"Tell Me Why You Hate The Game": die schönsten Momente mit Jayceon Taylor

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The Game bringt musikalisch eigentlich alles mit, was einen Top Rapper ausmacht: er hat eine markante Stimme, einen eigenen Rapstil mit Wiedererkennungswert, einen meist guten Beatgeschmack, natürliches Charisma und eine interessante Vorgeschichte direkt aus den Straßen Compton’s. Allerdings fiel The Game in all den Jahren seiner Karriere nicht nur mit seiner Musik auf, sondern auch mit seinen sonstigen Eskapaden, die uns oft unterhielten, aber manchmal auch ratlos hinterließen. Zu „verdanken“ haben wir die zahlreichen denkwürdigen Aktionen dem emotionalen und schwankendem Gemüt des Rappers: enweder ist The Game sehr wütend (dann nimmt er einen Disstrack auf), sehr traurig (dann gibt er depressive Interviews) oder er ist sehr gut gelaunt (dann unternimmt er sonstigen Blödsinn). Einen Gemütszustand dazwischen scheint es nicht zu geben, jedenfalls schwankt der West Coast Rapper von einem Extrem ins Andere und auch 2013 scheint The Game nur bedingt ruhiger geworden zu sein. Jedenfalls war er sich mal wieder nicht zu schade, vor kurzem noch mit so „Hochkarätern“ wie Shyne oder Gonzoe zu streiten.

Wir nehmen uns daher heute die Zeit um einige schöne Momente mit Jayceon Taylor aka The Game zu rekapitulieren.


The Game besucht 50 Cent’s Anwesen in Connecticut:

Game’s Fehde mit 50 Cent und seiner G-Unit ist in den vergangenen Jahren ausreichend dokumentiert worden: zahlreiche Disstracks wurde ausgetauscht, man denunzierte sich in Interviews und auch die Weed Carriere beider Parteien durften fröhlich mitmischen. In all dieser Zeit konnte sich The Game mit zumindest einer ziemlich dämlichen Aktion auszeichnen. Zusammen mit ein paar Goons hat der Rapper einfach mal 50 Cent’s Anwesen in Connecticut heimgesucht und dort allerlei Blödsinn veranstaltet. The Game und seine Weed Carrier verhalten sich wie ein paar betrunkene Teenager auf Klassenfahrt, zerstören einen eh schon verrosteten Basketballkorb, suchen Tony Yayo in einem Erdloch, laufen wie vertrottelte Pfadfinder durch Fiddy’s Waldstück und taggen „G Unot“ auf Verkehrsschilder. Now, that’s Gangsta!


The Game streitet sich mit einem Bikini Model:

Seit Beginn seiner Karriere ist The Game äußerst streitlustig unterwegs. So hat er im Verlaufe seiner Karriere bereits unzählige Fehden aus teils absolut nichtigen Gründen vom Stapel gerissen. Die Liste ist ungefähr so lang wie die Feature Armada auf Game’s aktuellen Album „Jesus Piece“, auch wenn sich The Game mit einigen seiner Feindbilder inzwischen versöhnt hat. Als wäre aber Stress mit anderen Rappern nicht genug, hat sich der gute Game zwischendurch mit ein paar anderen Randerscheinungen der Rapwelt angelegt. In „Wouldn’t Get Far“ lästert der West Coast Rapper zusammen mit Kanye West über Video Vixens, also Models, die in Hip Hop Videos auftreten. Dabei lässt er sich auch über Vida Guerra aus, die dank ihres voluminösen Hinterteils für zahlreiche Männermagazine posierte und auch in einigen Rapvideos ihre Kurven präsentieren durfte. Hintergrund der Zankerei: The Game hatte in einem Interview behauptet, dass er Guerra mit seinen Fingern penetriert habe, was diese wiederum vehement bestritt. Der Cat Fight endete für einen The Game folgerichtig mit dem Austauschen…von Disstracks…

Vida Guerra mit einem „Freestyle“ an The Game:

The Game ließ sich doch tatsächlich auf das peinliche Spielchen ein und widmete dem Model einen Song. Anhand solcher Aktionen fragte man sich ernsthaft, ob The Game irgendwann einmal noch einen Disstrack gegen seinen Toaster oder seinen Friseur veröffentlichen wird.


