPic

Nichts desto trotz scheint es ihr anschließend an ihre gemeisterte Feuertaufe als Liveact am Mikro nach einem weiteren Befreiungsschlag gegen die kritischen Stimmen zu dürsten. Aus bisher unerfindlichen Gründen kam sie daraufhin zu dem Entschluss, dass sich nichts besser dafür eigne, als ein Bild des eigenen Hinterteils auf Facebook zu posten und weitere nackte Tatsachen anzukündigen:

Image and video hosting by TinyPic
Image and video hosting by TinyPic

Abseits aller Körperlichkeiten können sich alle KC Rebell Fans auf ein Featuretrack mit der Polin freuen. Dieses wird sich nämlich auf dem Album des Esseners befinden, das wiederum unter der Flagge Banger Musiks erscheinen wird, womit das langgehütete Geheimnis zu guter Letzt gelüftet ist. Welcher Name für die LP würde den gegebenen Umständen also besser gerecht werden als „Banger rebellieren“? Das dachten sich auch KC Rebell und sein neuer Labelchef und hauten obendrauf zur ersten Videoauskopplung „Kanax in Paris“ direkt ein dreiteiliges Making-Of raus. Zur allgemeinen Freude ließ Farid Bangs überdimensionaler Oberkörperumfang nur eingeschränkte Kameraaufnahmen zu und drängte damit sogar die Anwesenheit La Fouines in den Hintergrund. Angezogen durch die Körpermasse des breit gebauten Steroidvertilgers gravitierte auch Kay One schlussendlich zum Düsseldorfer Studio und lässt die lang angekündigte Zusammenarbeit sichtbare Konturen annehmen:

Image and video hosting by TinyPic

Im adretten Hamburg konnte sich Kontor Records wieder über Edelmetall freuen. Die crazy Partyraketen Frauenarzt und Manny Marc bekamen nun auch für „Strobo Pop“ Gold verliehen:

Etwas weniger kommerziell ertragreich aber nicht weniger erfreulich dürfte die Chartplatzierung von „100x“ für Prinz Pi gewesen sein. Die Single stieg unter Caspers Assistenz auf Platz 50 ein.

Noch weiter unter dem Radar der kauffreudigen 〓ffentlichkeit bewegt sich der alteingesessene Tausendsassa Taktloss. Dies hielt die Redaktion der 11Freunde jedoch nicht davon ab, mit ihm ein unvergleichbares Interview als Privatmensch Kingsly zu führen:

Natürlich sollte man sich an die Regeln halten, aber man muss bereit sein, auf dem Platz zu sterben. Wenn es schon sein muss, dann auf dem Platz. Und wenn man trotzdem verliert, dann wartet man auf die Revanche. Das ist Fußball…(Pause) Ich denke ich wäre ein guter Trainer im Jugendbereich. Ich stehe auf Erfolg.

Auch Maeckes trat diese Woche journalistisch in Erscheinung. Nach seiner Ugandareise mit Marteria für Viva con Agua berichtet er für das intro Magazin von seinen Eindrücken der Projektarbeit: „Zu guter Letzt möchte ich erwähnen, dass ein afrikanisches Kind sehr neugierig auf mich zukam und dann schreiend weggerannt ist. Als ich die 〞lteren fragte, was denn gerade vorgefallen sei, antworteten sie mir, das Kind denkt, ich sei Gott.“

Wenn wir schon bei der gottesgleichen Krone der Schöpfung sind: B.S.H (früher Bass Sultan Hengzt) ist mit einem neuen Freetrack zusammen mit Serk am Start und liefert einen Vorgeschmack auf sein angekündigtes Album „Zahltag: Riot“. Um nochmal sicher zu gehen, sei vorab ausdrücklich gesagt, dass es sich bei den Interpreten wider eindeutiger akustischer Wiedererkennung nicht um Cro handelt:

Dem lieblichen „Mein Girl“ steht zum Ausgleich aber ein weiterer Klangfetzen aus der kommenden LP gegenüber und somit sind die aus den Angeln gehobenen Verhältnisse auf der Erde wieder hergestellt.