Dass Nas einer der besten MCs aller Zeiten ist, ist eines der unumstößlichen Gesetze des Rap-Kosmos. Kaum ein lebender MC hat die Art tiefgründige, lyrische Raptexte vorzutragen, so geprägt wie Queensbridge’s Finest. Sein Debüt-Album „Illmatic“ ist eines der Rap-Album, die einer Form von Perfektion am Nächsten kommen.
Dennoch gab es immer wieder Phasen in der Karriere des Nasir Jones, in der er nicht die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen konnte. Könnte es also sein, dass sich God’s Son, um für sein provokantes „Untitled“-Album eine revolutionärere Ausrichtung zurückzugewinnen, einige seiner Verses von anderen MCs hat schreiben lassen?
Kaum zu glauben, aber so lauten die Anschuldigungen, die Journalistin dream hampton nun in einem Argument auf Twitter formulierte:
I think Jay writes what he believes. Nas‚ „Nigger“ album was largely written by Stic of dead prez and Jay Electronica @jusaire
— dream hampton (@dreamhampton) August 13, 2012
Demnach sollen Jay Electronica und Stic.man von Dead Prez mehr Anteil an Nas „Untitled“ (aka dem „Nigger“-Album) gehabt haben, als in den Albumcredits angegeben. Hampton will nicht weniger als 6 Referenz-Tracks gehört haben, in denen die beiden angesprochenen Rapper Nas Parts performten.
Nun meldeten sich die beiden vermeintlichen Kollaborateure zu Wort. Und auch wenn sowohl Stic.man als auch Jay Electronica Nas als einen der größten Lyricists überhaupt preisen, so verneint keiner der Beiden direkt, dass der ein oder anderen Part auf „Untitled“ nicht möglicherweise doch aus seiner Feder stammen könnte:
Die Frage ob Nas Ghostwriter BRAUCHT oder nicht, ist hinfällig, da er oft genug bewiesen hat, dass er Texte schreiben kann wie kein Zweiter. Was aber nicht bedeutet, dass er es nicht möglicherweise aus anderen Gründen (zeitlichen, inhaltlichen, etc.) trotzdem getan hat. dream hampton ist eine verdiente und respektierte Journalistin, Essayistin und Kritikerin im Hip Hop und u.a. anderem Co-Autorin von Jay-Zs Buch „Decoded„. Es gibt keinerlei Gründe, warum sie sich diese Geschichte aus den Fingern gesogen haben sollte.
Nas hingegen verneinte erst letzte Woche in einem Interview bei Big Boy’s Neighbourhood die Frage, ob er jemals Gebrauch von Ghostwritern gemacht habe:
Wie die Sache auch in Wahrheit aussehen mag, es bleibt ein etwas fader Beigeschmack ob Nas exzellenten letzten Album „Life Is Good“ zurück.
Update: Stic.man äußerte sich nochmals zu der Situation.