The Game will die G-Unit Reunion:

Während seiner anhaltenden Karriere hat The Game schätzungsweise 5000 mal die G-Unit beleidigt & bedroht und sogar unbeteiligte Personen wie die zwischenzeitliche G-Unit Sängerin Olivia grundlos beschimpft. Die zahlreichen Beleidigungen in Richtung seiner alten Crew halten einen The Game jedoch nicht davon ab, immer mal wieder von einer G-Unit Reunion zu sprechen. 2011 zum Beispiel gab er sich handzahm und spricht fast schon sanftmütig über eine möglichen Friedensschluss mit den alten Feinden:

Wie in dem Video, hat er in den vergangen Jahren mehrere Male kurzzeitig den Wunsch geäußert wieder mit seinen ehemaligen Mitstreitern zu kooperieren, nur um dann ein paar Tage später wieder bei einem Konzert lauthals G-Unit can suck my dick!“ zu proklamieren. Trotzdem hat Game Anfang 2013 eine G-Unit Reunion Petition gestartet, was ihn allerdings nicht daran hindern wird bei gegebenem Anlass wieder in Richtung seiner ehemaligen Crew zu schießen. In dieser Hinsicht ist auf The Game Verlass: er ändert seine Meinung flexibel im Wochentakt. Was ein Tony Yayo von einer G-Unit Reunion mit The Game hält, hat er vor einigen Jahren via Twitter bekannt gegeben. Im Gegensatz zu Game’s Märchengeschichten hat Yayo’s Wort sicherlich auch heute mehr Gewicht:


The Game: „I Am Not A Gangsta“:

Was macht man als allerhöchstens semi-interessanter Nachwuchs Act, wenn man seine Songs attraktiver gestalten will? Ganz klar: man kauft sich einen Rapper, der dann einen uninspirierten 16ner aus den hintersten Gehirnwindungen hervorkramt und bestenfalls sogar im Video durch die Szenerie schwankt. The Game jedenfalls hatte 2011 mit diesem Geschäftsmodell keine Probleme und im Video hing im Video zum subtil betitelten „I Am Not A Gangsta“ bereitwillig mit dem Emo Sänger der Band „Lights Over Paris“ ab. Man darf ruhigen Gewissens annehmen, dass die Band dem Compton Rapper für sein hilfreiches Engagement ein angemessenes Schmerzensgeld ausgestellt hat. Aus künstlerischer Verbundenheit jedenfalls, wird auch ein so wankelmütiger Typ wie The Game nicht mit den Teenie Rockern musiziert haben. Na ja, der Sprit für einen Impala ist auch nicht gerade billig…

A propos Gangster: man mag annehmen, dass ein selbsternannter Gangbanger wie The Game und nicht der stylische Band Frontmann für den Gangster Shit zuständig ist. Jedoch wurde der im Video noch schüchtern agierende Sänger mit der schönen Frisur nun wegen Kredtibetrugs angeklagt. Angeblich hat er sich von verschiedenen Banken insgesamt 6 Millionen Dollar gepumpt, indem er mittels falscher Papiere als Millionär auftrat. Da kann Game mit seinen Waffendelikten definitiv nicht mithalten.


The Game verprügelt 40 Glocc:

Ǔber Game’s Sparringsründchen mit dem G-Unit Mitläufer 40 Glocc und den rechtlichen Folgen haben wir bereits berichtet. Der Vollständigkeit halber soll die denkwürdige Rangelei aber nochmals hier entsprechend gewürdigt werden. Beeindruckend: The Game, ganz der Multitasker, kann mit einer Hand sein iPhone festhalten und filmen und mit der anderen Hand auf 40 Glocc eindreschen.


The Game kündigt seinen Rücktritt an:

Typisch für sein launisches Gemüt, kam The Game im Vorfeld zu seinem dritten Album „LAX“ zwischenzeitlich der geniale Einfall seine Rapkarriere mit diesem Album zu beenden. So kündigte er an, dass er sich nach „LAX“ zurückziehen wolle um sich auf sein Label The Black Wall Street zu konzentrieren. Auch faselte er in einigen Interviews von einem ominösen vierten Album namens „The D.O.C. (Diary Of Compton)“, das er aber nur aufnehmen würde, wenn er dabei die Hilfe von West Coast Legenden wie MC Ren, Dr. Dre, Ice Cube, DJ Quik und Ice Cube bekäme.

