Recap KW2: Labelgründung, Doktorwürde & textile Penisverlängerungen

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Kool Savas geht unter die Beschallungs-Unternehmer, Holunder wird der Doktorgrad verliehen und Bushido preist Shindys Solo-Album an: Höchste Zeit also, uns wieder in vertrauter Manier den Wichtig- und Nichtigkeiten der vergangenen Tage zu widmen und dem aktuellen Stand der Dinge zu frönen.

Diese Woche wurde im Kreise des deutschen Hip Hop nicht lange gefackelt. Man kam ohne Umschweife zur Sache, wenn es darum ging, sämtliche Informationen zu baldigen Albenreleases rauszuhauen. Und so kommt im ersten Jahresquartal einiges auf uns zu in der Erwartung auf die LP Releases von u.a. Laas Unltd, Chakuza, Megaloh, Haftbefehl, Fler, Kollegah & Farid Bang, sowie Prinz Pi, dem darüber hinaus aktuell mit „Unser Platz“ auf Rang 54 sein höchster Singlecharts-Einstieg aller Zeiten gelang.
KC Rebell tanzt dabei aus der Reihe und kündigt sein Album für Mai an, im Gegensatz zu seinem Weggefährten Pa Sports, der noch in diesem Monat releast.

Auch SadiQ plant sein Debutalbum in dem selben Zeitraum zu veröffentlichen, wie er jüngst preisgab.
Dú Maroc, mit dem er inzwischen das eigene Label Block Bladi Gangster gründete, hat sich in der Zwischenzeit Yassir auf seinem Track angeschlossen, um auf „Picos“ Ansagen an die Deutschrap-Szene zu verteilen:

Ganz nach dem auf „Picos“ proklamierten Motto “Deutschrap ist Karneval, jeder spielt den Harten“, haben sich Nico und Tarek von K.I.Z. während ihres LA-Aufenthalts eine neue Alternative zum herkömmlichen spärlichen Bartwuchs zugelegt:

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Ebenfalls zurzeit in Ǔbersee, wurde Basti (DNP) nach anfänglicher Freude, ob der vermeintlich neugefundenen Heimat, schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt:

Ǔber Blumentopf-Mitglied Holunder aka Bernhard Wunderlich lässt hingegen ohne Weiteres behaupten, dass er zufrieden an seinem Platz im Leben angekommen ist. Im Anschluss an sein Physikstudium hat das Multitalent nun die Arbeit an seiner Doktorarbeit erfolgreich beendet und gab wiederum seinem Doktorvater Hilfestellung bei seinen Gehversuchen im Rap:

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Dass ein weiteres berufliches Standbein nicht schaden kann, haben neben Dr. Wunderlich auch schon die wirklich Großen wie Dr. Dre mit seinen Kopfhörern und 50 Cent mit seinen Anteilen an diversen Soft-Drink-Unternehmen unter Beweis gestellt. Kein Wunder, dass sich auch King Kool Savas nicht lumpen lässt und mit den Jahren nun ins Lautsprecher-Business einsteigt. Auf seiner Facebook-Seite präsentiert er seiner verblüfften Fangemeinde die kleinen Bluetooth-gestützten Minispeaker:

Verkaufstipps kann sich Kool Savas bei Bedarf von SSIO einholen. Dieser macht eindrücklich vor, wie man einen gebrauchsüblichen Gegenstand als waschechten Pussymagnet verschachert: „Meine Herren und einige Damen, […] eine Penisverlängerung in Form einer Jacke“…

Auch Ali A$ scheint es auf die subtropische Lendengegend der Damenwelt abgesehen zu haben. Stilecht im Pantydropper-Sacko gibt er uns zu verstehen, was Sache ist:

Wenn wir schon bei runtergelassenen Hosen und schnieken Anzügen sind: Der Maeckes Fan mit seinem Tattoo unter der Gürtellinie lässt wohl die ganze Casperanhängerschaft, die mit ihren eingehackten Textzeilen um die Aufmerksamkeit ihres Lieblings-Rappers buhlt, alt aussehen:

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Ǔberhaupt konnte kaum ein anderes Label der Stuttgarter Chimperator-Gemeinschaft dieses Jahr das Wasser reichen und so bezeichnet sido das Independent-Label als „das neue Aggro Berlin“. Auf wie viele Mitglieder die Crew mittlerweile herangewachsen ist, lässt sich gemäß ihrer üblich verfolgten 〞sthetik auf ihrem Tumblr-Blog bestaunen.

Da sich das Geschäft im Independent-Markt bekanntermaßen für aufstrebende Künstler weitaus mehr auszahlt, als der klassische Plattendeal beim Majorlabel, hat sich nun auch RAF Camora dazu entschlossen unter die Labelchefs zu gehen. Das ominöse Zeichen, das er vor einiger Zeit auf seinem Facebook-Profil veröffentlichte, entpuppt sich nun als Logo der neugegründeten Plattenfirma INDIPENDENZIA. Solange sich das Unterfangen noch nicht in ausreichendem Maße finanziell auszahlt, beschäftigt sich RAF weiterhin wie MoTrip mit den Problemen des kleinen Mannes:

Maskulin und Ersguterjunge lassen es sich ebenfalls nicht nehmen, als unabhängige Labels weiterhin für Gesprächssoff zu sorgen. In diesem Fall stehen jedoch wieder einmal die persönlichen Ungereimtheiten der Labelchefs zu ihren Schützlingen im Mittelpunkt.

Nachdem Kay One Ersguterjunge verließ und sich einige Zeit später auch beruflich von Shindy trennte, gab es in den letzten Wochen vermehrte öffentliche Beweise für eine Annäherung zwischen Shindy und Bushido. Folgender Tweet Bushidos, laut dem er das Album im Entstehungsprozess gehört hat und nun die Werbetrommel dafür rührt, lässt im Hinblick auf eine neubesiegelte Zusammenarbeit unter Ersguterjunge-Flagge kaum mehr Spielraum für Spekulationen:

Was Maskulin angeht, scheinen die Fronten noch nicht vollends geklärt zu sein und noch des öffentlichen Schlagabtausches zu bedürfen: Die letztwöchige vermeintlich inszenierte Stänkerei G-Hots gegen Fler wühlt in der Folge die Wogen an anderer Stelle auf. Für die lesefreudigen Zeitgenossen unter euch gibt’s zum Abschluss des Wochenrückblicks mit den neusten Tweets der Streithähne Fler und Nicone noch ein bisschen was zum Schmökern: