Chefket im Portrait / UPDATE: Aus Kasachstan ausgewiesen

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Chefket aka ?der deutschtürkische Türkdeutschtürke mit Migrationsuntergrund? ist in Rapkreisen bei Weitem kein unbeschriebenes Blatt mehr. In seinen Anfängen noch der einzige Rapper in seiner beschaulichen Baden-Württembergischen Heimat, ließ er sich als aufstrebender Künstler in Berlin nieder, machte sich bald einen Namen als zungenfertiges Freestyle-Talent und wurde 2009 als deutscher Champion der Battle-Reihe „End Of The Weak“ beim Finale in London sogar Vize-Weltmeister.

Im selben Jahr erschien sein 15 Track starkes Debut-Album ?Einerseits Andererseits?, für das er durchweg positive Kritiken erhielt. Durch seine ungezwungene sprachliche Vielfalt zwischen Deutsch, Türkisch und Englisch, sowie seinen tragenden souligen Stimmqualitäten, schafft es der Sohn eines Sängers – seinerseits ebenfalls auf diesem Gebiet nicht ganz unbegabt – tiefsinnige Inhalte auf technisch hohem Niveau zu transportieren.

Dass er dabei ohne ermüdende oder verkopfte Texte auskommt und ganz im Gegenteil auf ganzer Ebene entertaint, kann man sich anhand folgender Perle der Unterhaltungslyrik zu Gemüte führen:

Chefkets Können blieb auch in Kollegenkreisen nicht unentdeckt. So reichen seine Kollaborationen inzwischen von u.a. Amewu, B-Lash, über Culcha Candela zu Kitty Kat und Tua. Nicht zuletzt als Tour-Support von D-12 und Backup von Marteria konnte er sich durch deren heterogene Hörerschaft ein neues Publikum erschließen. Dennoch konnten ihm all diese Verdienste und Bestrebungen noch zu keiner größeren Bekanntheit außerhalb des deutschen Hip-Hop-Mikrokosmos verhelfen. Vom Fokus der breiten Öffentlichkeit blieb Chefket bislang unerfasst.

Nachdem der ?Am-Mikrofon-Chiller? bereits mit dem Track ?Made in Germay? die Erwartungen auf sein bald erscheinendes zweites Album weckte, brach er wenig später für das Goethe Institut nach Manila auf, wo im Rahmen des Projekts ?Translating HipHop“ zusammen mit dem philippinischen Rapper OG Sacred eine Neuauflage des Tracks „Auf Der Reise“ entstand, welche Anfang Februar auf 16bars.de Premiere feierte.

Wenig später meldete sich der Berliner dann auch schon mit dem Track ?Alles was ich brauch? zurück. Im dazugehörigen Video sind neben Chefket selbst auch die Kollegen Tua, Nobody?s Face, K-Paul und Amewu zu sehen.

Laut seiner Artistpage ist Chefket zurzeit in Kasachstan und Kirgisistan unterwegs, spätestens aber bei seinem Auftritt auf dem diesjährigen HipHop-Open Festival in Stuttgart wird er sich wieder dem deutschen Publikum präsentieren.

Update:

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Wie obiger Facebook-Post nahelegt, wurde Chefket bei seiner Tour durch Vorderasien an der Einreise nach Kasachstan gestoppt und umgehend nach Istanbul zurückgeschickt. Grund für die Ausweisung war ein falsch ausgestelltes Visum. Gegenüber hiphop.de gab Chefket folgendes zu Protokoll:

„D?e Visumzentrale hat die Daten vertauscht. Unser Visum sollte vom 10. -16. gehen. Leider stand im Pass ab dem 13.- ?n Kasachstan mussten wir sofort mit dem selben Flieger zurück nach Istanbul. Mein DJ musste zurück nach Deutschland. ?ch durfte in ?stanbul bleiben. ?ch hatte glück, weil ich kurz aus dem Flughafen raus bin und wieder eingecheckt bin. Jetzt sitze ich im ?nternetcafe am Taksim.

Es war einfach mal krass ‚illegal‘ behandelt zu werden. Auch wenn es nur ein Missverstaendnis ist, wie in unserem fall. Die Dramen die sich h?inter den kulissen abspielen sind extrem. Daher auch mein Post.

[…]Aber es gibt keinen Grund zur Sorge![…] ich bleibe noch in Istanbul und warte ab ob das Goethe Institut nun meinen Flug umbucht. Eigentlich haette ich am 13 von Kasachstan nach Kirgistan fliegen sollen. Jetzt von Istanbul nach Kirgistan. immer auf der reise…“