Die Ankündigung sich zurückziehen zu wollen, kam seinerzeit nicht unerwartet, denn 2008 gab The Game einige sehr wirre und weinerliche Statements hinsichtlich seines potenziellen Karriereendes ab:

„The tears coming from my left eye are from my shit that I’m dealing with in my life, and the tears down my right cheek are tears for hip-hop. I’m in a fucked up place. My fans love me, and I know what they want but in a minute, I’m not gonna be physically capable of pleasing the world with music. Because my mind isn’t right. People are driving me under God’s good earth.“

Ob The Game selber überhaupt aktiv mitkriegt, was er den ganzen lieben Tag so über verzapft, ist fraglich. Auch im Rahmen der Sean Bell Tragödie (Cops erschießen einen unbewaffneten jungen schwarzen Mann und werden zunächst frei gesprochen) wurde es dramatisch: The Game veröffentlichte im Zuge der hitzigen Debatte über Polizeigewalt gegen Schwarze den Track „911 Is A Joke“. Als er bemerkte, dass andere Rapper sich nicht zu dem Thema äußerten, nannte der emotionale Rapper völlig deprimiert dieses passive Verhalten als Grund für seinen Rücktritt. In einem Interview sprach er über diese Problematik und fing vor laufenden Kameras an zu weinen. Vom selbstbewußten und aggressiven G-Unit can suck my dick“ Rapper ist in diesen Momenten nichts zu sehen:

Für das Protokoll: natürlich ist The Game NICHT zurückgetreten, natürlich ist „The D.O.C.“ bis dato NICHT erschienen und natürlich hat er sein Label The Black Wall Street NICHT etablieren können.


The Game legt sich mit dem L.A.S.D. an:

Nachdem er bereits gefühlte 300 Disstracks gegen Hinz & Kunz veröffentlicht hatte, entdeckte The Game im Laufe der Zeit, dass er auch gemütlich über Twitter andere Rapper beleidigen kann. Wir erinnern uns an sein Twitter Scharmützel mit dem stolzen G-Unit Soldier Tony Yayo. Hier ein kleiner Auszug:

Anscheinend war es Game irgendwann leid sich nur mit anderen Rappern zanken zu dürfen. Daher kam er auf die glorreiche Idee via Twitter eine Telefonnummer zu posten, unter der man sich für ein Praktikum bei ihm bewerben könne. Alerdings führte die Nummer nicht zu The Game oder seiner sonstigen Entourage, sondern direkt zum Los Angeles Sheriff Department. Dumm nur, dass tatsächlich so viele Game Anhänger anriefen, dass die Telefonzentrale des Departments überlastet wurde und einige Notrufe nicht wahrgenommen werden konnten. Zunächst versuchte der stets angriffslustige Game die Angelegenheit mit einem frechen Twitter Diss in Richtung Polizei für sich zu entscheiden.

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Als ihm jedoch mit einer Anzeige gedroht wurde, schlich der Rapper kleinlaut zu CNN und gab zu Protokoll, dass der Vorfall nur ein Scherz gewesen sei. Zudem bediente er sich der besten Social Media Ausrede für ungeschickt handelne Promis und erklärte zähneknirschend, dass ein Freund seinen Twitter Account benutzt habe um die Nummer des Sheriff Departments zu posten.


The Game bei Change Of Heart:

Der bekannte Klassiker: noch vor seiner mit viel Trubel gestarten Rapkarriere trat The Game bei der Dating Show „Change Of Heart“ auf und diskutierte dort fröhlich über seine Beziehungsprobleme. Noch gänzlich ohne Tatoos im Gesicht und eingekleidet in einem feschen Hawaii Hemd, sieht „JT“ nicht wie der so oft kolportierte Crackdealer/Gangbanger aus Compton aus, sondern eher wie ein lustiger Spaßvogel aus der Nachbarschaft. Ǔber Aussagen seiner TV Freundin wie „He cries like a baby“ oder „He’s really sensitive“ wird sich Game heute sicherlich nicht mehr freuen.