Kennen wir das nicht irgendwo her? Was vor ein paar Jahren noch wie eine fruchtbares Arbeitsverhältnis schien, entpuppt sich nun offensichtlich als falsche Freundschaft.
Nachdem man Curren$y und Damon Dash monatelang zusammen abhängen sah und Dame sogar für Curren$y die alten Roc-A-Fella Ketten wieder aus dem Schrank geholt hatte, wurde nun bekannt, dass der aus New Orleans stammende MC den Unternehmer auf 1,5 Millionen Dollar verklagt, da dieser Musik des Rappers ohne dessen Zustimmung veröffentlicht habe.
Nachdem die beiden über knapp zwei Jahre zusammenarbeiteten und in dieser Zeit gemeinsam Projekte wie die beiden Curren$y Alben „Pilot Talk“ und „Pilot Talk II“, sowie zahlreiche Mixtapes realisierten, konnte man schließlich geschäftlich doch nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen und Curren$y wechselte zur Warner Music Group und nahm die Exklusivrechte an seiner Musik gleich mit.
Letzten Monat erschien nun wie aus dem nichts das Curren$y Album „Muscle Car Chronicles“ auf Itunes, dessen Aufnahmen noch aus Spittas Zeit bei Dashs Label DD172 stammen. Curren$y behauptet nun, dass Dash das Album ohne die nötige Berechtigung veröffentlichte und auch darüber hinaus weiterhin Musik von ihm verkaufe (insbesondere die beiden „Pilot Talk“ Alben), ohne ihn dabei am Gewinn zu beteiligen. Daher geht Curren$y nun gerichtlich gegen den Rocawear-Gründer vor.
Dieser sieht die ganze Sache natürlich ganz anders und gibt zu Protokoll, dass er sehr wohl die Berechtigung dazu habe die Musik Curren$ys, die zu der gemeinsamen Zeit entstand, zu veröffentlichen und fühlt sich seinerseits von Curren$y betrogen, da dieser angeblich den Warner-Deal hinter seinem Rücken eingefädelt haben soll.
Dabei hatte alles so gut angefangen. Curren$y, der Hot Spitta, schien nach einigen Labelschwierigkeiten (mit u.a. No Limit Records und Young Money Entertainment) angekommen zu sein. Man sah ihn mit Dash in dessen Studio bzw. dem dazugehörigen Gebäudekomplex chillen und Spittas konstanter musikalischer Output deutete darauf hin, dass der MC aus New Orleans bei dem New Yorker (Ex-) Mogul nicht nur eine neue Labelheimat, sondern auch so etwas wie einen Mentor gefunden hatte.
Auch wirkte es, als würde Dame nach dem Zerwürfnis mit seinem ehemaligen Partner Jay-Z und dem daraus resultierenden Verlust des gemeinsam geführten Roc-A-Fella Records, sowie dem Ende seiner Ehe und Steuerschulden in Millionenhöhe, so langsam wieder auf die Beine kommen. Mit Hilfe eines neuen Konzepts, einer Schar hungriger junger Künstler und einem ungebrochenen Arbeitsethos schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Damon Dash wieder kräftig im Musikgeschäft mitmischen würde. Seit dem Weggang von Curren$y hat sich allerdings im Hause DD172 wenig getan.
Curren$y veröffentlichte kürzlich eine Free-EP mit dem Titel „Here“.
