Pop-Diva Nicki Minaj: Super Bowl, Grammys, Chicken Wings

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Wenn es zurzeit jemanden im Rap-Game gibt, der das Potential hat, wie zuletzt Kanye West, das Etikett des „urbanen“ Superstars abzulegen und sich zu einer universellen Pop-Ikone zu entwickeln, dann ist es wohl Nicki Minaj. Zumindest häufen sich in den letzten Wochen die Anzeichen, dass Young Moneys Head Bitch in Charge sich schon bald in höheren Sphären des Popzirkus etablieren könnte.

Als im vergangenen Dezember die Nominierten für die diesjährigen Grammy Awards bekannt gegeben wurden und klar wurde, dass Nicki für drei der begehrten Preise, darunter den des „Best New Artist“, ins Rennen gehen wird, war das schon nicht schlecht für eine junge Künstlerin wie sie. Dass sie aber auch neben Acts wie den Foo Fighters, Adele, Taylor Swift und Bruno Mars als einzige Rapperin die Möglichkeit haben wird, sich während des prestigeträchtigen Events am 12. Februar mit einer Live-Performance zu präsentieren, zeigt eine Wertschätzung der Popwelt über das normale Maß hinaus.

Bereits am gestrigen Sonntag konnte sich die Harajuku Barbie allerdings einen Wunsch erfüllen, den wohl jedes Kind in den USA hegt, das von einer professionellen Musikerkarriere träumt: Ein Auftritt während der Halbzeitshow des Super Bowls, DEM sportlichen Event des Jahres in Nordamerika, dem etwa 800 Millionen Menschen weltweit zusehen. Nicki performte vergangene Nacht während der bombastischen Show die Main Act Madonna in der Spielpause des NFL-Endspiels zwischen den New York Giants und den New England Patriots abfackelte, wo Barbie die Zeilen ihres Featureparts von Madonnas jüngster Single „Give Me All Your Luvin“ zum Besten gab.

Madonna, der OG unter den Pop-Diven, hatte kürzlich M.I.A. und Nicki Minaj als Featuregäste für die erste Single ihres neuen Albums „MDMA“ rekrutiert, was trotz des inzwischen nichtmehr ganz so unantastbaren Status des Material Girls immer noch einem Ritterschlag gleichkommt. Das Musikvideo zu dem Song, den das Trio gestern beim Super Bowl präsentierte, wurde bereits letzten Freitag veröffentlicht.

Eine weitere Crossover-Kollabo hatte Minaj kurz zuvor mit Club-König David Guetta hingelegt. Der DJ und House-Produzent, der seit Jahren einen Hit nach dem anderen produziert und auch schon mit u.a. Kid Cudi und Rihanna zusammenarbeitete, verpflichtete Nicki ebenfalls für die erste Singe seines Albums „Nothing But The Beat“. Das Video zu „Turn Me On“, in dem Nicki eine Art Cyborg verkörpert, erschien ebenfalls kürzlich.

Bei einer derartigen Nachfrage nach ihrer Person ist es nicht schwer nachzuvollziehen, dass Nicki – nach wie vor bei Cash Money Records unter Vertrag – sich inzwischen, ganz Diva-like, nur noch mit dem Besten zufrieden gibt. So verwundern die zugegebenermaßen etwas eigenwilligen Ansprüche, die Minaj in einem vor Kurzem vom Wonderland-Magazin veröffentlichten Konzert-Rider stellt, wohl auch niemanden so richtig.

Im sog. Rider geben Künstler den örtlichen Veranstaltern ihrer Konzert bekannt, welche Dinge sie beim Eintreffen am Veranstaltungort vorzufinden wünschen. Dabei kann es sich um technisches und musikalisches Equipment handeln, aber auch darum welche Verpflegung im Backstage zur Verfügung stehen soll. So fordert Nicki für ihren Backstagebereich u.a. anderem 24 Flaschen Wasser, 12 Flaschen Apfelsaft (beides je zur Hälfte gekühlt und auf Zimmertemperatur), belgische Waffeln mit Syrup, Puderzucker, Schlagsahne, Butter und Erdbeeren, eine Käseplatte und 3 Eimer mit je 12 Chicken-Wings (ausdrücklich vermerkt ist, dass es sich nicht um Hühnerschenkel handeln darf). Zumindest in dieser Hinsicht kann Nicki also schon mit echten Pop-Diven wie Mariah Carey (zwei Dutzend weiße Rosen, aromatherpeutische Kerzen) und Jennifer Lopez (weißer Raum, weiße Blumen, weißer Tisch, weiße Kerzen, weiße Couch) mitspielen.

Ob sich Nicki längerfristig in diesen Kreisen etablieren kann, wird wohl der Erfolg ihres zweiten Albums „Pink Friday: Romans Revenge“, welches für den 3. April 2012 angesetzt ist entscheiden.